Winter-Transfers beim FC Bayern? Der Status Quo in München
Der FC Bayern München schloss die Hinrunde mit einem 2:0-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg ab und verabschiedet sich auf dem dritten Tabellenplatz liegend in die Winterpause. Da die Personaldecke des Rekordmeisters vor allem in der Defensive zuletzt besorgniserregend ausgedünnt wurde, könnte sich ein Blick auf den Winter-Transfermarkt lohnen. Nicht nur Kaderplaner Hasan Salihamidzic weiß aber um die Tücken dieser Transferperiode.
Gegenüber Sport1 machte Salihamidzic unlängst keinen Hehl daraus, dass Wintertransfers "immer ein bisschen schwierig" seien. Nur die wenigsten Klubs wollen sich inmitten einer Saison schließlich von einem Spieler trennen, der gut genug wäre, um den Münchnern sofort helfen zu können.
Personalnot in der Defensive
Die angespannte Lage in der Defensive könnte die Bayern nun aber fast schon zum Handeln zwingen. Nachdem mit Niklas Süle und Lucas Hernandez ohnehin bereits zwei potenzielle Stammspieler lange ausfallen, zog sich bei der Partie gegen die Wolfsburger nun auch noch die Allzweckwaffe Javi Martinez eine Oberschenkelverletzung zu. Der Spanier wird den Bayern wohl für Monate nicht zur Verfügung stehen. Salihamidzic weiß um die Bedeutung der Abwehrzentrale und gab daher laut Sport1 bereits unumwunden zu, dass der Ausfall von Martinez alles andere als eine gute Nachricht sei.
Da die Münchner nach Ansicht des 42-Jährigen dennoch weiterhin auf viele gute Spieler zurückgreifen können, wollte sich der Sportdirektor jedoch nicht in eine Muss-Situation in Sachen Wintertransfers hineindrängen lassen und beließ es dabei, zu unterstreichen, dass man sich beim Rekordmesiter hinsichtlich einer Winter-Shoppingtour "alle Optionen offen" lasse.
Henrichs im Fokus?
Auch wenn sich Salihamidzic nicht in die Karten blicken lassen will, machten zuletzt bereits Berichte des kicker die Runde, wonach die Münchner über eine mögliche Verpflichtung von Benjamin Henrichs diskutieren. Bei seinem aktuellen Klub AS Monaco kommt der Nationalspieler nicht ausreichend oft zum Zuge, um sich für die WM 2020 zu empfehlen. Auch die Monegassen würden einem Verkauf im Winter dem Vernehmen nach zustimmen. Um mit dem ehemaligen Leverkusener kein Verlustgeschäft zu machen, fordert Monaco angeblich rund 25 Millionen Euro Ablöse.
Durch eine Verpflichtung des 22-Jährigen könnten sich die Bayern auf der rechten Defensivseite breiter aufstellen und könnten Johsua Kimmich noch häufiger auf dessen Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld aufstellen. Benjamin Pavard könnte dauerhaft in der Zentrale aufgeboten werden.
Da noch nicht klar ist, wann Lucas Hernandez bei den Münchnern wieder aktiv ins Spielgeschehen eingreifen kann, könnten sich die Bayern der Fachzeitschrift zufolge in den kommenden Wochen auch mit der Verpflichtung eines weiteren echten Innenverteidigers beschäftigen. Ob die Bayern tatsächlich auf dieser Position noch einmal nachlegen, dürfte eng mit der Personalie Jerome Boateng verbunden sein. Findet sich ein passender Abnehmer für den Ex-Nationalspieler, stünden den Münchner aktuell mit Benjamin Pavard und Lars Lukas Mai nur zwei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung. Der eigentliche Linksverteidiger David Alaba konnte zuletzt aber zumindest unter Beweis stellen, dass er auch in der Zentrale seinen Mann stehen kann.
Sane-Vorstoß eher unwahrscheinlich
Laut dem kicker haben die Entscheidungsträger der Bayern auch auf ihren offensiven Außenbahnen gewisse Mängel ausgemacht und erwägen die Sinnhaftigkeit eines weiteren Außenstürmers. Konkrete Namen haben sich dabei für diesen Winter aber noch nicht wirklich herauskristallisiert. Ein möglicher Kandidat soll laut dem Portal calciomercato Napoli-Angreifer Dries Mertens sein, der aber auch beim BVB und dem FC Arsenal hoch im Kurs stehen soll.
Leroy Sane, der bereits im vergangenen Sommer dem Vernehmen nach unmittelbar vor einem Wechsel an die Säbener Straße gestanden war, dürfte im Januar wohl noch nicht wieder auf dem Tisch landen. Nach seinem Kreuzbandriss befindet sich der Nationalspieler noch inmitten seiner Genesungsphase und könnte daher nicht vom Start weg Vollgas geben. Sollte Manchester City nicht dazu bereit sein, deutlich weniger Geld zu verlangen als noch vor dem Start der aktuellen Saison, würden die Bayern ein unnötiges Risiko eingehen. Deutlich sinnvoller erscheint daher dem Bericht zufolge auch den Bayern-Granden ein Vorstoß für den kommenden Sommer.