Erneut nur Bankdrücker: Der Spielertyp Mario Götze ist nicht gefragt

facebooktwitterreddit

Im Pokalspiel bei Greuther Fürth durfte Mario Götze noch über 64 Minuten auf dem Platz stehen, doch in der Bundesliga war für den Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund lediglich ein Platz auf der Bank vorhanden. Sowohl gegen RB Leipzig als auch bei Hannover 96 verzichtete Trainer Lucien Favre auf den 26-Jährigen, der noch vor einigen Wochen den Eindruck machte, als könne er in diesem Jahr den erneuten Durchbruch schaffen.

Denn in der Vorbereitung kam Götze regelmäßig zum Einsatz, erhielt anfangs die Kapitänsbinde und zeigte gute Leistungen - unabhängig davon, auf welcher Position er eingesetzt wurde. Doch Favre, der in den vergangenen beiden Spielen auf ein 4-3-3 System mit Axel Witsel, Thomas Delaney und Mahmoud Dahoud im Mittelfeld setzte, findet offenbar keine Verwendung für den einstigen Rückkehrer, der vorzugsweise auf der 'Zehn' spielt.

"​Wir haben viele Spieler im Mittelfeld. Sehr, sehr viele Spieler. Das ist so", äußerte sich der Trainer nach dem 0:0 bei Hannover 96 laut ​Sport Bild lapidar. Ob Götze in Zukunft eine Rolle spielt? Ungewiss: "Er war auf der Bank und ist nicht gekommen. Man wird sehen, was in Zukunft ist. Mehr kann ich dazu nicht sagen."

  Muss sich derzeit viele Fragen über Mario Götze gefallen lassen: Lucien Favre

Ohnehin war der 60-Jährige mit der Leistung seiner Mannschaft spürbar unzufrieden, dementsprechend schienen ihn die Fragen um Götze nur zusätzlich zu stören. "Die ersten 25 Minuten waren wir nicht gut. Sie waren viel besser als wir. Wir hatten den Ball sehr selten und wenn wir ihn hatten, haben wir ihn viel zu früh verloren. Es gibt viel zu tun. Wir müssen das Spiel viel besser machen."

"Wir haben gesehen, dass das Spiel sehr eng und intensiv war mit vielen Zweikämpfen. Beide Mannschaften sind viel gelaufen", führte Favre fort und deutete damit möglicherweise an, weshalb Götze keine Chance erhielt. Denn trotz aller Akribie und seinen technischen Fähigkeiten ist er eben kein Spielertyp wie Witsel oder Delaney, der kompromisslos in die Zweikämpfe geht und sich nicht scheut, auch zu härteren Mitteln zu greifen. 

Kehl deutet an: Wird Götze schlichtweg nicht gebraucht?

Ähnlich äußerte sich auch Sebastian Kehl: "Es war ein sehr intensives Spiel. Da muss man schauen, dass man eine gewisse Präsenz auf dem Platz hat. Auch Größe ist wichtig, denn Hannover ist stark bei Standards", wurde der Leiter der Lizenzspielerabteilung bei Der Westen zitiert. Angesprochen auf die Situation von Mario Götze sagte auch der Ex-Kapitän lediglich: "Natürlich wird er nicht zufrieden sein, wie alle, die nicht gespielt haben. Der Kader ist sehr groß, aber die Situation haben wir allen Spielern vorher erklärt."

Mit seinen Aussagen nach dem Remis bei Hannover sorgt Sebastian Kehl nur für noch mehr Irritation    

Es sei seine Aufgabe, gemeinsam mit Favre den Kader bei Laune zu halten, allerdings auch klar zu kommunizieren, wer eine Chance erhält und wer nicht. Das sei eine "Herausforderung, aber das haben wir vorher gewusst", so Kehl. 

So nichtssagend die Aussagen auf dem ersten Blick wirken, so lässt sich zwischen den Zeilen herauslesen: Der Spielertyp Mario Götze ist in diesen Wochen beim BVB nicht gefragt. Mit Dahoud, Marco Reus oder Christian Pulisic hat man schon genügend Ballkünstler innerhalb der Mannschaft, weshalb mit den beiden Abräumern Delaney und Witsel die Balance gehalten werden soll. Daher bleibt dem 26-Jährigen weiterhin nichts übrig, als an sich zu arbeiten, sich im Training zu empfehlen und auf seine Chance zu warten.