96-Trainer Kocak zerlegt seine Mannschaft
Von Janne Negelen
Nach einer schwierigen Saison 19/20 kommt Hannover 96 in dieser Spielzeit weiterhin kaum in den Tritt. Zwei Punkte trennen den langjährigen Bundesligisten vom Relegationsplatz. Dementsprechend sauer war Trainer Kenan Kocak nach der nächsten Pleite.
Es sind mal wieder ungemütliche Zeiten rund um die HDI-Arena. Mit der 1:2-Niederlage gegen die Würzburger Kickers rutschte Hannover auf den elften Tabellenrang ab. Die Pleite gegen den Aufsteiger und Tabellenletzten machte Trainer Kenan Kocak noch länger zu schaffen.
Forsch schickte er seine Mannschaft am Montag auf den Trainingsplatz. "Anfang der Woche trainieren wir immer intensiv, deswegen haben wir heute auch intensiv trainiert", so der Übungsleiter vor kurzem in der Bild. Der Coach will die Mentalität und Willensstärke wieder auf den Trainingsplatz holen.
Kocak: "Man sollte würdig sein, das 96-Trikot zu tragen"
Der 39-Jährige konnte das Spiel seiner Mannschaft aufgrund eines Hexenschusses nicht vor Ort verfolgen. Seine Rückenschmerzen haben sich gebessert, der Zustand der Mannschaft aber nicht. "Natürlich kann man Spiele verlieren, man kann auch mal einen schlechten Tag haben, wie jeder Mensch auch. Trotzdem sollte man würdig sein, das 96-Trikot zu tragen", so Kocak knallhart.
Die Leistung vom Sonntag stimmte den Übungsleiter in so vielen Aspekten wütend: "Laufen und kämpfen, unabhängig von allem, das sollte das Mindeste sein, was man verlangen kann.“ Dementsprechend bezieht sich seine Kritik nicht nur auf einzelne enttäuschende Akteure, sondern alle Mannschaftsteile.
"Wenn man die Mentalität nicht hat, braucht man sich über andere Sachen nicht zu unterhalten." Noch nie holte der Trainer so sehr gegenüber seinem Team aus. Allerdings wird eine Leistung wie die vom Sonntag längst nicht für den eigentlich angepeilten Aufstieg reichen. "Wenn wir das Spiel noch mal Revue passieren lassen, dann muss man sagen: Das war in keinster Weise 96-würdig."
Vor allem unter Kocak hat Hannover auch schon bessere Zeiten gesehen. Um nicht noch einen Wutausbruch ihres Trainers heraufzubeschwören, sollte zumindest der Einsatz gegen Holstein Kiel stimmen. Die viel zitierte "Reaktion" muss nun also auch bei den 96ern gezeigt werden.