Hlozek-Abgang nach der EM? Erster Interessent für Bayer-Stürmer
Von Lennart Sörnsen
Als großes Talent kam Adam Hlozek im Sommer 2022 von Sparta Prag aus der tschechischen Heimat nach Leverkusen, viele große Vereine sollen damals am Stürmer dran gewesen sein. Doch die Leverkusener setzten sich durch, die Sockelablöse soll dabei etwa 13 Millionen Euro betragen haben, mit zusätzlichen Boni wuchs die Summe auf 16 Millionen Euro an. In der heutigen Fußballwelt fast schon ein Schnäppchen für einen damals 19-Jährigen Offensivspieler, der bei Prag mit 40 Toren und 36 Vorlagen in 132 Spielen auf sich aufmerksam machte.
Die Anlagen und das Potenzial bringt der mittlerweile 21-Jährige unbestritten auch weiterhin mit, auch die Ausbeute bei der Werkself ist nicht gerade schlecht - in dieser Saison kommt der Tscheche in 36 Einsätzen in Liga, Pokal und Europa League immerhin auf sieben Tore und fünf Vorlagen. Dennoch konnte sich Hlozek bislang nicht auf Dauer einen Stammplatz beim Deutschen Meister erspielen, gerade einmal fünf Startelfeinsätze standen für Hlozek in der abgelaufenen Saison zu Buche. Nicht genug, um sein großes Potenzial abzurufen.
Wenig überraschend kommen daher erste Gerüchte um eine Trennung nach der EM auf. Hlozek startet am Dienstagabend, 21 Uhr, mit Tschechien gegen Portugal in den Wettbewerb und könnte das Turnier nutzen, um Scouts auf sich aufmerksam zu machen. Insbesondere aus der Serie A soll es bereits einen Interessenten geben: Die AC Florenz soll bei der EM mit Scouts vor Ort sein, um den Leverkusener zu beobachten, das legt ein Bericht von La Nazione nahe.
Minusgeschäft für Leverkusen?
Gespräche mit den Leverkusener Verantwortlichen sollen bereits für nach der EM angesetzt worden sein, die Spielerseite kann sich einen Abgang wohl ebenso vorstellen wie die Vereinsführung. Der Vertrag des Stürmers läuft zwar noch bis 2027, ein Verbleib scheint dennoch eher unwahrscheinlich.
Ein Abgang nach Italien soll für Hlozek jedoch nicht gerade einer Wunschlösung entsprechen, so äußerte der 21-Jährige zuletzt den Wunsch in der Bundesliga bleiben zu wollen und lieber innerhalb der Liga wechseln zu wollen. "Ich möchte auf jeden Fall in Deutschland bleiben. Die Euro ist eine Chance für alle, vielleicht bieten sich ja Optionen", so der Offensivstar. Ob sich auch in Deutschland möglicherweise eine Tür öffnet, ist unklar, Transfergerüchte um andere Bundesligavereine gibt es bislang nicht.
Sollte die Werkself den Stürmer abgeben, droht der Transfer möglicherweise zu einem Minusgeschäft für die Werkself zu werden. Der aktuelle Merkwert Hlozeks beim Branchenportal Transfermarkt liegt bei 12 Millionen Euro, zudem sicherte sich Sparta Prag beim Verkauf ihres Sturmtalents vor zwei Jahren eine Weiterverkaufsbeteiligung, die laut Transfermarkt bei 30 Prozent liegen soll - somit ginge fast ein Drittel einer Ablöse bei einem Verkauf in die Taschen des tschechischen Meisters. Selbst wenn die Leverkusener also die gezahlte Ablöse von knapp 16 Millionen Euro wieder einnehmen, steht am Ende ein finanzieller Verlust.