AC Milan und der Fluch der Trikotnummer 9

Die nächste 9, die bei Milan nicht gezündet hat
Die nächste 9, die bei Milan nicht gezündet hat / Jonathan Moscrop/Getty Images
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Mit Zlatan Ibrahimovic hat AC Milan endlich wieder einen Stürmer im Kader, der verlässlich seine Buden macht. Doch so erfahren wie der Schwede ist, hat er sich nach seiner Rückkehr erst die Rückennummer 21 und danach die Elf geschnappt. Um die Neun macht er einen großen Bogen - und das aus gutem Grund.


Bei der AC Mailand liefen in der Vergangenheit zahlreiche Weltklassestürmer auf, die die für einen Angreifer typische Nummer neun auf dem Rücken trugen: der legendäre Gunnar Nordahl zum Beispiel, aber auch altbekannte Größen wie Marco van Basten, Roberto Baggio, Patrick Kluivert und George Weah. Auch Filippo Inzaghi durfte mit dem Trikot mit der ruhmreichen Neun auflaufen - doch seitdem Super-Pippo im Jahr 2012 seine Karriere beendet hat, lastet beim AC Mailand ein Fluch auf dieser Nummer.

Pato wechselt von der Sieben zur Neun - und der Fluch beginnt...

Angefangen hat alles mit Alexandre Pato, der nach Inzaghis Karriereende die Neun übernahm. Zuvor hatte der Brasilianer beim AC Mailand jahrelang die Sieben getragen und alles kurz und klein geschossen. Noch immer ist Pato der jüngste Spieler, der 50 Tore in der ​Serie A erzielen konnte. Doch kaum war die Neun auf seinem Rücken, lief nichts mehr. Nur ein Jahr später verließ er Milan.

Pato
Pato mit der 9 - keine gute Idee / Claudio Villa/Getty Images

In den Folgejahren bekamen Angreifer beim ​AC Mailand die mystische Nummer, an die sich heutzutage kein Milan-Fan gern zurückerinnert: Alessandro Matri, Mattia Destro, Fernando Torres, Luiz Adriano, Gianluca Lapadula - sie alle trugen die Neun, blieben maximal ein Jahr und trafen nicht mal das berühmt-berüchtigte Scheunentor. Oder anders: Die Nummer wurde in dieser Zeit mit Füßen getreten, denn was berechtigt (bei allem Respekt) eigentlich einen Spieler wie Destro oder Lapadula, solche ein große Nummer bei so einem großen Klub zu tragen?

2017 wechselte dann André Silva zum AC Mailand und bekam - richtig - auch die Neun. Der Portugiese galt als neuer Cristiano Ronaldo, als der heißeste junge Stürmer Europas. Na gut, dem kann man dann schon mal solch eine Nummer anvertrauen. Doch auch bei Silva hieß es: Nach einem Jahr war er schon wieder weg; erst folgte ein Leihgeschäft zum FC Sevilla (wo Silva ebenfalls floppte), aktuell versucht er sich bei ​Eintracht Frankfurt, wo er sich - mit der 33 auf dem Rücken - zu einem der begehrtesten Spieler Europas entwickelt hat.

Selbst Higuain verzweifelt an der Nummer

Dann also der Nächste, bitte. Gonzalo Higuain! Ein Torjäger, wie er im Buche steht. Wenn er nicht den Neuner-Fluch beim AC Mailand bricht, wer denn dann?! Doch das Ende vom Lied ist bekannt. Nur ein halbes Jahr hielt es Pipita bei den Rossoneri, so schlecht wie dort spielte er in seiner Karriere bei keiner anderen Station.

Gonzalo Higuain
Jubeln durfte Higuain bei Milan nicht allzu oft / Nicolò Campo/Getty Images

Als Higuain-Nachfolger verpflichtete Milan im Winter 2019 schließlich Krzystof Piatek. Der Pole wollte nach seiner Ankunft ebenfalls die Neun tragen, doch die Mailänder Verantwortlichen hatten offenbar dazu gelernt und verboten dem Neuzugang vorerst, die Neun zu tragen. "Erstmal abliefern, dann können wir reden", war das Motto.

In seinem ersten Halbjahr lieferte Piatek dann auch ab, also bekam er wie versprochen zur Saison 19/20 die Neun überreicht. Und was passierte? Der Pole verlernte das Fußballspielen, traf wenn überhaupt per Elfmeter und geriet beim AC Mailand aufs Abstellgleis. Im Winter 2020 wurde er notgedrungen an ​Hertha BSC verscherbelt, wo er das Toreschießen aber auch nicht mehr wirklich auf die Reihe bekommt.

Nach Piatek wurde die Neun im vergangenen Winter an Mario Mandzukic vergeben, der zuvor ein halbes Jahr ohne Verein gewesen war. Ihr könnt es euch denken: Auch der Kroate traf bei den Rossoneri nix - elf Einsätze, null Tore. Im Sommer verabschiedete er sich wieder.

Wer als nächstes die Nummer neun bei den Rossoneri bekommt? Vielleicht ja Olivier Giroud oder Sasa Kalajdzic, die aktuell bei Milan gehandelt werden. Mal schauen, ob sie den Fluch beenden können oder ob er im kommenden Sommer sein zehnjähriges Jubiläum feiert...