Nicht im Sinne des Fair-Play - Kaiserslautern beschwert sich beim DFB über Schiedsrichter

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​Für den 1. FC Kaiserslautern ist die Saison 17/18 bisher eine Spielzeit zum Vergessen. Nur zwei Siege, 13 Tore und elf Punkte stehen für die Pfälzer nach 17 Spielen zu Buche - in der Summe macht das Platz 18. Der Traditionsklub und viermalige deutsche Meister befindet sich in akuter Abstiegsgefahr. Als wäre dieser Umstand nicht schon schlimm genug, sorgte am vergangenen Wochenende beim 1:1 gegen den FC Ingolstadt auch noch Schiedsrichter Dr. Matthias Jöllenbeck für Lauterer Frust.

Was war passiert? Beim Stand von 1:0 für Kaiserslautern in der 67. Spielminute klärte der gelb-vorbelastete Benjamin Kessel an der Seitenauslinie per Grätsche resolut aber fair den Ball. Schiedsrichter Jöllenbeck nahm die Szene anders wahr und entschied auf Foul und Gelb-Rot für Kessel - eine klare Fehlentscheidung. Die Lauterer spielten fortan in Unterzahl und kassierten in der Folge den 1:1-Ausgleich. "Das war kein Foul", betonte der vom Platz gestellte Kessel nach dem Spiel vehement. "Ich bin erfahren genug, um 80 Minuten mit einer Gelben Karte zu spielen."

Doch nicht nur der unberechtigte und durchaus spielentscheidende Platzverweis erzürnte die Gemüter der Pfälzer. TV-Bilder nach dem Spiel belegten, dass sich Schiedsrichter Jöllenbeck einen weiteren Fauxpas leistete und FCK-Angreifer Sebastian Andersson nach Abpfiff den Handschlag verweigerte. Stattdessen nahm der Unparteiische mit seinem Gespann den direkten Weg in die Kabinen. Dieser Umstand in Verbindung mit der unberechtigten Gelb-Roten Karte war für den FCK Anlass genug, sich daraufhin in einer offiziellen Stellungnahme bei DFB-Schiedsrichter-Boss Lutz-Michael Fröhlich zu beschweren. 

In einer Stellungnahme des Vereins wird Sportdirektor Boris Notzon mit den Worten zitiert: "Dabei haben wir auch die Gelb-Rote-Karte für unseren Spieler Benjamin Kessel kurz thematisiert. Uns war vor allem aber wichtig, unseren Unmut über den nicht erfolgten Handschlag zum Ausdruck zu bringen, da dies nicht im Sinne des Fair-Play-Gedankens stehen kann." Dies sah offenbar auch der DFB so. "In einem ausführlichen Gespräch haben wir diesen Fall besprochen und von Seiten des DFB vollstes Verständnis für unsere Ansichten erfahren", so Notzon weiter. Für den Verein ist das Thema damit abgehakt, wie Pressesprecher Stefan Rosskopf am Donnerstag zu verstehen gab.

Da Kessel trotz des Verständnisses des DFB für ein Spiel gesperrt bleibt, muss Chefcoach Jeff Strasser im abschließenden Hinrundenspiel am kommenden Samstag gegen den Tabellenzweiten 1. FC Nürnberg auf insgesamt neun Spieler verzichten. Mittelfeldspieler Christoph Moritz hofft für die Partie daher auf eine bessere Schiedsrichterleistung als zuletzt und darauf, "dass wir am Samstag vielleicht mal zu elft zu Ende spielen."