90min-Prognose: Das Rennen um die Meisterschaft der Frauen-Bundesliga

Am Freitagabend eröffnet der FC Bayern München gemeinsam mit Turbine Potsdam die neue Saison der Frauen-Bundesliga. Die FCB-Frauen zählen auch in dieser Spielzeit zu den favorisierten Anwärterinnen auf den Meistertitel. Doch wer kann neben den Titelverteidigerinnen im Kampf um die Meisterschaft mitmischen? Die 90min-Prognose zum Meisterrennen in der Frauen-Bundesliga.

Titelverteidiger FC Bayern

Fällt der Blick auf Tipps und Vorhersagen zur kommenden Spielzeit, dann sind sich nahezu alle in einem Punkt einig: Der FC Bayern München wird auch in dieser Saison die Meisterschaft in der Frauen-Bundesliga gewinnen. "Die Favoritenrolle im Rennen um die Meisterschaft liegt bei den Bayern", sagt auch Wolfsburg-Coach Tommy Stroot im Zuge einer Umfrage des DFB. Bei dieser Trainerbefragung legen sich sechs der zwölf Trainer klar auf Bayern als Meister fest. Doch auch die Spielerinnen selbst haben diesen Anspruch: "Unser klares Ziel ist, dass wir unseren Meistertitel noch mal verteidigen", betont Jovana Damnjanović vor dem Ligaauftakt in Potsdam.

Das Grundgerüst des FCB blieb nahezu zusammen und wurde punktuell mit interessanten Spielerinnen verstärkt, darunter natürlich Lena Oberdorf, die aufgrund ihrer Verletzung aber erst mal nicht auf dem Platz stehen wird. Die Bayern-Frauen sind eingespielt, verfügen über internationale und individuelle Klasse und verfolgen eine klare Spielanlage. Von der Bank können die Meisterinnen mit ordentlich Qualität nachlegen, sollte die erste Elf einmal nicht liefern. Natürlich hat auch das Team von Trainer Alexander Straus auch Verbesserungspotenzial - Stichwort Chancenverwertung. Dennoch wird es für die anderen Teams ganz schwer, den FC Bayern vom Thron zu stoßen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Bayern-Frauen am Ende wieder die Meisterschale in den Münchener Himmel recken können.

Jägerinnen aus Wolfsburg

Die Wölfinnen wurden in den letzten Jahren von den Gejagten zu den Jägerinnen. In der abgelaufenen Spielzeit mussten sie die Bayern mit einem Vorsprung von sieben Punkten ziehen lassen. Auch in dieser Saison sei der VfL laut Stroot "bereit, die Bayern herauszufordern". Natürlich hat auch ein Team wie Wolfsburg berechtigte Titelambitionen. Neben der Liga wird der Fokus aber auch auf der Qualifikation zur UWCL liegen, die im letzten Jahr verpasst wurde.

Der Kader der Wölfinnen erlebte einen Umbruch in diesem Transfersommer: Ewa Pajor, Lena Oberdorf und Dominique Janssen, die alle drei absolute Leistungsträgerinnen und Stammspielerinnen waren, haben das Team verlassen. Dennoch verstärkte sich der VfL mit insgesamt acht Zugängen, darunter Nationalspielerinnen wie Janina Minge oder Sarai Linder. Ob die Zugänge die Abgänge auffangen können, bleibt erst mal ungewiss. Die dünn besetzte Abwehrriege bereitet dem VfL Wolfsburg Sorgen und dürfte ein Schlüsselpunkt in dieser Saison werden. Mit 14 auslaufenden Verträgen im nächsten Sommer und dem sicheren Abgang des Cheftrainers werden die Wölfinnen alles daran setzen, um das Niveau zu halten und den VfL auch in Zukunft attraktiv bleiben zu lassen.

Kann Frankfurt mitmischen?

Die Eintracht hielt sich bisher mit konkreten Platzierungszielen eher bedeckt. Doch dem Team von Trainer Niko Arnautis ist das Mitmischen im Kampf um die Meisterschaft durchaus zuzutrauen. Ähnlich wie Bayern ist auch Frankfurt ein eingespieltes Team. Die Spielerinnen stehen schon seit geraumer Zeit gemeinsam auf dem Rasen. Durch Elisa Senß und Nina Lührßen kam noch mal ordentlich Qualität im Sommer dazu.

Die Duelle mit dem FC Bayern und Wolfsburg wurden in der Vergangenheit immer enger. Die Eintracht hat bewiesen, dass sie auf diesem Niveau spielen kann. Allerdings konnten die Adlerträgerinnen diese Leistung nie über einen längeren Zeitraum bestätigen und verloren dadurch den Anschluss an die ersten zwei Teams. Schafft es Frankfurt aber, die nötige Konstanz zu halten, dann können sie im Meisterrennen definitiv die Finger im Spiel haben. Doch bevor die SGE nach den Sternen greift, gilt es vor allem den dritten Platz und somit abermals die Champions-League-Qualifikation zu sichern. Hier treffen sie mit Hoffenheim, Essen oder auch Leverkusen auf genug Konkurrenz.

Die direkten Duelle

Die Begegnungen von Bayern, Wolfsburg und Frankfurt sind logischerweise auch die Spitzenspiele der Bundesliga, die jede Saison mit Spannung erwartet werden. Hier ein Überblick, wann die Top-Teams in dieser Spielzeit aufeinandertreffen werden: