Abwehr-Not bei den Wölfinnen? Kellermann bekräftigt Transferpläne

Der VfL Wolfsburg schließt die Kaderplanung in der Verteidigung ab. Das bestätigte Ralf Kellermann gegenüber der 'Wolfsburger Allgemeinen Zeitung'.
Marina Hegering (links) für die Wölfinnen am Ball.
Marina Hegering (links) für die Wölfinnen am Ball. / Boris Streubel/GettyImages
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Zwar hat der VfL Wolfsburg unter den Topvereinen der Frauen-Bundesliga den größten Kader zur Verfügung, den Verantwortlichen der Wölfinnen bereitet aber vor allem die Besetzung einer Position starke Kopfschmerzen - die Innenverteidigung. In den sozialen Netzwerken spekulierten Fans und Beobachter, ob der VfL auf dem Transfermarkt noch aktiv werden würde. In einem Gespräch mit der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung äußerte sich Sportdirektor Ralf Kellermann jetzt zu der Kaderplanung.

Der Markt ist leergefegt

Die etatmäßigen Innenverteidigerinnen Marina Hegering und Kathrin Hendrich sind des Öfteren von Verletzungen geplagt. Camilla Küver und der eigentliche Neuzugang Caitlin Dijkstra laborieren an Blessuren und werden auch längerfristig nicht wie gewünscht zur Verfügung stehen. Dennoch: "Wir gehen davon aus, dass der Kader auf dieser Position nicht noch einmal ergänzt wird", betonte Ralf Kellermann.

Grund dafür sei auch die aktuelle Situation auf dem Transfermarkt. "Auf dem Niveau, das wir bräuchten, idealerweise auch noch als linke Innenverteidigerin, ist einfach niemand auf dem Markt", so Kellermann weiter. Spielerinnen, die in Frage kommen könnten, seien schon unter der Haube. Natürlich hätten sich die Wölfinnen auf dem Markt umgesehen, die Verantwortlichen seien aber der Meinung, dass der aktuelle Kader diesen postitionsbedingten Mangel auffangen könne.

Luca Papp
Die Ungarin Luca Papp könnte in der Innenverteidigung aushelfen. / Vera Loitzsch/GettyImages

Papp oder Minge als Notnagel?

In den bisherigen Testspielen gegen Jena, Prag oder Twente deutete sich eine Lösung bereits an: Neuzugang Luca Papp bekleidete dort die Position der Innenverteidigerin, an ihrer Seite die eigentliche Außenverteidigerin Joelle Wedemeyer. Lena Lattwein wäre auch eine Kandidatin, die dort aushelfen könnte. Außerdem kehrt Janina Minge nach den Olympischen Spielen ins Aufgebot zurück. Die 25-Jährige zeigte bei den DFB-Frauen sehr gute Leistungen und spielte sich dort während des Turniers im defensiven Mittelfeld fest. Doch Minge könne auch Innenverteidigung - das stellte sie bei Freiburg öfters unter Beweis.

Trotz all der Euphorie sei Kellermann aber auch bewusst, dass die Stärken von beispielsweise Papp überwiegend im Mittelfeld angesiedelt sind und sie eine "sehr gute Mittelfeldspielerin" sei. Nächste Woche geht es für die Wölfinnen ins Trainingslager nach Harsewinkel. Dort kann das Team erste Varianten einstudieren, bevor am Sonntag, den 25. August, der FC Bayern München im Supercup-Finale wartet.