Warum der FC Liverpool und Klopp einfach verlängern mussten!

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​So richtig konnte es eigentlich niemanden überraschen. Jetzt ist es amtlich: Der​ FC Liverpool hat den Vertrag mit seinem deutschen Trainer ​Jürgen Klopp frühzeitig um zwei Jahre verlängert. Bis 2024 wird Kloppo den Klub am Mersey zu womöglich noch weiteren Titeln treiben.

Den größten von allen, die Champions League, haben sie sich im Mai ja mal wieder gesichert. Zum ersten Mal seit 2005 und jenem dramatischen Finale von Istanbul gegen den AC Mailand.

Zehn Jahre nach jener denkwürdigen Aufholjagd heuerte Klopp, nach sieben Jahren beim ​BVB, beim LFC an. 

Klopp und Liverpool: Zwei, die sich suchten und fanden

Zum Zeitpunkt seiner Ankunft war der FC Liverpool eine Art Fossil. Ein Stück Vergangenheit des englischen Fußballs. Zwar immer noch schön anzusehen, in seiner erstarrten Pracht. Vor allem im von einigen geliebten und von den anderen gehassten Stadion an der Anfield Road. Aber er war nicht mehr wichtig im Mutterland des Fußballs. Irgendwie nur noch Staffage, schmückendes Beiwerk. 

Die damalige Gegenwart wurde von Roman Abramovichs ​Chelsea und den beiden Klubs aus Manchester geschrieben. Doch Klopp drehte den stolzen Verein binnen weniger Jahre einmal komplett auf links. Vorläufiger Höhepunkt: Der Mai dieses Jahres. Doch dabei soll es nicht bleiben. Das ist auch eine der Botschaften des neuen Vertrages. Klopps bisheriges Arbeitspapier war bis 2022 befristet. 

Klopp ist absoluter Publikumsliebling in Liverpool

In einer Videobotschaft verkündete der gebürtige Stuttgarter die Ausweitung des Kontraktes um zwei weitere Jahre - mit der ihm eigenen humorvollen Note: "Wir setzen fort, was bislang nicht allzu schlecht funktioniert hat. Ja, wir haben uns auf einen neuen Vertrag bis 2024 geeinigt. Das werden gute Nachrichten für einige sein, nicht so gute für andere. Sorry, aber ihr könnt den Kanal jetzt abschalten."

Für den Klub und seine Fans, die dem 'German Coach' schon fast Heiligenstatus verliehen haben, ist dies sicherlich die schönste aller möglichen Nachrichten. Fast schon kitschig anmutend, so kurz vor Weihnachten. Die Ausweitung des Arbeitsverhältnisses macht für beide Seiten Sinn. Kaum ein Coach in den letzten Jahren war dermaßen prägend für den Verein, wie Klopp. Und kaum einer war so erfolgreich. 

Klopp gab dem Klub seine Identität zurück

Dabei misst sich dieser Erfolg gar nicht unbedingt in Titeln. Tatsächlich hat Klopp in seinen nun vier Jahren in der nordenglischen Hafenstadt "nur" zwei Titel holen können: die UEFA Champions League und den dazugehörigen UEFA Super Cup. Beide in diesem auslaufenden Jahr 2019.

Doch trotzdem war in den bislang vier komplett absolvierten Spielzeiten eine klare Entwicklung der Mannschaft zu erkennen, eine Philosophie, die über die reine Hatz nach kurzfristigem Erfolg hinausging. Klopp hat dem FC Liverpool seine Identität wiedergeben. 

Das lässt sich an Aussagen von Fans festmachen, für die Spiele, wie jenes unfassbare 4:3 gegen Borussia Dortmund vor dreieinhalb Jahren oder das nicht weniger unglaubliche 4:0 gegen Barça im Vorjahr, schon jetzt zu den größten der gesamten Vereinshistorie zählen. Und Liverpool hat eine lange Vereinshistorie.  So etwas ist allemal mehr wert, als die eine oder andere Trophäe mehr im Schrank. 

Mit der englischen Meisterschaft, nach der sie in Liverpool seit nunmehr 29 Jahren lechzen wie die biblischen Israeliten nach dem Manna, hat es bislang zwar nicht geklappt - aber schon die Vorsaison, mit diesem faszinierenden und über Monate wogenden Zweikampf zwischen Skyblues und Reds hat mehr als nur angedeutet, dass es auch damit nicht mehr allzu lange dauern kann. Die ersten dreizehn Spieltag der laufenden Saison bestätigen diesen Eindruck. 

Mit dem insgesamt 19. Liga-Titel in der Geschichte des FC Liverpool würde sich Klopp im Mai kommenden Jahres endgültig in den Rang einer Gottheit für die Scousers heben.