Allegri verlässt Juventus - Überraschungstrainer Motta als Nachfolger?
Von Lennart Sörnsen
Zum Abschied krönt sich Massimiliano Allegri bei Juventus Turin noch einmal zum Pokalsieger. Am Mittwochabend gewannen das Team rund um Stürmerstar Dusan Vlahovic, der den 1:0-Siegtreffer gegen Atalanta Bergamo beisteuerte, die ehrwürdige Coppa Italia. Es ist der 15. Titel in diesem Wettbewerb für Rekordsieger Juventus, auch für Allegri ist es bereits der fünfte Pokalsieg, zwischen 2014 und 2018 gelang es dem Trainer bereits den Titel vier Jahre in Folge nach Turin zu holen.
In einem für den italinieschen Fußball fast schon lehrbuchartigen Finale ging die Alte Dame dabei bereits nach vier Minuten in Führung und beschränkte sich dann größtenteils auf die Kunst des Verteidigens. Die Rechnung sollte aufgehen, auch wenn Allegri selbst den Schlusspfiff dabei nicht mehr auf dem Platz erlebte - der Coach wurde in der Nachspielzeit nach einem Wutanfall vom Platz gestellt.
Nach Wutanfall: Allegri mit sofortiger Wirkung rausgeschmissen
Wie der Verein offiziell bekanntgab, wurde die Zusammenarbeit trotz des Pokal-Erfolgs und der Vertragslaufzeit bis 2025 mit sofortiger Wirkung beendet. Der Wutanfall soll für die Trennung ausschlaggebend gewesen sein: "Bestimmte Verhaltensweisen während und nach dem italienischen Pokalfinale" seien "unvereinbar mit den Werten von Juventus", so der italienische Topklub. Dass Allegri und Juventus spätestens im Sommer getrennte Wege gehen sollten, sei bereits seit Februar entschieden gewesen, unklar war jedoch, ob Allegri die Saison bei Juventus noch beenden durfte.
Trotz des Pokalerfolgs läuft die Saison für Juventus nicht berauschend, der Rekordmeister der Serie A steht aktuell nur auf dem vierten Tabellenplatz hinter den beiden Mailand-Vereinen Inter Mailand und AC Mailand, sowie dem Überraschungsteam aus Bologna. Mit Bologna liefert sich Juve momentan ein enges Rennen, einzig die Tordifferenz trennt die beiden Vereine voneinander. Ein großer Erfolg für den FC Bologna, der auch bei der Konkurrenz nicht unbeachtet bleibt. So soll laut Fabrizio Romano ausgerechnet der Erfolgstrainer des direkten Konkurrenten, Thiago Motta, heißer Kandidat auf die Nachfolge Allegris sein.
Für Motta, der als Spieler unter anderem für den FC Barcelona, Paris Saint Germain und Inter Mailand aufgelaufen ist, ist der FC Bologna lediglich die dritte Trainer-Station im Profibereich, zuvor hatte der erst 41-Jährige bereits Spezia Calcio und CFC Genua trainiert. Für Schlagzeilen sorgt der ehemalige PSG-Kapitän vor allem seit seiner Ankunft bei Bologna und soll es so bereits ins Blickfeld einiger großer Vereine geschafft haben. So soll Motta auch bei der vieldiskutierten Trainersuche des FC Bayern zwischenzeitlich Thema gewesen sein.