Bernd Schusters Streichliste: Diese Spieler könnten Barça verlassen
Von Florian Bajus
Als Spieler lief Bernd Schuster in seiner Karriere unter anderem für Real Madrid und den FC Barcelona auf, auch als Trainer sammelte der 59-Jährige Erfahrungen in Spanien. Der Europameister von 1980 gilt aufgrund dessen als Spanien-Experte und stellte bei Bild eine Streichliste derer Spieler auf, die Barça im Sommer (womöglich) verlassen werden.
Das Hauptaugenmerk Schusters lag dabei auf der Abwehr. Der Vertrag von Routinier Thomas Vermaelen endet ebenso wie der Leihvertrag von Jeison Murillo. Der Kolumbianer dürfte sich von seinem Wechsel im Januar mehr versprochen haben, nun geht es zunächst aber zurück zum FC Valencia. "Gerade mal vier Einsätze sprechen eine deutliche Sprache. Er hat kein Barcelona-Format", sagt Schuster, der auch Jean-Clair Todibo einen Wechsel nahelegt.
Der 19-Jährige kam erst im Winter vom FC Toulouse, ist von Spielpraxis aber weit entfernt. Daher sei ein Leihgeschäft durchaus denkbar, während Weltmeister Samuel Umtiti, der sich gegen einen Wechsel sträubt, womöglich gehen muss. Schusters Einschätzung: "Umtiti hat seit 2018 immer wieder Knieprobleme. Bei einem guten Angebot ist er, so glaube ich, weg."
Dies gilt wohl auch für Jasper Cillessen. Der Niederländer wechselte vor drei Jahren von Ajax Amsterdam nach Barcelona, hatte im Konkurrenzkampf gegen Marc-André ter Stegen das Nachsehen und ist mittlerweile chancenlos. Cillessen wisse, dass es kein Vorbeikommen am deutschen Nationaltorhüter gebe, allerdings würde ein Transfer alles andere als günstig werden.
Schon seit längerem halten sich die Gerüchte um einen Abschied von Jasper Cillessen.
Auch Nelson Semedo könnte den Katalanen wichtige Millioneneinnahmen in die Kassen spülen. Der Portugiese wurde erst vor zwei Jahren von Benfica Lissabon verpflichtet, allerdings ist Sergi Roberto auf dem Rechtsverteidiger-Posten die bevorzugte Wahl von Ernesto Valverde. "Es besteht eigentlich keine Notwendigkeit, ihn zu verkaufen", so Schuster, allerdings könne es passieren, dass er bei einem entsprechenden Angebot "geopfert" wird.
Coutinho, Dembélé, Malcom - Trio vor dem Absprung?
Während der 59-Jährige einen Transfer von Ivan Rakitic als unrealistsich einstuft, rechnet er mit einem Verkauf von Philippe Coutinho. "Er hat nicht die erwartete Leistung gebracht. Die Fans können sich nicht mit ihm anfreunden, pfeifen ihn – oft auch ungerecht – regelmäßig aus. Kommt ein Angebot deutlich über 100 Millionen Euro, wäre in Barcelona keiner unglücklich, ihn ziehen zu lassen", sagt er über den einstigen 145 Millionen Euro teuren Neuzugang vom FC Liverpool.
Ist nie so wirklich in Barcelona angekommen: Philippe Coutinho.
Die Offensive wird neben der Abwehr der zweite Schwerpunkt in diesem Transfersommer. Auch Ousmane Dembélé und Malcom werden immer wieder mit einem Wechsel in Verbindung gebracht, möglicherweise werden beide den Klub verlassen. Während Schuster den Ex-Dortmunder Dembélé für dessen Disziplinlosigkeiten und häufigen Verletzungen kritisierte, sieht er in Malcom nicht genügend Potenzial für einen Stammplatz. Neben Luis Suarez und Lionel Messi nehme Philippe Coutinho derzeit noch den dritten Platz ein, im direkten Vergleich mit Dembélé sei dieser der bessere Joker.
Neben Kevin-Prince Boateng, dessen Kaufoption nicht gezogen wird, zählte Schuster auch Rafinha zu den Streichkandidaten. Der Bruder von Thiago Alcántara habe genau wie Malcom nicht genügend Potenzial, wird einen Abschied daher möglicherweise von sich aus bevorzugen. Insgesamt betonte der Ex-Trainer von Real Madrid jedoch, dass kaum alle zwölf Spieler auf einmal gehen werden - die Spekulationen seien aber ein wichtiges Warnsignal, das auf einen Umbruch hindeute.