5 Gründe warum die CL-Qualifikation des BVB gut für die Bundesliga wäre
Von Dominik Hager
Mit dem Einzug ins Pokalfinale und sehr wackeren Champions-League-Auftritten gegen Manchester City spielt Borussia Dortmund eigentlich keine schlechte Runde. Allerdings hinkt der Klub ausgerechnet in der Bundesliga seit Monaten den eigenen Ansprüchen hinterher. Für den Tabellen-Fünften muss in den nächsten Wochen alles glatt laufen, damit am Ende ein Platz unter den Top-4 steht. Ein Verpassen der Königsklasse hätte jedoch nicht nur für Schwarz-Gelb schwere Folgen, sondern auch für die ganze Bundesliga. Hier sind fünf Gründe, warum der BVB aus Bundesliga-Sicht die Champions League erreichen muss
1. Dortmund kann gegen große Gegner bestehen
Es gibt in der Bundesliga nur wenige Teams, die sich wirklich mit den besten Klubs der Welt messen können. In Prinzip sprechen wird dabei nur von den Bayern und bestenfalls noch Leipzig.
Die Borussen sind jedoch ein Team, dass häufig dann besser spielt, wenn auch der Gegner stark ist. Auf diese Weise konnte das Team beispielsweise im letzten Jahr in der Gruppe mit Barcelona und Inter Mailand bestehen. In diesem Jahr schickten die Schwarz-Gelben den FC Sevilla nach Hause und legten gegen Manchester City eine stärkere Performance an den Tag als zuletzt Paris Saint-Germain. Mit ein wenig glücklicheren Schiedsrichter-Entscheidungen hätte es sogar für das Halbfinale reichen können.
Es ist nicht anzunehmen, dass beispielsweise der VfL Wolfsburg zu solchen Leistungen fähig wäre. Die Dortmunder sind seit Jahren eigentlich Stammgast in der Champions-League-K.o.-Runde. Es wäre schon von Vorteil, wenn die Bundesliga hier auf die zweite Konstante neben den Bayern setzen kann.
2. Erling Haaland und Jadon Sancho müssen gehalten werden
Prinzipiell ist man geneigt zu sagen, dass die besten und spektakulärsten Spieler der Liga immer bei den Bayern spielen. Derzeit ist das jedoch ein wenig anders, zumal Jadon Sancho und Erling Haaland definitiv zu den absoluten Spitzenspieler der Liga zählen. Laut Angaben von transfermarkt.de sind die beiden jungen Offensivstars mit Marktwerten von 110 bzw. 100 Millionen die wertvollsten Spieler der Liga.
Verpasst der BVB den Sprung in die Champions League, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass zumindest einer der beiden schon im Sommer geht. Die Bundesliga könnte zwei Weltklasse-Spieler verlieren, die Zuschauer aus der ganzen Welt anlocken können.
Unendlich viele Stars, wie beispielsweise die La Liga oder die Premier League, hat die Bundesliga ohnehin nicht zu bieten. Der Verlust von Haaland und Sancho würde sich da schon sehr deutlich bemerkbar machen.
Man darf dabei auch nicht außer Acht lassen, dass die beiden auch ein Zugpferd für weitere Stars sein können. Der BVB besitzt grundlegend die Strahlkraft, nach den Bayern noch am ehesten Stars in die Liga locken zu können. Dies klappt aber nur mit Haaland, Sancho und der Champions-League-Qualifikation.
3. Die Bundesliga braucht ein zweites Aushängeschild neben den Bayern
Die Bundesliga ist sowohl für einige Trainer als auch Spieler nicht sonderlich interessant. Dies hat auch mit der Vormachtstellung der Bayern bzw. der schwächelnden Konkurrenz zu tun. Zuletzt erklärte beispielsweise José Mourinho nicht nach Frankreich oder Deutschland wechseln zu wollen, da die Ligen zu vorhersehbar und langweilig seien.
Für den deutschen Fußball ist es extrem wichtig, wenn der BVB ein zweites konstantes Aushängeschild darstellen würde. Von nichts hat die Liga und auch der FC Bayern mehr profitiert, als von der starken Dortmunder Phase von 2010 bis 2013. Insbesondere das rein deutsche Champions-League-Finale hat die Bundesliga auch für ambitionierte Spieler deutlich populärer gemacht.
Der "deutsche Clásico" ist zudem auch die einzige Begegnung, die wirklich das Potenzial hat, von ganz Europa mit Spannung erwartet zu werden. Zu eintönige Ergebnisse mit klarer Favoritenrolle halten das Spektakel allerdings klein.
Doch auch Liga-intern ist ein starker BVB wichtig für die Spannung, zumal es abgesehen von den Bayern-Fans wohl niemand gern hat, wenn der Titelträger schon Wochen vor Saisonende feststeht. Solche Szenarien sind in Ligen wie England und Spanien doch eher selten.
4. Fans und Stimmung repräsentieren die Liga
Borussia Dotmund unterscheidet sich schon sehr von den anderen Top-Vereinen in Deutschland, wie beispielsweise Bayern München, RB Leipzig und Bayer 04 Leverkusen. Alleine was den Flair, die Fans und die Stimmung angeht, bringt der BVB eine andere Komponente ein.
Bayer 04 Leverkusen und RB Leipzig haben keine große Fan-Szene und sind international doch eher ein unbeschriftetes Blatt, während sie in Teilen der Bundesliga aufgrund ihrer Geldgeber geächtet werden. Der FC Bayern ist natürlich Tradition pur, spricht jedoch ein anderes Klientel an als der BVB.
Die Begeisterungsfähigkeit im Ruhrpott ist schon noch eine Stufe größer. Der Fußball ist schlichtweg das Leben für einige Leute dort. Demnach ist auch die gewaltige Stimmung und die imposante gelbe Wand ein herausstechendes Markenzeichen.
Für den deutschen Fußball ist es wichtig, all das in der Königsklasse abbilden zu können. Die Borussia und der hoffentlich bald wieder ausverkaufte Signal Iduna Park versprühen einen klassischen traditionellen Flair, den man nirgendwo sonst auf der Welt findet.
5. Dortmund hat eine große internationale Fan-Community
Abgesehen von den Bayern, sind die Dortmunder der einzige Bundesliga-Top-Klub, der auch außerhalb von Deutschland eine größere Fan-Community besitzt. Vor allem im asiatischen Bereich sind die Borussen durchaus populär, zumal der Verein dort auch viel Energie reinsteckt und regelmäßig auf Asien-Reise geht.
Demnach generiert der Verein deutlich mehr internationale Zuschauer in der Champions League als andere Vereine. Es ist nicht zu erwarten, dass sich viele Leute an der Fernbedienung bedienen, wenn RB Leipzig, der VfL Wolfsburg oder Eintracht Frankfurt in der Königsklasse auflaufen.
Für die Dortmunder interessieren sich einfach mehr Leute, was schon alleine an den Stars Haaland und Sancho liegt. Daher lohnt es sich auch, wenn dieser Klub in der Champions League mitwirkt.