Alles auf Null beim DFB-Team: Die Gewinner & Verlierer der Länderspiele

Beim DFB-Team gab es Gewinner wie auch Verlierer
Beim DFB-Team gab es Gewinner wie auch Verlierer / BSR Agency/GettyImages
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Die beiden Länderspiele gegen Japan (1:4) und Franreich (2:1) hätten gegensätzlicher kaum ausfallen können. Nach dem desolaten Auftritt gegen die Japaner wurde Bundestrainer Hansi Flick, der der eigentliche Verlierer ist, entlassen. Dafür übernahm vorübergehend Rudi Völler das Zepter und konnte dem Team wieder Leben einhauchen. Der überraschende Sieg gegen Frankreich war wohl das beste Länderspiel seit mehreren Jahren. Wir sehen uns an, welche DFB-Stars als Gewinner und Verlierer aus den turbulenten Tagen herausgehen.

Die Gewinner der Länderspiele gegen Frankreich und Japan:

Jonathan Tah

Die Rechtsverteidiger-Frage beschäftigt Deutschland bereits seit Jahren. Auf den Namen Jonathan Tah sind bislang jedoch die wenigsten gekommen. Rudi Völler überraschte jedoch und brachte den Leverkusener hinten rechts. Dort zeigte der aktuell formstarke Verteidiger defensiv eine absolut überzeugende Leistung. Auf dem Weg nach vorne war zwar nicht viel von Tah zu sehen, jedoch war das auch nicht seine Aufgabe. Wichtig ist allerdings, dass er sich mit Ball in engen Räumen behaupten kann und dies ist ihm mit seiner sehr ordentlichen Technik absolut gelungen. Der 27-Jährige könnte den Job demnächst häufiger ausfüllen.

Benjamin Henrichs

Blickt man auf die letzten zwölf Monate Bundesliga zurück, so ist Henrichs der leistungsstärkste deutsche Außenverteidiger. Demnach war es verwunderlich, dass Flick so selten auf den Leipziger Stammspieler gesetzt hat. Völler hingegen hat den vielseitigen Profi gegen Frankreich auf der linken Seite gebracht und wurde mit einer starken Leistung von Henrichs belohnt. Klar zog dieser in einigen Duellen mit Coman den Kürzeren, jedoch bleiben gute Defensiv- und vor allem Offensiv-Aktionen in Erinnerung. Mitunter hat er das 1:0 von Müller vorbereitet. Auf Henrichs muss man bei der aktuellen Lage auf jeden Fall setzen.

Thomas Müller

Thomas Müller wurde nur als Nachrücker nominiert und schien sich schon damit abgefunden zu haben, nicht mehr so berücksichtigt zu werden. Gegen Frankreich bekam er jedoch die Chance in der Startelf und performte wie in besten Zeiten. Der Raumdeuter war sehr aktiv, trieb seine Nebenmänner an und erzielte das Tor zum 1:0.

Leroy Sané

Es ist bislang einfach die Saison von Leroy Sané. Der 27-Jährige glänzt endlich mit einer konstant hohen Arbeitsrate und belohnt sich nun auch regelmäßig mit Toren. Demnach kam es nicht überraschend, dass er auch gegen Japan und Frankreich treffen konnte. Ein Sané in dieser Form ist aus der Startelf nicht wegzudenken - beim FC Bayern und im DFB-Team.

Pascal Groß

Hansi Flick nominierte den 32-Jährigen überraschend, jedoch hat auch Völler am Premier-League-Profi Gefallen gefunden. Mit einem unaufgeregten, aber letztlich nicht effizienten Auftritt gab er gegen Japan sein Debüt, ehe gegen Frankreich die wirkliche Feuertaufe anstand. Aufgrund einer frühen Verletzung von Gündogan musste Groß gemeinsam mit Can die Schaltzentrale schmeißen und machte seinen Job gut. Man sieht einfach, dass der Routinier ein sehr begabter Fußballer ist, der auch über eine gewisse Anpassungsgabe verfügt.

Marc-André ter Stegen

Der Keeper verhinderte gegen Japan noch schlimmeres und zeigte auch gegen die Franzosen eine starke Leistung. Hält der Barça-Schlussmann dieses Niveau, zementiert er seine gegenwärtige Nummer-eins-Rolle. Für Manuel Neuer dürfte es extrem schwer werden, an dem jüngeren Konkurrenten wieder vorbei zu ziehen.


Die Verlierer der Länderspiele gegen Frankreich und Japan:

Nico Schlotterbeck

Eine der letzten von vielen fragwürdigen Amtshandlungen von Hansi Flick war es, Nico Schlotterbeck links hinten aufzubieten. Dies ging prompt beim 0:1-Rückstand gegen Japan schief, bei dem der Borusse ganz alt aussah. Auch im weiteren Verlauf wackelte der eigentliche Innenverteidiger auf ungewohnter Position bedenklich. Demnach ist es nicht überraschend, dass er gegen die Franzosen nicht ran durfte. Der Youngster muss sich zusammenreißen, um überhaupt im Kader zu bleiben.

Joshua Kimmich

Kimmich hat nach seiner überragenden Leistung in der Bundesliga gegen Gladbach eine mehr als unglückliche Länderspielreise miterlebt. Der Bayern-Profi wurde von Flick ein wenig überraschend nicht zum Kapitän ernannt und musste auch noch hinten rechts aushelfen. Gegen Japan gehörte er noch zu den etwas besseren Akteuren, wenngleich das natürlich nicht genügt. Bei der Partie gegen Frankreich musste er verletzungsbedingt passen. Es sieht zweifelsfrei immer unglücklich aus, wenn die Mannschaft dann ausgerechnet performt, wenn Kimmich nicht dabei ist. Sein Stammplatz sollte aber eigentlich recht sattelfest sein.

Robin Gosens

Gosens machte bei seiner Einwechslung gegen Japan eine sehr unglückliche Figur und leitete einen Gegentreffer mit einem groben Schnitzer ein. Für die Frankreich-Partie bekam er erneut nicht das Vertrauen von Beginn an und wurde erst spät eingewechselt. Derweil hat Henrichs seine Chance genutzt.

Malick Thiaw

Der Milan-Profi war einer der ganz wenigen Lichtblicke bei den vorherigen Länderspielen gegen Polen und Kolumbien und wurde für seine Leistungen von vielen gefeiert. Man hätte eigentlich gedacht, dass er angesichts seiner ebenfalls starken Leistungen im Verein zumindest Außenseiter-Chancen auf die Startelf hat. Gegen Japan und Frankreich bekam der junge Innenverteidiger aber keine Minute. Dies ist sicher ein wenig enttäuschend.


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