5 Tipps, wie Sky die Werbung während der Bundesliga noch optimieren kann
Von Stefan Janssen
An lange Werbeblöcke in der Halbzeit oder nervige Programmvorschauen durch die Kommentatoren hat man sich als Sky-Zuschauer der Bundesliga ja inzwischen gewöhnt. Der Pay-TV-Sender hat seine Werbe-Skills an diesem Samstag aber nochmal auf ein ganz neues Level gehoben, als während der Konferenz am Nachmittag und auch beim Topspiel ein Werbespot gezeigt wurde, der die Live-Übertragung stumm schaltete und in einem kleinen Fenster oben links nebenher laufen ließ.
Sky hat damit aber noch lange nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um während der Bundesliga Werbung zu machen. Hier sind ein paar Vorschläge, jetzt, wo die berühmteste aller Büchsen, nämlich die von Pandora, noch weiter geöffnet wurde:
1. Kompletter Werbeblock im Formel-1-Style
Nach 30 Jahren ist im vergangenen Herbst eine Ära zu Ende gegangen: Die Formel 1 wird ab diesem Jahr nicht mehr bei RTL übertragen sondern läuft exklusiv bei Sky. Zumindest war es erst so, RTL zeigt dann jetzt doch ein paar Rennen. Und genau hier könnte sich Sky noch einiges abschauen: Die Methode, einen Werbespot zu zeigen und die Live-Übertragung in die Ecke zu schieben, ist bei RTL schon ein alter Hut. Allerdings haute der Privatsender in der Vergangenheit gleich einen ganzen Werbeblock raus, bei dem die Übertragung dann auch gerne mal ganz verschwand. Und ganz ehrlich: Wenn Bielefeld gegen Augsburg spielt, sind die fünf Minuten Werbung womöglich auch spannender. Nichts für ungut.
2. VAR-Checks und Auswechslungen nutzen
Wenn der Schiedsrichter mal wieder mit der Hand am Ohr dasteht oder in die Review-Area geht oder wenn ein Spieler in der 89. Minute beim 1:0 mal wieder vom Rasen schleicht, dann kann man locker mal ein, zwei Werbespots einbauen. Egal ob mit Split-Screen oder nicht. Als Hilfe könnte sich Sky einen Trick aus der NFL abschauen: Dort gibt es am Seitenrand einen TV-Beauftragten mit auffällig orangenen Ärmeln, der dem Schiedsrichter ein Zeichen gibt, wann Werbung läuft und wann es weiter gehen kann. Generell haben die Kollegen aus den USA sicher noch ein paar Tipps.
3. Realtaktik? Werbung!
Die realtaktische Aufstellung ist ja ein nettes, recht neues Gimmick, das aber eigentlich fast nie irgendetwas Brauchbares aussagt: Völlig überraschend ziehen sich die Formationen dort meist einfach nur zusammen, weil es im Fußball eben darum geht, erst einmal das Zentrum zu verteidigen. Obwohl es dem Fan nichts Gewinnbringendes aussagt, verdeckt es gefühlt ein Viertel des Bildschirms und natürlich ist das Spielgeschehen in diesem Moment immer genau dahinter. Statt der Realtaktik könnte dort doch lieber ein Werbepartner etwas mitteilen, wenn das Bild schon verdeckt werden muss. Informativer wäre es allemal.
4. Die Kommentatoren noch mehr einbinden
Muss man wirklich wissen, dass der Ersatzkeeper im selben Dorf geboren worden ist wie der Physiotherapeut des Gegners? Nein. Aber solche Dinge erzählen Kommentatoren, wenn das Spielgeschehen gerade nichts hergibt. Verschwendetes Potenzial! So, wie sie ohnehin schon voller Elan die Programmhinweise auf neue Filme oder Serien vorlesen, könnten Wolff Fuss, Frank Buschmann und Co. doch noch ein paar externe Werbepartner mit ihren Stimmen in Szene setzen. Bestenfalls wird dann auch noch Fritz von Thurn und Taxis reaktiviert - wie geil wäre es, wenn TuT die Seidenbacher-Müsli-Werbung zum Besten gäbe?
5. Wettanbieter hinzuziehen
Gefühlt bestehen 95 Prozent der Werbung bei Sky ohnehin bereits aus Spots von verschiedensten Wettanbietern. Das könnte auch während der Spiele genutzt werden: Wie ändern sich die Quoten, wenn ein Tor fällt und sich der Spielstand ändert? Und wo ist Benni Fuchs, wenn es 3:1 steht? Da geht noch was!