Akanjis letzte Chance - profitiert das BVB-Problemkind von Zagadous Ausfall?
Von Florian Bajus

Die Saison von Manuel Akanji steht unter keinem guten Stern. Der Innenverteidiger des BVB hat während dieser Saison mit durchschnittlichen Leistungen und individuellen Fehlern zu kämpfen, flog deshalb aus der Startformation. Die Verletzung von Dan-Axel Zagadou eröffnet eine neue Chance - vielleicht sogar seine letzte?
Im Vergleich zur Vorsaison wirkt Akanji wie ausgewechselt. Der Schweizer, 2018/19 noch der Abwehrchef des BVB, wackelt. Spannungen soll es von vornherein gegeben haben, weil Mats Hummels zurückgekehrt war und zum neuen Anführer in der Abwehrreihe ernannt wurde. An der Seite des Weltmeisters von 2014 leistete sich Akanji teils leichtsinnige Fehler, über Wochen forderten Fans in den sozialen Medien, ihm eine Verschnaufpause zu gewähren.
Akanjis Leistungen stehen sinnbildlich für die schwankenden Dortmunder Resultate aus der Hinrunde. Doch Lucien Favre vertraute seinem Landsmann über weite Strecken der Saison, erst nach der 3:4-Niederlage bei Bayer Leverkusen war Schluss. Von da an hatte nicht mehr nur der erstarkte Dan-Axel Zagadou Vorrang, sondern auch Routinier Lukasz Piszczek.
Zagadous Verletzung ist Akanjis Chance
Allerdings winkt Akanji eine neue, vielleicht sogar seine letzte Chance, weil sich ausgerechnet Zagadou Mitte April eine Außenbandverletzung im linken Knie zugezogen hat. Auch wenn sich der vermeintliche Re-Start, der von der Politik erst einmal freigegeben werden muss, auf Mitte oder Ende Mai verschiebt, dürfte der junge Franzose noch nicht fit genug sein, um wieder spielen zu können. Das Saison-Aus wäre der Worst Case, aktuell scheint es jedoch, als könnte er zumindest zum Ende hin noch einmal eingreifen.
In Zagadous Rückschlag liegt die Gelegenheit für Akanji, sich zu rehabilitieren. Mit guten Leistungen könnte er sich wieder für die Startelf empfehlen und Piszczek womöglich verdrängen, sobald Zagadou wieder genesen ist. Gleichzeitig profitiert der 24-Jährige auch davon, dass Favre keine wirklichen Alternativen sieht - Leonardo Balerdi, im Januar 2019 für immerhin 15,5 Millionen Euro von den Boca Juniors verpflichtet, spielt in den Planungen des Trainers überhaupt keine Rolle und wurde bereits als Streichkandidat gehandelt. Neue Konkurrenz muss Akanji also nicht fürchten - leicht wird die Aufgabe aber auch so nicht.