Offiziell: Ralph Hasenhüttl verlässt RB Leipzig
Von Jan Kupitz
RB Leipzig muss sich in der Sommerpause nach einem neuen Trainer umsehen. Wie die Sachsen offiziell bestätigten, bat Chef-Trainer Ralph Hasenhüttl um eine Vertragsauflösung. In den letzten Wochen hatte es vermehrt Spekulationen gegeben, dass sich die Wege der Bullen und des 50-Jährigen trennen werden - nach einer Elefantenrunde am Dienstagabend kam es nun zur Trennung.
Am gestrigen Abend hatten sich die beiden RB-Bosse Ralf Rangnick und Oliver Mintzlaff mit Hasenhüttl getroffen, um die Saison zu analysieren. Im Rahmen des Meetings erwartete Hasenhüttl zudem, dass ihm eine Vertragsverlängerung angeboten wird - schließlich läuft sein Arbeitspapier im Sommer 2019 aus. Der 50-Jährige hatte mehrmals betont, dass er sein letztes Vertragsjahr nicht unter der Prämisse einer unsicheren Zukunft angehen wollte.
Laut übereinstimmenden Berichten von kicker, Bild und Sportbuzzer verzichteten die RB-Bosse jedoch darauf, dem Trainer ein neues Vertragsangebot vorzulegen. Daher entschied sich der Österreicher zu einer Trennung.
"Ich wäre sehr gerne gemeinsam mit Ralph Hasenhüttl als Cheftrainer in die nächste Saison gegangen. Diesen Wunsch habe ich ihm gegenüber in persönlichen Gesprächen deutlich zum Ausdruck gebracht", erklärte Rangnick. "Im Gegensatz zum Winter bin ich allerdings mittlerweile zu der Erkenntnis gekommen, dass ein weiteres gemeinsames Jahr zunächst einmal ausgereicht hätte. Für Ralph gab es jedoch keinerlei Alternative zu einer vorzeitigen Vertragsverlängerung. Es war daher sein ausdrücklicher Wunsch, den Vertrag aufzulösen. Diesem Wunsch haben wir schweren Herzens entsprochen."
Hasenhüttl erklärt: "Es ist völlig legitim, dass sich der Klub entschieden hat, keine Verlängerung anzustreben. Wir haben jedoch auch betont, dass es für beide Seiten nicht wünschenswert wäre, ohne eine langfristig geklärte Zukunft in ein letztes Vertragsjahr zu gehen. Aus meiner Sicht ist es im Sinne der Umsetzung der langfristigen Ziele von RB Leipzig von großer Bedeutung, eine nachhaltige Vertragslösung anzustreben. Nach gemeinsamen Erfolgen sollte man deshalb ehrliche Worte an den Tag legen können und auch ein klares Nein statt ein beschwichtigendes Ja wählen dürfen."
Der Österreicher stand seit 2016 an der Seitenlinie der Roten Bullen und führte den Klub in dessen erstem Bundesligajahr sensationell zur Vizemeisterschaft. In der abgelaufenen Saison reichte es auch aufgrund der Dreifachbelastung "nur" zum 6. Platz - das Saisonziel wurde damit dennoch erreicht. Für Rangnick und Mintzlaff reichten die zuletzt dargebotenen Leistungen allerdings nicht, um sich weiter eine langfristige Zusammenarbeit vorstellen zu können.
Wer die Nachfolge des Chef-Trainers antritt, steht noch nicht fest. Der Sportbuzzer brachte Leipzigs U19-Coach Robert Klauß als möglichen Kandidaten ins Spiel.