Lewy-Backup beim FC Bayern: Hamann bringt Cordoba und Mateta ins Spiel
Von Philipp Geiger
Ende Januar 2019 verließ Sandro Wagner den FC Bayern München in Richtung China. Seit dem Abschied des Angreifers gibt es beim deutschen Rekordmeister keinen richtigen Backup für Robert Lewandowski. Sollten die Verantwortlichen im Sommer einen neuen Mittelstürmer verpflichten wollen, empfiehlt Ex-Bayern-Profi Dietmar Hamann einen Blick nach Mainz und Köln.
Nationalspieler Timo Werner wird bereits seit über einem Jahr mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht und dürfte die erste Wahl sein, sollten die Münchner im Sommer einen neuen Stürmer verpflichten. Da die Bayern mit Kai Havertz und Leroy Sané noch zwei weitere Offensivspieler im Visier haben, für die ebenfalls eine stolze Ablösesumme fällig werden würde, könnte sich der Rekordmeister allerdings auch nach einer günstigeren Alternative für das Angriffszentrum umsehen. Hamann bringt in seiner kicker-Kolumne Jean-Philippe Mateta und Jhon Cordoba ins Spiel.
Cordoba vor ungewisser Zukunft
Beide Angreifer haben ihre Torjägerqualitäten bereits in der Bundesliga unter Beweis gestellt. Cordoba, der im Sommer 2017 für 17 Millionen Euro Ablöse vom 1. FSV Mainz 05 zum 1. FC Köln gewechselt war, zeigte sich in den letzten Monaten vor der coronabedingten Pause in starker Verfassung und erzielte zehn Treffer.
Der Vertrag des bulligen Stürmers läuft im Sommer 2021 aus. Die Domstädter machten zuletzt keinen Hehl daraus, dass sie das Arbeitspapier des Kolumbianers gerne vorzeitig verlängern würden. Sollte man sich mit Cordoba nicht auf einen neuen Kontrakt einigen können, wäre ein Verkauf am Saisonende die logische Konsequenz. Der FC Bayern wäre für den 26-Jährigen jedoch eine Nummer zu groß. Cordoba zählt in der Bundesliga sicherlich zu den besseren Stürmern, mehr allerdings auch nicht.
Wechselte im Sommer 2018 nach Mainz: Jean-Philippe Mateta
Mateta machte in der letzten Saison mit stolzen 14 Treffern auf sich aufmerksam. In der aktuellen Spielzeit verpasste der 22-Jährige verletzungsbedingt fast die komplette Hinrunde und bestritt deshalb nur zehn Ligaspiele, in denen er zwei Treffer erzielte. Beim 1. FSV Mainz 05 ist der Franzose vertraglich noch bis 2023 gebunden. Für Sportvorstand Rouven Schröder ist ein Verkauf deshalb kein Thema.
Fraglich ist allerdings, ob die Rheinhessen den einen oder anderen Top-Spieler verkaufen müssen, um die finanziellen Einbußen durch das Coronavirus auszugleichen. Mateta, der zuletzt auch öffentlich Wechselgedanken geäußert hatte, wäre in diesem Fall sicherlich ein Kandidat. Mit dem SSC Neapel und dem FC Sevilla sollen sich zwei namhafte Klubs mit dem U21-Nationalspieler beschäftigen. Bei einer entsprechenden Ablöse würde sich wohl auch Schröder gesprächsbereit zeigen.
Potenzial ist bei Mateta vorhanden
Mateta bringt sicherlich viele und bessere Voraussetzungen als Cordoba mit, um beim FC Bayern die Rolle des Lewy-Backups zu übernehmen. Der Franzose hat nicht nur eine ähnliche Statur, sondern ist auch zweikampf- und abschlussstark. Mateta verfügt zudem über jede Menge Potenzial und steht mit seinen 22 Jahren fast noch am Anfang seiner Karriere, die mit seinem Wechsel nach Deutschland mächtig Fahrt aufnahm. In München hätte der Rechtsfuß die Möglichkeit, sich im Schatten von Lewandowski und auf Top-Niveau weiterzuentwickeln.
Ob der Youngster beim Rekordmeister auch wirklich Fuß fassen könnte, lässt sich jedoch nur schwer beurteilen. Sollte der FC Bayern auf der Suche nach einer vergleichsweise günstigen Alternative für das Angriffszentrum sein, wäre Mateta zumindest eine Überlegung wert. Entscheiden sich die Münchner für eine interne Lösung, steht mit Joshua Zirkzee ein vielversprechendes Eigengewächs parat.