HSV: Pollersbeck steigt in die vierte Liga ab
Von Guido Müller
Er hätte in diesem Sommer wechseln können. Sogar zu einem potentiellen Champions-League-Teilnehmer wie dem FC Porto. Doch am Ende spielt weder der FC Porto in der Königsklasse, noch tauscht Julian Pollersbeck die Elbe gegen den Douro.
Spielpraxis in der Regionalliga
Aber spielen tut Pollersbeck auch in Hamburg nicht. Jedenfalls nicht im Wettkampfmodus. Trainingsspiele können da logischerweise keinen Ersatz darstellen. Und anscheinend hat dies auch der umstrittene Torhüter eingesehen.
Von vielen HSV-Fans als einer der Schuldigen am Verpassen des Wiederaufstiegs festgemacht, ist es in den vergangenen Wochen ziemlich ruhig um den gebürtigen Altöttinger geworden. In der aktuellen Torwarthierarchie beim HSV liegt der U21-Europameister von 2017 auf dem dritten Rang, hinter Stammkeeper Daniel Heuer Fernandes und dessen Stellvertreter Tom Mickel.
Doch ohne Spielpraxis ist die Aussicht auf eine Formsteigerung nur illusorischer Natur. Also hat Pollersbeck, zusammen mit seinem Trainer Dieter Hecking, jetzt beschlossen, in der Zweiten des HSV mitzuwirken.
"Ich habe mit Julian gesprochen. Er hat selbst gesagt, dass er das auch will. Er merkt, dass er zwischendurch mal spielen muss. Er hat auf mich zuletzt einen deutlich verbesserten Eindruck gemacht", erläuterte HSV-Coach Hecking die Entscheidung gegenüber der Mopo.
HSV II kann momentan jede Verstärkung gebrauchen
Den Rothöschen würde momentan wahrscheinlich jede personelle Veränderung gut tun. Seit nunmehr sieben Spielen läuft die HSV-Filiale einem Dreier hinterher. Nach perfektem Start in die diesjährige Regionalliga-Saison (zwei Siege aus den ersten beiden Spielen) wird der HSV-Nachwuchs so ganz allmählich in der Tabelle durchgereicht. Zur Zeit steht er, mit acht Punkten, auf Rang vierzehn.
Damit sich das ändert, plant Hannes Drews, der Trainer der HSV-Zweiten, nun eine kleine Revolution. Von den Profis soll nämlich nicht nur Julian Pollersbeck helfen, den Karren aus dem Schlamm zu ziehen. Auch das englische Talent Xavier Amaechi, das sich bei den Profis noch nicht so richtig durchsetzen konnte, könnte demnächst seine Einsatzzeiten in der vierten Liga bekommen.
Am kommenden Sonntag (14.00 Uhr) muss der HSV zum Lokalrivalen Eintracht Norderstedt.