Versprechen gebrochen? Warum Alaba an einen Abgang vom FC Bayern denkt
Von Yannik Möller
Seit einigen Jahren gehört David Alaba zu den absoluten Stammspielern und Leistungsträgern des FC Bayern, doch im Sommer könnte die Trennung bevorstehen. Ein Grund - neben dem Interesse von europäischen Topklubs - soll auch ein ihm gegenüber gebrochenes Versprechen sein.
Wie lange David Alaba bereits in München spielt und welch wichtige Rolle er dort über die vergangenen Jahre eingenommen hat, läuft angesichts so manch anderer Topstars und Weltklasse-Spielern teilweise unter dem Radar. Schon jetzt hat er ganze 372 Pflichtspiele für den Verein bestritten, war dabei sowohl als Linksverteidiger wie auch zuletzt als Innenverteidiger eine verlässliche Stütze.
Vor fast genau vier Jahren wurde sein Vertrag das letzte Mal verlängert, direkt langfristig bis zum Sommer 2021. Dieser Zeitpunkt naht nun, und ein Abschied in wenigen Monaten erscheint mittlerweile immer wahrscheinlicher zu werden. Dass Alaba den Star-Agenten Pini Zahavi in sein Team geholt hat, kann man wohl als weiteres Indiz dafür werten, dass er das Interesse anderer Vereine genauer beleuchten möchte. Zahavi wird eine gewisse Nähe zu Real Madrid nachgesagt, die zusammen mit dem FC Barcelona an einer Verpflichtung des Österreichers interessiert sein sollen.
Zahavi hatte schon maßgeblich am Neymar-Transfer zu Paris Saint-German mitgewirkt, zudem stand er an Robert Lewandowskis Seite, als dieser stark mit einem Wechsel zu Real in Verbindung gebracht wurde.
Alaba-Enttäuschung über fehlende Chance im Mittelfeld - Berater soll Interesse ausloten
Wie die Sportbild berichtet, gibt es auch einen bestimmten Grund, weshalb Alaba beim FCB etwas enttäuscht sein und ernsthaft über seinen Abschied nachdenken soll. Bei der letzten Vertragsverlängerung sei ihm zugesichert worden, dass er Chancen bekommt, sich auf seiner Wunschposition im Mittelfeld zu beweisen. Diese Möglichkeit soll ihm damals von der Vereinsführung zugesichert worden sein. In der österreichischen Nationalmannschaft hat er diese Rolle bereits inne.
Betrachtet man die letzten Jahre, kann man dieses Versprechen durchaus als gebrochen ansehen - so soll es auch Alaba tun. Während Joshua Kimmich nicht nur in der deutschen Nationalelf, sondern auch bei den Bayern mittlerweile als Sechser im Mittelfeld eingespannt ist, läuft der 27-Jährige unter Trainer Hansi Flick in der Innenverteidigung auf. Die Chance, sich im Mittelfeld zu zeigen, hat er nie wirklich bekommen. Darüber soll er enttäuscht sein, was man Zahavi für die folgenden Gespräche auch mitgeteilt haben soll.
Trotzdem scheint der etwaige Transfer nicht ganz so einfach zu werden, wie man es sich womöglich vorstellt. Alaba ist Topverdiener bei den Bayern, wird sich bei einem neuen Vertrag bei Barca oder Madrid nicht mit weniger als etwa 15 Millionen Euro zufriedengeben. Zusammen mit der Ablösesumme und zusätzlichen Sonderzahlungen für den Berater wäre eine Verpflichtung des Linksverteidigers ein sehr großes Paket, welches auch die spanischen Topklubs nicht ohne Zweifel tätigen würden. Zumal es auch fraglich erscheint, ob besagte Klubs Alaba als Mittelfeldspieler betrachten würden.
An diesen Dimensionen könnte ein Abschied, sollte er denn tatsächlich forciert werden, auch scheitern. Dann könnte ein neuer Bayern-Vertrag als eine Art Not-Lösung herhalten.