27 Jahre danach: Schickt Quique Setién Espanyol erneut in Liga 2?
Von Guido Müller

Wenn kein Wunder mehr geschieht, wird der zweite Klub der Mittelmeermetropole Barcelona, der RCD Espanyol, heute zum insgesamt fünften Mal in seiner Historie den bitteren Gang in die Zweite Liga antreten müssen. Ausgerechnet der große Lokalrivale kann die pericos heute Abend (22.00 Uhr) eine Etage tiefer schicken.
Fast auf den Tag genau vor 27 Jahren, genauer gesagt am 29. Juni 1993, stand der stets im Schatten des übermächtigen Barça stehende Klub vor einer vergleichbar adversen Situation. In der damals ausgetragenen Relegation zwischen erster und zweiter Liga musste Espanyol einen 0:1-Rückstand aus dem Hinspiel (im heimischen Estadio Sarrià) bei Racing Santander wettmachen. Doch im Rückspiel im Estadio Sardinero zu Santander gelang den Weiß-Blauen erneut kein Treffer. Somit bedeute das torlose Remis den vierten Gang ins spanische Unterhaus. Drei Jahre nach dem letzten Abstieg.
Setién schon 1993 als Augenzeuge dabei
Kuriose Parallele: damals wie heute könnte Quique Setién einer der ersten Überbringer der entsprechenden Kondolenzbekundungen sein. 1993 war der heutige Trainer des FC Barcelona nämlich Spieler von Racing, dem Klub seiner Geburtsstadt Santander - und somit direkter Augenzeuge des vierten (und bis heute) letzten Abstiegs der Sittiche (pericos oder periquitos), wie die Spieler von Espanyol im Volksmund genannt werden.
Als kleiner Trost für deren Fangemeinde könnte die Statistik herhalten: Bislang ist es Espanyol noch nach jedem Abstieg gelungen, im Folgejahr gleich wieder aufzusteigen. Aller guten Dinge mögen in diesem Fall also fünf sein. Selbst ein nicht allzu wahrscheinlicher Sensationserfolg im heutigen Stadt-Derby würde den Abstieg wohl nur hinauszögern. Aktuell liegt Espanyol, bei noch vier zu bestreitenden Spielen, elf Punkte hinter dem Tabellensiebzehnten Eibar (drei Teams steigen in Spanien ab).