Salary Cap in der Bundesliga: Fortunas Vorstandsboss Röttgermann spricht sich für Obergrenze aus

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​Im US-amerikanischen Profisport gibt es sie bereits - die Gehaltsobergrenze. In den Zeiten der Coronakrise wird auch in Deutschland vermehrt über dieses Modell nachgedacht. Befürworter ist unter anderem Thomas Röttgermann, Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf.

Keine "plumpe Schwächung der Starken"

Die BILD berichtet über ein Interview Röttgermanns mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der 59-jährige Funktionär sieht den Mechanismus der Salary Cap in der ​Bundesliga als unbedingt erforderlich. Eine Möglichkeit wäre es, "eine Gehaltsobergrenze anhand des Gesamtumsatzes des jeweiligen Vereins zu errechnen". Eine "plumpe Schwächung der Starken zum Vorteil der Schwächeren" strebe er nicht an und fügte hinzu: "Natürlich dürfen Vereine, die ihre starke Wettbewerbsposition durch gute Arbeit erreicht haben, nicht enteignet werden."

Ziel des Salary Cap in Nordamerika ist es, dass Vereine, die über relativ wenige finanzielle Mittel verfügen, welche sie in die Mannschaft stecken können, einem möglichst geringen Wettbewerbsnachteil ausgesetzt sind. Auf die Bundesliga übertragen würde dies bedeuten, dass finanzschwache Klubs ihre Leistungsträger wohl seltener an die Topvereine verlieren könnten.

Gerade jetzt, in einer Zeit, in der die Corona-Auswirkungen auf den Fußball zunehmend sichtbarer werden und die absehbaren Folgen für einige Klubs existenzbedrohend sein könnten, müsse eine europaweite Debatte zu dieser Thematik her - fordert Röttgermann, der angab, dass bei der Fortuna 45 Prozent des Umsatzes für Spielergehälter der Profis aufgewendet werden.

DFL-Chef Seifert macht sich ebenfalls Gedanken über Spielergehälter

Röttgermann steht mit seiner Meinung in Bezug auf Verdienstzahlungen nicht alleine da. "Sehr viele Menschen stellen zu Recht die Frage: Sind eigentlich Spielergehälter angemessen, sind Ablösesummen angemessen. Und die Frage ist mehr als berechtigt", wird DFL-Geschäftsführer Christian Seifert zitiert (viaBILDin Bezug auf ein Gespräch Seiferts imZDF). Weiter gab dieser bekannt, dass sich die Deutsche Fußball Liga damit beschäftige, "wie künftig das wirtschaftliche, vielleicht aber auch das Wertefundament der Bundesliga aussehen kann."