Dem FC Barcelona droht der Social-Media-GAU!
Von Guido Müller
Als gäbe es momentan nicht schon genug Unruhe in Can Barça, sorgt jetzt eine hochexplosive Meldung des Radiosenders Cadena Ser Catalunya für weiteren Zündstoff bei den Katalanen.
Demzufolge soll die Führungsriege des FC Barcelona, um den Präsidenten Josep Maria Bartomeu, die Dienstleistungsfirma 13ventures beauftragt haben, im Netz über entsprechende Konten bei Twitter und Facebook für eine positive und das Image aufpolierende Berichterstattung über eben diesen Bartomeu und die restliche Führungsriege zu sorgen - und gleichzeitig die Reputation einiger Spieler (wie Lionel Messi oder Gerard Piqué) zu beschädigen.
Genannte Firma verwaltet etwa einhundert Konten, in denen in der Vergangenheit (seit 2017) mehrfach negative Kommentare über Persönlichkeiten wie die schon erwähnten Barça-Spieler, aber auch über frühere Verantwortliche der Katalanen (wie Ex-Präsident Joan Laporta) oder aktuelle Akteure (wie den Gegenkandidaten für das Präsidentenamt bei den Azulgrana, Victor Font) verbreitet wurden.
So wurde z.B. Messi vorgeworfen, mit seiner Vertragsverlängerung zu lange zu warten, oder Piqué, dass er vor lauter extra-fußballerischen Aktivitäten (Stichwort Davis-Cup) gar nicht mehr richtig auf seinen Job als Fußballer fokussiert sei. Oder den Spielern ganz allgemein, dass sie satt und zufrieden seien.
Zahlung von einer Million Euro an 13ventures
Nach Informationen des Senders soll der Klub für die Dienste von 13ventures etwa eine Million Euro bezahlt haben. Sollten sich diese Informationen tatsächlich bestätigen, wäre das ein fundamentaler Vertrauensbruch zwischen Klubführung und Angestellten - und quasi der sozialmediale Super-GAU beim stolzen Traditionsklub.
Entsprechend eifrig geben sich die Beschuldigten, alles zu dementieren. Sie behaupten, dass besagte Firma zwar als Dienstleister für den Verein tätig sei, aber nicht im Zusammenhang mit den erwähnten Social-Media-Konten stehe. Ob sich aber ein Victor Font damit abspeisen lässt, ist zu bezweifeln. Mittels eines dem Klub zugekommenen Kommuniqués verlangt der Präsidentschaftskandidat eine umfassende Klärung des Sachverhaltes vonseiten der aktuellen Klubführung. Schaden, so Font, sei bereits genug entstanden. "Diese Diffamierungskampagne", so Font, "die (...) von einer journalistischen Recherche aufgedeckt worden ist, beschmutzt Barça, beschämt uns als Mitglieder und belastet die Realität des Klubs, weil zu der heiklen sportlichen und wirtschaftlichen Situation sich jetzt auch noch das Fehlen von Moral gesellt", wird der von der Marca zitiert.