Afrika-Cup der Frauen findet wegen Termin-Clash mit Olympia 19 Monate später statt

Der Women's Africa Cup of Nations (Wafcon) sollte eigentlich diesen Sommer stattfinden - wegen des Terminkonflikts mit den Olympischen Spielen muss das Turnier nun aber mindestens 19 Monate später stattfinden.
In der Kritik: Der afrikanische Fußballverband CAF
In der Kritik: Der afrikanische Fußballverband CAF / FADEL SENNA/GettyImages
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Der afrikanische Fußballverband CAF steht nach einer erneuten Verschiebung des Africa Cups der Frauen unter Kritik: Die Frauenfußball-Teams, die sich für die Women’s Africa Cup of Nations (Wafcon) qualifiziert haben, stehen vor einer ungewöhnlichen Wartezeit, nachdem das Turnier auf Juli 2025 verschoben wurde.

Ursprünglich sollte die Veranstaltung schon 2023 in Marokko stattfinden, bereits 2022 erhielt das Land den Zuschlag, um das Turnier auszurichten. Dann änderte sich der Plan und das Turnier wurde auf 2024 verschoben - obwohl da bereits absehbar war, dass im Sommer die Olympischen Spiele stattfinden würden. Mit Sambia und Nigeria spielen zwei afrikanische Teams bei Olympia, sodass das Turnier nun mindestens 19 Monate nach dem eigentlich angedachten Datum stattfinden wird.

Ein Vertreter des nigerianischen Fußballverbands äußerte gegenüber dem Guardian Unverständnis: "Es ist eine lächerliche Situation. Wo hat es jemals ein anderthalbjähriges Intervall zwischen dem Ende der Qualifikationsserie und dem Hauptturnier gegeben?" Dies stelle die Teilnehmer vor große Herausforderungen, da sich die Teams schließlich schon für das Turnier vorbereitet hätten.

Ein weiterer Funktionär kritisierte den afrikanischen Verband CAF direkt: "CAF hat das Turnier im August 2022 an Marokko vergeben. Es gab mehr als genug Zeit, um das Ereignis richtig zu planen", sagte er gegenüber dem Guardian.

Bis auf die Olympia-Teilnehmer Nigeria und Sambia werden die Teilnehmer des Afrika-Cups damit bis mindestens nächsten Sommer keine Pflichtspiele bei Turnieren spielen können. Durch die lange Pause könnten die Teams ihren Rhythmus verlieren und sich schlechter weiterentwickeln.

Desiree Ellis, Südafrikas Trainerin, kritisierte die Probleme bei der Ansetzung: "Es ist enttäuschend", sagte sie gegenüber dem südafrikanischen Sender SABC Sport: "Wenn die Ansetzung früher geschehen könnte, wüssten wir schon im Vorhinein, auf welche Teams wir uns vorbereiten können."

Der afrikanische Frauenfußball hat in den letzten Jahre einige Fortschritte gemacht, die sambischen Spielerinnen Racheal Kundananji und Barbra Banda sind etwa die zwei teuersten Spielerinnen der Welt. Gleichzeitig werden immer wieder, etwa während der WM 2023, Probleme mit den Verbänden wegen Organisation, Behandlung der Spielerinnen und "Equal Play" bekannt.