Alle Details zum bevorstehenden Palhinha-Transfer zum FC Bayern
Von Dominik Hager
Was lange währt wird endlich gut: Die irre Transfer-Saga von João Palhinha und dem FC Bayern scheint mit einem Jahr Verzögerung doch noch ein positives Ende zu nehmen. Mehrere Quellen wie Sky, der Sportbuzzer und Transfer-Experte Fabrizio Romano sind überzeugt davon, dass ein Deal kurz bevor steht. Eine Einigung zwischen Spieler und Verein soll bereits bestehen, weshalb es wohl nur noch um die Ablöse geht.
Schon jetzt wird deutlich, dass diese deutlich geringer ausfallen wird, als das im Vorjahr der Fall gewesen wäre. Laut Informationen der englischen Quelle The Athletic haben die Bayern Ende der vergangenen Woche ein erstes Angebot in Höhe von 35 Millionen Euro eingereicht. Fulham soll diese Offerte aber abgelehnt haben.
Derzeit sollen die Münchner und der FC Fullham laut Bild-Angaben an einer Einigung arbeiten und insbesondere Max Eberl das Bestreben haben, den Deal schnell über die Bühne zu bringen. Aktuell sieht alles danach aus, als würden sich die Klubs auf eine Summe von 40 bis 45 Millionen Euro einigen. Damit wäre der Portugiese etwa 20 bis 25 Millionen Euro günstiger als noch im letzten Sommer.
In dem Bericht der Bild heißt es weiter, dass Palhinha und die Verantwortlichen des FC Bayern über das gesamte letzte Jahr den Kontakt gehalten haben sollen. Der Portugiese soll viele Spiele des Rekordmeisters gesehen und immer wieder nachgefragt haben, wie die Chancen auf einen Transfer im Sommer stehen.
Der neue Cheftrainer Vincent Kompany soll mittlerweile final das grüne Licht gegeben haben. Kompany ist ebenfalls ein großer Fan des Portugiesen.
Palhinha soll neue Bayern-Holding-Six werden
Mit Palhinha hätten die Bayern endlich ihre lange gesuchte Holding Six. Bereits Thomas Tuchel wollte unbedingt einen solchen Spielertyp und scheint in diesem Punkt auch die Verantwortlichen überzeugt zu haben. Vincent Kompany soll sich der Meinung der Kaderplaner angeschlossen haben, weshalb die Münchner schnell entschieden haben, es nochmals bei Palhinha zu probieren.
Der Fulham-Profi besticht vor allem mit seiner Zweikampfstärke und gewinnt mehr als 60 Prozent seiner Duelle, was für einen Mittelfeldspieler in der Premier League schon beachtlich ist. Zudem zeichnet er sich durch eine hohe Antizipationsgabe aus und fängt zahlreiche Bälle ab. Im Spiel mit dem Ball sucht Palhinha selten das Spektakuläre, ist aber sowohl bei kurzen als auch bei langen Zuspielen passsicher.
Palhinha wird allerdings im Juli dieses Jahres bereits 29 Jahre alt, was für einen solch teuren Neuzugang schon ein recht fortgeschrittenes Alter ist. Bereits in den vergangenen Tagen kristallisierte sich aber heraus, dass die Bayern es in diesem Sommer eher auf fertige Top-Spieler abgesehen haben und Talent-Verpflichtungen wie Assan Ouédraogo oder Brajan Gruda hinten anstehen.
Diese Vorgehensweise beruht wohl einerseits auf dem Druck, nach einer titellosen Saison liefern zu müssen und andererseits auf dem Wunsch, beim Champions-League-Finale 2025 im heimischen Stadion mit dabei zu sein. Palhinha könnte dafür das letzte Mosaikteilchen sein, das zuletzt gefehlt hat.
Palhinha-Deal: Profitiert am Ende Kimmich?
Geht der Deal über die Bühne, würde das enorme Auswirkungen auf die Konstellation im Mittelfeld haben. Überzeugt Palhinha einigermaßen, ist er als Holding Six gesetzt. Daneben würde sich für Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Konrad Laimer und Aleksandar Pavlovic nur noch ein freier Platz auftun.
Leon Goretzka und Konrad Laimer könnten hierbei schlechte Karten haben, da beide spielerisch nicht gerade zur Elite zählen. Angesichts der Tatsache, dass Vincent Kompany ballbesitzorientierten Fußball spielen möchte, wäre eine Kombination Laimer+Palhinha oder Goretzka+Palhinha wohl nicht spielstark genug. Youngster Pavlovic ist fußballerisch beschlagener, nimmt aber auch gerne eine eher tiefere Position ein, die in Kombination mit Palhinha jedoch den Portugiesen obliegen würde.
Folgerichtig könnte sogar Joshua Kimmich am Ende des Tages zum Gewinner des Palhinha-Deals werden. Zwar könnte man meinen, dass eine Mittelfeld-Verpflichtung Kimmich noch mehr in die Rechtsverteidiger-Rolle schiebt, jedoch wäre Palhinha+Kimmich die stimmigste Konstellation im Mittelfeld. Nach all den Jahren hätte Kimmich endlich einen Nebenmann, der ihm den Rücken freihalten kann. Es wäre nicht überraschend, wenn der 29-Jährige mit Palhinha an seiner Seite endlich wieder an seine frühere Form anknüpfen kann und seine exakte Rolle findet. Lediglich in Sachen Dynamik wären Palhinha+Kimmich keine Idealbesetzung.
Noch ist allerdings ohnehin unklar, ob der nur noch bis 2025 gebundene Kimmich überhaupt in München bleiben möchte.