Adeyemi-Poker: Wer in der Pole Position ist - und wann eine Entscheidung fallen soll

Karim Adeyemi wird von Europas Topklubs gejagt
Karim Adeyemi wird von Europas Topklubs gejagt / KRUGFOTO/GettyImages
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Alle wollen Karim Adeyemi. Der Berater des Salzburger Shootingstars befindet sich in Gesprächen mit mehreren Vereinen. Die Tendenz geht aktuell zu zwei Klubs. Eine Entscheidung soll bereits Ende des Monats fallen.


"Es ist ja kein Geheimnis, Adeyemi ist ein guter Spieler. Aber mehr kann ich Ihnen heute nicht dazu sagen", erklärte BVB-Sportdirektor Michael Zorc zuletzt gegenüber Sport1 - und beschrieb damit die aktuelle Situation rund um den Salzburger Shootingstar perfekt.

Längst ist ein heißer Transfer-Kampf um den 19-jährigen Angreifer entbrannt. So ziemlich jeder Topklub in Europa hat die Fühler nach dem Neu-Nationalspieler (drei Länderspiele) ausgestreckt. Fest steht aktuell nur, dass Adeyemi bei RB Salzburg noch bis 2024 unter Vertrag steht. Und dass sich ein Wechsel im kommenden Sommer anbahnt.

BVB in der Pole Position - PSG lockt mit Messi & Neymar

Gespräche hat Adeyemi-Berater Thomas Solomon bereits geführt. Zuletzt mit Borussia Dortmund. Sebastian Kehl war zum Champions-League-Duell der Salzburger gegen den VfL Wolfsburg nach Österreich gereist, um sich mit Solomon zu treffen. Laut Sport1 wurde dabei sogar schon über konkrete Zahlen gesprochen. Kehl soll der Adeyemi-Seite einen konkreten Plan vorgelegt haben, der zu gefallen wusste.

Gespräche hatten zuvor allerdings auch schon mit dem FC Bayern stattgefunden. Und wie Sky berichtet, soll zeitnah auch Paris auf der Reiseroute des Adeyemi-Beraters stehen. PSG will den Jungstar mit der Aussicht locken, nach dem wahrscheinlichen Abgang von Kylian Mbappé künftig im Sturmzentrum flankiert von Neymar und Messi zu spielen. Keine schlechten Aussichten für einen 19-Jährigen.

Darum will sich Adeyemi frühzeitig entscheiden

Sport1 berichtet weiter, dass schon Ende November eine endgültige Entscheidung fallen soll. Adeyami will sich in seinem vermeintlich letzten halben Jahr in Salzburg voll auf das Sportliche konzentrieren. Und dann seine Entwicklung bei einem größeren Klub weiter fortführen.

Im Raum steht eine Ablösesumme in Höhe von rund 35 Millionen Euro. Für die interessierten Vereine, zu denen auch Liverpool, die Madrider Klubs, Inter, Tottenham und Newcastle gehören sollen, wäre Adeyemi gemessen an Alter und Potenzial damit ein Schnäppchen.

Unterhaching kassiert 22,5 Prozent der Ablöse

Salzburg dagegen würde das nächste große Sturm-Juwel verlieren. Und nicht mal die volle Ablösesumme kassieren. Wie die Bild berichtet erhält Adeyemis Ex-Klub Unterhaching satte 22,5 Prozent der Ablöse. Klub-Präsident und Adeyemi-Vertrauter Manni Schwabl hatte beim Wechsel im Sommer 2018 von der U19 der Spielvereinigung nach Salzburg große Weitsicht bewiesen.

Manfred Schwabl
Unterhaching-Präsident Manfred Schwabl hat Weitsicht bewiesen / Sebastian Widmann/GettyImages

RB legte damals 3,35 Millionen Euro auf den Tisch und sicherte dem heutigen Regionalligisten eine Weiterverkaufsbeteiligung zu, die den Klub finanziell sanieren würde. 8,75 Millionen Euro würden bei einer Ablöse von 35 Millionen Euro nach Unterhaching fließen!

Ein weiterer Clou für Haching: Setzt auch Salzburg auf eine Weiterverkaufsbeteiligung, kassiert man künftig erneut 22,5 Prozent der Summe, die RB für Adeyemi erhalten würde. Für den Corona-gebeutelten Klub (letztes Jahr vier Millionen Euro minus) ein Glücksfall!


Die Chancen im Adeyemi-Poker

Wer hat nun die besten Chancen im Transfer-Kampf um Karim Adeyemi? Laut Sport1 ist der BVB aktuell vorne. Auch Sky sieht Schwarz-Gelb in der Pole Position - gemeinsam mit PSG. Der FC Bayern soll dagegen nur geringe Aussichten haben.

Wirklich groß scheint die Wahrscheinlichkeit zudem nicht zu sein, dass es den 19-Jährigen nach Madrid oder Mailand zieht. Auch Tottenham und Newcastle dürften keine Chance haben. Außenseiter ist auch der FC Liverpool, auch wenn Adeyemi perspektivisch sehr gut ins Klopp-System passen würde.

Bundesliga-Wechsel am wahrscheinlichsten

Am wahrscheinlichsten wirkt ein Wechsel in die Bundesliga. Auch der Schritt nach Paris wäre eher fragwürdig, was die weitere Karriereplanung betrifft. Der BVB könnte Adeyemi mit einem direkten Stammplatz locken - und den vielen Positiv-Beispielen (Bellingham, Sancho, Haaland). Es scheint, als würde der 19-Jährige tatsächlich zur Borussia tendieren.

Abschreiben sollte man den FC Bayern aber noch nicht. Aus Sicht des Rekordmeisters wäre ein Transfer des Angreifers strategisch ein Coup. Kurzfristig könnte er den wahrscheinlichen Abgang von Kingsley Coman kompensieren. Langfristig wäre er ein möglicher Nachfolger für Robert Lewandowski. Auf diesem Weg könnte der 19-Jährige durchaus regelmäßige Spielpraxis bekommen und weiter reifen.

Eines ist jedenfalls sicher: Es bleibt spannend - mindestens bis Ende November. Entschieden ist noch nichts!