FC Bayern vor Liverpool: Thiago-Stress und Martinez-Debatte
Von Philipp Geiger
Der FC Bayern München hat am vergangenen Freitag seine Generalprobe vor dem Champions-League-Kracher gegen den FC Liverpool nur mit Mühe gemeistert. In Augsburg setzte sich der deutsche Rekordmeister mit 3:2 durch. Gegen den Tabellenfünfzehnten war die Mannschaft von Cheftrainer Niko Kovac in der Defensive erneut alles andere als sattelfest. In Liverpool könnte Javi Martinez Abhilfe schaffen.
"Defensiv müssen wir uns verändern. Liverpool ist eine offensivstarke Mannschaft und wird mehr Torchancen bekommen als Augsburg", betonte Kapitän Manuel Neuer nach dem 3:2-Erfolg im Derby. In Augsburg zeigte sich die Bayern-Defensive vor allem in der ersten Halbzeit anfällig. Ein Problem, das sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht. In den letzten sechs Pflichtspielen musste die Kovac-Elf immer mindestens einen Gegentreffer hinnehmen.
Von vielen Seiten wird daher der Ruf nach Martinez laut. In Liverpool könnte der Spanier im defensiven Mittelfeld für mehr Stabilität sorgen. "Die Viererkette und das defensive Mittelfeld müssen so formiert sein, dass wir - selbst wenn wir angreifen - eine ordentliche Restverteidigung behalten", wird Kovac von Sport1 zitiert. "Wir müssen in jeder Phase so gestaffelt stehen, dass wir nicht in Konter laufen. Liverpool sucht Konter", warnte der 47-jährige Übungsleiter.
Kam in den letzten drei Partien jeweils als Einwechselspieler zum Zug: Javi Martinez
Mit Blick auf die Aussagen von Kovac scheint ein Martinez-Einsatz nicht unwahrscheinlich zu sein, zumal Thiago seine Defensivaufgaben nicht nur in Augsburg etwas vernachlässigt hat. Dies könnte möglicherweise auch der Grund dafür gewesen sein, warum es zwischen dem Sechser und Kovac eine Meinungsverschiedenheit gegeben hat. Wie die Bild-Zeitung berichtet, lieferten sich die beiden nach dem Abpfiff ein kurzes, aber hitziges Wortgefecht.
Kovac nimmt James in die Pflicht
Rückt Martinez in die Startelf, müsste wohl entweder Leon Goretzka oder James Rodriguez weichen. Letztgenannter wäre die offensivere Option. Beim Kolumbianer sieht Kovac allerdings defensiv noch Steigerungspotenzial. "Er bemüht sich in der Defensive, kann da aber noch aktiver werden und vermehrt direkt auf den Gegner mit Ball gehen", betonte der Münchner Übungsleiter. "Das brauche ich von ihm. Seine Qualitäten mit Ball kennen wir."