"50+1 in seinen Grundfesten erschüttert" - Fan-Vertreter schießen gegen Watzke & Co

  • DFL scheitert mit Kommunikations-Angebot
  • Fans enttäuscht und empört
Hans-Joachim Watzke
Hans-Joachim Watzke / Lars Baron/GettyImages
facebooktwitterreddit

Das Thema Einstieg von Investoren in die Bundesliga bewegt weiter die Gemüter. Während ein Großteil der Vereinsverantwortlichen darin wohl eine Chance sieht, stößt die Entscheidung in den Fanlagern der Vereine nach wie vor auf großen Widerstand und Unmut. Ein Schritt zur gemeinsamen Kommunikation wurde nun abgelehnt.

24 der 36 Vereine der 1. und 2. Bundesliga sollen dafür gestimmt haben, den Weg für Investoren in der Bundesliga zu ebnen. Diese Entscheidung sorgte einerseits für Entsetzen und andererseits für zahlreiche Protestaktionen der Fans in den Stadien. Neben Aktionen wie dem Werfen von Tennisbällen und Schokotalern auf das Spielfeld hallten auch immer wieder Sprechchöre durch die Stadien, die sich klar gegen die DFL positionierten. Dieser Unmut fand auch in zahlreichen Plakaten seinen Ausdruck. Ein nun getätigter Versuch der DFL, einen gemeinsamen Dialog zu führen, scheiterte jedoch kläglich. Die Fanvertreter lehnten ein Treffen mit der Begründung ab, dass es sich bei dem Angebot der DFL nicht um ein ernsthaftes Gesprächsangebot handele, sondern vielmehr um den Versuch, über die aktuelle Situation hinwegzutäuschen. "Das jetzige Dialog-Angebot ist kein Umdenken. Es ist ein Feigenblatt. Denn es enthält kein Angebot für Verhandlungen", so die Vertreter in einer gemeinsamen Mitteilung.

"Viele Kritikpunkte wurden berücksichtigt"

In einer Mitteilung der DFL bedauert deren Sprecher, Hans-Joachim Watzke, die Entscheidung, keinen gemeinsamen Dialog zu führen. "Die Absage der eingeladenen Fanvertreter nehmen wir zur Kenntnis, bedauern sie aber, denn Dialogbereitschaft ist immer die Basis für ein demokratisches Miteinander", so Watzke in der Mitteliung. Nach Ansicht des 64-Jährigen seien bereits Schritte auf die Fanszene zugegangen. "Die Kritik von Vereinsvertretern und Fanbündnissen wurde in der Vergangenheit nicht ignoriert, der Abstimmungsinhalt im Dezember unterscheidet sich elementar von dem im Mai, viele Kritikpunkte wurden berücksichtigt und die Klubs umfangreich informiert", so Watzke weiter.

"50+1 in seinen Grundfesten erschüttert"

Die Vertreter der Fan-Szenen hingegen sehen sich nicht abgeholt. "Keine Zeile zur Kritik am Zustandekommen des Abstimmungs-Ergebnisses. Keine Zeile dazu, dass damit 50+1 in seinen Grundfesten erschüttert wird. Keine Zeile dazu, wie die DFL auf die Kritiker*innen zugehen will", heißt es in der gemeinsamen Meldung. Die Fronten bleiben also zunächst verhärtet.


Weitere Bundesliga-News lesen:

feed