Abstiegs Power-Ranking: Wer folgt Schalke in die zweite Liga?
Von Dominik Hager
Drei Spieltage vor Saisonende geht es im Abstiegskampf unglaublich eng zu. Insgesamt befinden sich noch sechs Teams im Abstiegsstrudel und drohen gemeinsam mit Schalke 04 in den Abgrund gerissen zu werden. Wir haben die Ausgangslagen der jeweiligen Klubs genauer durchleuchtet und möchten eine kleine Prognose wagen.
1. Mainz 05 (34 Punkte)
Bilanz der letzten fünf Spiele: S-S-S-U-S
Der FSV Mainz 05 ist die Sensationsmannschaft der Rückrunde. Nachdem der Klub in der Hinrunde parallel zu Schalke 04 ganz hinten festhing und nur sieben Punkte holte, spielt er nun die wohl beste Rückrunde der Vereinsgeschichte. Mit 27 Punkten belegt der FSV hinter den Bayern, Frankfurt und Wolfsburg Rang vier in der Rückrundentabelle. Demnach hat das Team von Bo Svensson gute Karten auf den Klassenerhalt. Mittlerweile hat der Klub fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellen-16. aus Köln und noch das Nachholspiel gegen Berlin vor der Brust. Zwar lauten die übrigen Aufgaben Frankfurt, Dortmund und Wolfsburg, jedoch sollte ihnen der Vorsprung nicht zu nehmen sein. Zuletzt hat die Mannschaft der Stunde ja eindrucksvoll bewiesen, dass man auch gegen die großen Teams bestehen kann. Die Mainzer haben einfach einen Lauf und dieser wird sie mit Sicherheit in der Bundesliga halten.
Restprogramm:
Hertha BSC Berlin (H)
Eintracht Frankfurt (A)
Borussia Dortmund (H)
VfL Wolfsburg (A)
2. FC Augsburg (33)
Bilanz der letzten fünf Spiele: N-N-U-N-S
Der FC Augsburg war über die ganze Saison hinweg zwar nie ganz unten drin, schaffte es jedoch auch nicht, einen echten Befreiungsschlag zu landen. Spätestens nach der 2:3-Niederlage gegen den 1.FC Köln ist also zittern angesagt. Der bayerische Klub befindet sich auf dem absteigenden Ast und musste sich auch mit einer Trainerdiskussion rumplagen. Für die Augsburger spricht jedoch, dass man immerhin vier Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz besitzt und mit Ausnahme der Bayern ein machbares Restprogramm hat. Vor allem die angeschlagenen Stuttgarter dürften somit das beste Match-Up sein, dass es derzeit gibt. Allerdings darf man die Partie gegen die formschwachen Bremer nicht verlieren. Ansonsten könnte es doch noch mal eng werden. Dies will man an Spieltag 34 gegen die Bayern definitiv vermeiden.
Restprogramm:
VfB Stuttgart (A)
Werder Bremen (H)
Bayern München (A)
3. Arminia Bielefeld (30)
Bilanz der letzten fünf Spiele: N-S-U-S-U
Ein Klassenerhalt der Arminia wäre schon eine kleine Sensation. Derzeit sieht aber alles ganz gut aus für die Kramer-Elf. Der Klub hat nicht den gewaltigen Druck, die Klasse halten zu müssen, wie zum Beispiel der SV Werder Bremen. Zudem ist das Restprogramm mit Hertha BSC, der TSG Hoffenheim und dem VfB Stuttgart ziemlich dankbar. Selbst wenn es gegen die Berliner nicht zu einem wichtigen Punktgewinn reicht, hat der Verein gute Karten in der Hand. Für Hoffenheim und Stuttgart geht es in dieser Saison schließlich um gar nichts mehr. Wie uns die Vergangenheit gelehrt hat, ist es deutlich angenehmer, unmittelbar vor Saisonende gegen Mittelfeldklubs zu spielen, als gegen Teams, die mit aller Macht ums überleben kämpfen. Derzeit steht die Arminia mit einem Punkt Vorsprung über dem Strich. Das könnte auch bis zum Ende so bleiben. Allerdings müssen die Spieler die deftige Pleite gegen Gladbach erst verarbeiten.
Restprogramm:
Hertha BSC Berlin (A)
TSG 1899 Hoffenheim (H)
VfB Stuttgart (A)
4. 1.FC Köln (29)
Bilanz der letzten fünf Spiele: S-S-N-N-N
Vor einer Woche sah es noch ganz danach aus, als müssten sich die Kölner maximal mit der Relegation zufriedengeben. Nach den beiden Siegen gegen Leipzig und Augsburg ist das rettende Ufer aber wieder ganz nahe. Die Kölner haben Erfahrung im Abstiegskampf, das Momentum auf ihrer Seite und ein dankbares Restprogramm. Gegen Freiburg, Berlin und Schalke 04 wären sogar neun Punkte möglich. Doch selbst sechs oder sieben Zähler sollten für die Rettung schlussendlich ausreichend sein. Es sieht alles danach aus, als könne der alte Trainer-Fuchs Friedhelm Funkel erneut ein Team vor dem Abstieg bewahren.
Restprogramm:
Freiburg (H)
Herha BSC Berlin (A)
FC Schalke 04 (H)
5. Werder Bremen (30)
Bilanz der letzten fünf Spiele: N-N-N-N-N
Auf den SV Werder wartet ein eher unschönes Déjà-vu. Obwohl der Klub von der Weser fast die ganze Saison in ruhigen Fahrwassern unterwegs war, droht nun der Super-Gau. Die Elf von Florian Kohfeldt hat die letzten fünf Spiele allesamt verloren. In Erinnerung an die dramatische Vorsaison scheint das Team immer mehr zu erstarren. Das Abstiegsgespenst hat sich in dieser Saison Zeit gelassen, jedoch ist es nun umso präsenter. Gegen die Augsburger stehen die Nordlichter extrem unter Zugzwang. Ein Sieg wäre ein großer Schritt Richtung Klassenerhalt, ansonsten wird es finster um Bremen. Die Partien gegen Leverkusen und Gladbach dürften schließlich nicht einfach werden und der Vorsprung auf Köln beträgt nur noch einen Punkt. Es droht erneut der Gang in die Relegation.
Restprogramm:
Bayer 04 Leverkusen (H)
FC Augsburg (A)
Borussia Mönchengladbach (H)
6. Hertha BSC (26)
Bilanz der letzten fünf Spiele: U-U-S-N-S
Die Berliner befinden sich in einer Saison, in der von A bis Z alles komplett daneben geht. Nach dem Motto "wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu", wurde das komplette Team für 14 Tage in Quarantäne gesteckt. Selbst wenn sich die erkrankten Spieler wieder erholen, wartet ein ganz schwieriger Kampf auf die Hertha. Der Verein hat in den nächsten zwei Wochen fünf Spiele zu absolvieren, ehe es am letzten Spieltag gegen Hoffenheim geht. Zuvor geht es eigentlich nur noch darum, sich zumindest dieses Endspiel zu erkämpfen. Immerhin: Das Restprogramm lässt theoretisch sechs Siege aus sechs Spielen zu und enthält viele direkte Duelle. Dies ist jedoch angesichts der Situation kaum vorstellbar. Tatsächlich erinnert die Geschichte an Dynamo Dresden. Der letztjährige Zweitligist scheiterte komplett daran, den Klassenerhalt mithilfe der Nachholspiele doch noch zu realisieren. Die Ausgangsposition für die Hertha ist zwar besser, mit vier Punkten Rückstand auf das rettende Ufer jedoch auch nicht unbedingt vielversprechend. Wichtig wäre ein guter Start gegen Mainz 05 (3. Mai), um die Köpfe wieder ein wenig aufzurichten.
Restprogramm:
Mainz (A)
Freiburg (H)
Bielefeld (H)
Schalke (A)
Köln (H)
Hoffenheim (A)