Der HSV und das Warten auf "King Sombi"
Von Guido Müller
Eigentlich sollte er ja King Sombi werden. Oder so ähnlich. Immerhin war David Kinsombi im letzten Sommer mit drei Millionen Euro der Königstransfer des Hamburger SV. Doch so richtig eingeschlagen ist der Mittelfeldakteur noch nicht.
Andererseits wäre es falsch, den 24-Jährigen als Fehleinkauf abzustempeln. So schlecht war er dann auch wieder nicht.
Gleich zu Beginn beim HSV verletzt
Es ging ja auch schon recht unglücklich los, bei seiner neuen Station in Hamburg. Während der Vorbereitungszeit im Sommer dieses heute endenden Jahres zog sich Kinsombi einen Muskelfaserriss zu, verpasste gleich zu Beginn seiner neuen Etappe wertvolle Zeit (drei Wochen).
Das brachte ihn gleich mal um den eigentlich anvisierten Stammplatz. Denn beim HSV hatte man den Kinsombi im Kopf, der den Rothosen im Vorjahr in den beiden Duellen mit Holstein Kiel so viel Kopfzerbrechen bereitet hatte. Insgesamt schoss Kinsombi in diesen Nord-Derbys drei Tore und legte einmal auf.
Doch von Toren oder Vorlagen war Kinsombi im Juli 2019 so weit entfernt, wie Kiel von Hamburg. Mindestens. Im Laufe der Hinrunde konnte sich der Mittelfeldspieler immer mehr an die erste Elf heranrobben. Insgesamt stand er bei 15 Liga-Spielen des HSV auf dem Platz, für die vollen neunzig Minuten indes reichte es nur bei zwei Spielen. Bei den letzten beiden Aufgaben (in Sandhausen und in Darmstadt) kam er dann schon gar nicht mehr zum Einsatz, was aber der Planung von Trainer Dieter Hecking zuzuschreiben ist.
2019 - insgesamt ein Leidensjahr für Kinsombi!
Der weiß natürlich auch um die Vorgeschichte des ehemaligen Kielers. Vor seinem Wechsel zum HSV hatte Kinsombi bereits fast das komplette erste Halbjahr 2019 wegen eines Schienbeinbruches aussetzen müssen. Die Verletzung drohte sogar zeitweilig, den schon beschlossenen Transfer zum HSV in Gefahr zu bringen.
Entsprechend ist Hecking von der noch ausbaufähigen Form seines Schützlings nur bedingt überrascht: "Das war so zu erwarten", sagte Hecking kürzlich gegenüber dem kicker (via Mopo). "Es ist ganz klar, dass ihm noch etwas fehlt. Das ist auch an seinen Daten ablesbar."
Wobei: Drei eigene Treffer und eine Vorlage in besagten 15 Spielen ist unter diesen Umständen eine Bilanz, die schon andeutet, was möglich sein könnte, wenn der Spieler wieder bei hundert Prozent Belastbarkeit angekommen ist.
Das sieht auch Hecking so und plant, dem Spieler eine entsprechende Vorbereitungszeit für die Rückrunde zuzugestehen: "Wenn wir die Wintervorbereitung abgeschlossen haben und David nochmal drei, vier Wochen in die Vollen gehen kann, werden wir einen besseren Kinsombi erleben." Und dann wird vielleicht tatsächlich noch King Sombi aus ihm.