Wintertransfers beim VfB: Alle Zu- und Abgänge im Überblick
Der VfB Stuttgart war auf dem Wintertransfermarkt zwar recht aktiv und konnte gleich drei neue Gesichter begrüßen, dennoch hätte sich nicht nur so mancher besorgter Fan weitere Verstärkungen gewünscht. 90min blickt auf alle Deals, die im Winter über die Bühne gegangen sind.
1. Ozan Kabak von Galatasaray Istanbul (11 Millionen Euro)
Anfang Januar machte der FC Bayern München öffentlich, dass Benjamin Pavard in der kommenden Saison für den deutschen Rekordmeister auflaufen wird. Der VfB reagierte bereits kurz darauf mit der Verpflichtung von Ozan Kabak.
Der türkische Innenverteidiger ist der teuerste Neuzugang in der langen Vereinshistorie und feierte bei der 1:4-Auswärtsniederlage in München bereits sein Bundesligadebüt. Der 18-Jährige wurde mit einem langfristigen Vertrag bis 2024 ausgestattet und soll auf Jahre das Gesicht der Stuttgarter prägen.
2. Steven Zuber von der TSG Hoffenheim (600.000 Euro, auf Leihbasis)
Mit Steven Zuber konnten die Stuttgarter für die Rückrunde einen erfahrene Spieler vom Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim loseisen. Der linke Flügelspieler soll das lahmende Offensivspiel des VfB in Schwung bringen und konnte in seinen ersten beiden Spielen bereits andeuten, dass er eine Verstärkung sein kann. Stand jetzt muss der 27-jährige Schweizer nach der Saison aber definitiv zu den Kraichgauern zurückkehren. Eine Kaufoption konnten sich die Schwaben nämlich nicht sichern.
3. Alexander Esswein von Hertha BSC (400.000 Euro, auf Leihbasis)
Alexander Esswein spielte bei der Hertha schon lange keine Rolle mehr. Unter VfB-Coach Markus Weinzierl soll der flinke Offensivspieler nun an die erfolgreiche gemeinsame Zeit beim FC Augsburg anknüpfen. Noch ist dem Deutschen zwar seine fehlende Spielpraxis anzumerken, doch auch seine Verpflichtung könnte sich im Abstiegskampf noch auszahlen. Kann der Flügelspezialist bis zum Saisonende eifrig Pluspunkte sammeln, winkt eine feste Verpflichtung.
4. Berkay Özcan zum Hamburger SV (1,5 Millionen Euro)
Nachdem Orel Mangala bereits seit dem vergangenen Sommer an die Hanseaten ausgeliehen ist, zog es im Januar nun auch Berkay Özcan in den hohen Norden. Unter Markus Weinzierl bestand zuletzt wenig Hoffnung auf viele Einsätze. In der zweiten Liga soll der Youngster nun wieder mehr Spielpraxis sammeln. Das kreative Potenzial des Deutsch-Türken geht den Schwaben hinsichtlich der ständigen Verletzungen von Daniel Didavi nun dauerhaft ab.
5. Hans Nunoo Sarpei zu Greuther Fürth (auf Leihbasis)
Hans Nunoo Sarpei konnte sich seit seinem Wechsel im Sommer 2016 nicht bei den Schwaben etablieren und wurde bereits zuvor ausgeliehen. Nun zog es den defensiven Mittelfeldspieler zum traditionsreichen Zweitligisten. Vermag der Ghanaer dort zu überzeugen, könnten die Kleeblättler von einer Kaufoption Gebrauch machen. Die Personaldecke im zentralen Mittelfeld der Schwaben wird indes immer dünner.
6. Fazit: Einige Baustellen wurden nicht bearbeitet
Zur Verpflichtung von Ozan Kabak kann man dem VfB aus perspektivischer Sicht mit Sicherheit gratulieren. Ob der Youngster jedoch bereits unmittelbar im Abstiegskampf helfen kann, bleibt abzuwarten. Die beiden Leihen von Steven Zuber und Alexander Esswein machen Sinn, schließlich wirkte das Flügelspiel der Schwaben in der Hinrunde doch äußerst handzahm. In der Sturmspitze hofften die Fans jedoch nicht zu unrecht auf einen weiteren Angreifer. Auch ein neuer Sechser hätte dem VfB sehr gut getan.
Aufgrund der aktuellen Tabellensituation waren die Stuttgarter für viele Transferziele jedoch verständlicherweise nicht gerade eine Top-Adresse. Ob man mit den elf Millionen Euro, die man für Kabak auf den Tisch legte, nicht doch auch einen Back-up für Daniel Didavi oder einen defensiven Mittelfeldspieler von einem Wechsel hätte überzeugen können, kann dennoch eifrig diskutiert werden.