Salihamidzic erklärt: Darum hat der FC Bayern von einem Werner-Transfer abgesehen
Von Yannik Möller
Zum Ende der Hinrunde im Dezember 2018 schien der Wechsel von Timo Werner zum FC Bayern eigentlich so gut wie sicher zu sein. Werners Aussage, in Deutschland käme "ja nur ein Verein in Frage", war ein deutliches Zeichen. Am Ende verlängerte der Stürmer aber seinen Vertrag bei RB Leipzig - auch weil die Bayern noch von einem Transfer abrückten. Sportdirektor Hasan Salihamidzic erklärte der Sportbild warum.
"Wenn man in Deutschland für RB Leipzig spielt und in Deutschland bleiben will, kommt ja nur ein Verein in Frage", hatte sich Timo Werner im Dezember 2018 entlocken lassen. In einer Zeit, in der er stark mit Bayern München in Verbindung gebracht wurde, und in der er diesen Wechsel sehr gerne forciert hätte. Am Ende entschieden sich Ex-FCB-Coach Niko Kovac und Sportdirektor Hasan Salihamidzic jedoch gegen den Transfer.
Salihamidzic: Werner brauche "mehr Räume" als Lewandowski - Zweifel für die Flügelposition
Das habe vor allem an der eigenen Besetzung im Kader und an Zweifeln bezüglich des Spielertyps gelegen, wie Salihamidzic gegenüber der Sportbild erklärte: "Timo Werner ist ein guter Spieler, der eine hervorragende Hinrunde gespielt hat. Allerdings haben wir Robert Lewandowski. Robert ist ein Stürmer, der zu unserer Spielweise passt." Damit meine er die Fähigkeiten, sich durch seine Technik auch gegen tief und eng stehende Gegner durchzusetzen. Ein Problem, mit dem sich der deutsche Rekordmeister sehr häufig beschäftigen muss.
Werner hingegen brauche "mit seiner Schnelligkeit mehr Räume", und die habe er im System von RB Leipzig gehabt, auch wenn sich das mittlerweile ebenfalls leicht veränderte. "Aber dennoch ist es vorne nicht so eng wie bei uns", so Brazzo weiter.
Des Weiteren sei man nicht davon überzeugt gewesen, dass der 23-Jährige auch regelmäßig und zuverlässig auf dem Flügel spielen kann. Bliebe nur der Sturm, und dort steht Lewandowski. Durch die eventuell noch in den Rückrunden-Start hinein fehlenden Kingsley Coman und Serge Gnabry wäre Werner wohl zurzeit eine willkommene Alternative für den öffentlich nach Verstärkung suchenden Trainer Hansi Flick.
Timo Werner durfte sich über eine rundum gelungene Hinrunde freuen
Natürlich lassen sich derartige (Personal-)Entscheidungen im Nachhinein immer deutlich leichter beurteilen, als in den Momenten, in denen man die Entscheidung treffen muss. In der aktuellen Lage, in der auch Joshua Kimmich die dünne Personaldecke kritisierte, wäre Werner allerdings sehr wichtig und für die damaligen rund 25 Millionen Euro vergleichsweise sehr günstig zu haben gewesen.
In der Hinrunde konnte er in 17 Liga-Einsätzen ganze 18 Treffer erzielen und dazu sechs weitere vorbereiten - beeindruckende Zahlen, die nicht unbemerkt bleiben. Nun muss man auf das gute Heilfleisch von Top-Torjäger Lewandowski hoffen, der nach seiner Leisten-OP am Comeback gegen Hertha BSC arbeitet.