Ordentliche Leitung ohne Punkte: 6 Erkenntnisse zur VfB-Niederlage in Frankfurt
Der VfB Stuttgart musste sich am Sonntagabend Eintracht Frankfurt 0:3 geschlagen geben. Dabei agierten die Schwaben über weite Strecken der ersten Halbzeit auf Augenhöhe, standen am Ende aber doch verdientermaßen ohne Zähler da. Aus dem Spiel gegen die Hessen lassen sich einige Erkenntnisse ziehen.
1. Spielidee ging vorerst auf
Markus Weinzierl hatte seine Spieler gut auf den Gegner eingestellt und so erwiesen sich die Stuttgarter für die Offensive der Hessen in der ersten Halbzeit lange als echter Brocken. Auch im Spiel nach vorne konnte man phasenweise einige Akzente setzten. Durch eine Unkonzentriertheit kurz vor dem Halbzeitpfiff stellte man sich aber wieder einmal selbst ein Bein.
2. Zweite Halbzeit offenbart die Probleme
Der Treffer kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde von beiden Trainern nach der Partie als Knackpunkt des Spiels bezeichnet. Im zweiten Durchgang musste der VfB etwas aufmachen und offenbarte bei der Absicherung gegen die präzisen Konter der Eintracht einige Lücken. Der defensiven Dreierkette rund um Pavard, Kempf und Kabak kann man dabei noch die wenigsten Vorwürfe machen.
3. Offensive weiterhin kaum existent
Vor allem in der zweiten Halbzeit war von der Offensive der Schwaben kaum etwas zu sehen. Der wie immer sichtlich bemühte Nicolas Gonzalez prallte immer wieder an der souveränen Hintermannschaft der Gastgeber ab und strahlte kaum Torgefahr aus. Auch Mario Gomez agierte nach seiner Einwechslung wirkungslos.
4. Seuchen-Rückrunde für Gentner geht weiter
Besonders bitter verlief der Abend für Kapitän Christian Gentner. Aufgrund der Gelbsperre des vor allem in der zweiten Halbzeit schmerzlich vermissten Mittelfeldabräumers Santiago Ascacibar, durfte der Routinier seit Wochen endlich mal wieder von Beginn an ran. Dabei machte der Mittelfeldspieler zunächst eine gute Partie, nach rund einer halben Stunde musste der 33-Jährige aber mit schmerzverzerrtem Gesicht ausgewechselt werden.
Am Montag soll der ehemalige Nationalspieler gründlich untersucht werden. Gut möglich, dass dem Altmeister sogar das Saisonaus droht.
5. Daniel Didavi kann keine Impulse setzen
Vom frühen Aus von Gentner profitierte dessen Teamkollege Daniel Didavi. Der Spielmacher konnte seine Chance aber nicht nutzen und konnte keinerlei Akzente setzen. Dabei war der gebürtige Nürtinger zwar häufig auch mit defensiven Aufgaben beschäftigt, etwas mehr Kreativität kann man sich von dem Rückkehrer aber durchaus erwarten. Auch in Sachen Fitness ist bei dem 29-Jährigen noch viel Luft nach oben.
6. Sechs-Punkte-Spiel gegen Nürnberg
Beim Auswärtsspiel in Frankfurt hatten ohnehin nur die optimistischsten VfB-Anhänger mit einem Punktgewinn gerechnet. Durch die Niederlage gegen die Hessen, müssen die Stuttgarter im nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg aber wieder liefern. Die Franken konnten zuletzt Hannover 96 im direkten Duell schlagen und verkürzten den Abstand auf den VfB auf vier Zähler.
Mit einem Sieg gegen den Aufsteiger könnten die Stuttgarter zumindest den Relegationsplatz wieder festigen. Dabei müssen die Schwaben aber mit der Rolle des Favoriten klar kommen und deutlich mehr fürs Spiel machen. Keine leichte Aufgabe für die Weinzier-Elf!