2. Bundesliga: St. Pauli wird Meister - Hässliche Szenen bei Hansa-Abstieg
Von Oscar Nolte
Vor dem letzten Spieltag standen in der 2. Bundesliga noch drei finale Entscheidungen aus: wer wird Meister, wer steigt als zweites Team direkt ab und wer wird Torschützenkönig?
Mit St. Pauli und Holstein Kiel kämpften die beiden bereits als Aufsteiger feststehenden Top-Teams der Liga im Fernduell um die Meisterschaft, St. Pauli ging mit einem Punkt Vorsprung in den Spieltag. Am Tabellenende stellte sich die Frage, ob Hansa Rostock oder Wehen Wiesbaden den VfL Osanbrück sicher in die 3. Liga begleiten würden. Und mit Haris Tabakovic (Hertha BSC), Christos Tzolis (Fortuna Düsseldorf) und Robert Glatzel (HSV) kämpften noch drei Spieler um die Torjägerkanone.
St. Pauli wird Meister
An der Tabellenspitze konnte sich der FC St. Pauli durchsetzen und sich die "Felge", die Meisterschale der 2. Bundesliga sichern. Die Hamburger gerieten gegen Wehen Wiesbaden zunächst in Rückstand, drehten die Partie aber noch durch Treffer von Albers und Sinani.
Holstein Kiel machte im Parallelspiel gegen Hannover 96 ebenfalls ihre Hausaufgaben, gewann das Spiel gegen die Niedersachen mit 2:1. Die drei Punkte hätten aber nur bei einer Niederlage oder bei einem Unentschieden von St. Pauli gereicht. Den Störchen wird's unter dem Strich aber egal sein, der Aufstieg ist für Kiel ohnehin historisch.
Sportlich bringt die Meisterschaft in der 2. Bundesliga keinen Mehrwert. Der Tabellenplatz eins sichert St. Pauli im Vergleich zu Holstein Kiel aber gut und gerne zwei Millionen Euro mehr Einnahmen bei der Verteilung der TV-Gelder.
Hansa Rostock steigt ab - Desolate Fans sorgen für lange Spielunterbrechung
Hansa Rostock schnupperte am Relegationsplatz, als Wehen Wiesbaden im Parallelspiel gegen St. Pauli in Rückstand geriet und die "Kogge" selber mit 1:0 gegen den SC Paderborn führte. Die Ostwestfalen drehten die Partie jedoch und führten kurz vor Abpfiff mit 2:1. Lediglich ein Sieg hätte für Hansa für die Relegation gereicht.
Das war auch den Hansa-Fans, die in der Vergangenheit schon häufiger durch skandalöses Verhalten aufgefallen waren, bewusst gewesen. Einige Idioten sorgten mit dem Werfen von Gegenständen und dem Abbrennen von Rauchtöpfen und Feuerwerkskörpern kurz vor Ende der Partie für einen Eklat. Schiedsrichter Harm Osmers musste die Mannschaften in die Kabine schicken, das Spiel war lange unterbrochen.
Erst nach über 30 Minuten konnte das Spiel fortgesetzt und zu Ende gebracht werden. Es blieb beim 1:2 und dem damit verbundenen direkten Abstieg von Hansa Rostock. Wehen Wiesbaden hat sich in die Relegation gerettet.
Drei Torschützenkönige
Haris Tabakovic führte die Torschützenliste vor dem letzten Spieltag mit 22 Toren eigentlich bequem an. Christos Tzolis und Robert Glatzel hatten jeweils nur 19 Treffer auf dem Konto. Tzolis und Glatzel erzielten am 34. Spieltag aber jeweils drei Treffer, während Tabakovic ohne eigenes Tor blieb.
Somit hat die abgeschlossene Zweitliga-Saison gleich drei Torschützenkönige.
Die Ergebnisse des 34. Spieltags in der 2. Bundesliga
- 1. FC Kaiserslautern - Eintracht Braunschweig 5:0
- Fortuna Düsseldorf - 1. FC Magdeburg 3:2
- Hannover 96 - Holstein Kiel 1:2
- Hansa Rostock - SC Paderborn 1:2
- Hamburger SV - 1. FC Nürnberg 4:1
- Greuther Fürth - Schalke 04 2:0
- Elversberg - Karlsruher SC 0:3
- Wehen Wiesbaden - St. Pauli 1:2
- Osnabrück - Hertha BSC 2:1
Die Abschlusstabelle der 2. Bundesliga
Platzierung | Verein | Punkte |
---|---|---|
1 | St. Pauli | 69 |
2 | Holstein Kiel | 68 |
3 | Fortuna Düsseldorf | 63 |
4 | Hamburger SV | 58 |
5 | Karlsruher SC | 55 |
6 | Hannover 96 | 52 |
7 | SC Paderborn | 52 |
8 | Greuther Fürth | 50 |
9 | Hertha BSC | 48 |
10 | Schalke 04 | 43 |
11 | SV Elversberg | 43 |
12 | 1. FC Nürnberg | 40 |
13 | 1. FC Kaiserslautern | 39 |
14 | 1. FC Magdeburg | 38 |
15 | Eintracht Braunschweig | 38 |
16 | Wehen Wiesbaden | 32 |
17 | Hansa Rostock | 31 |
18 | VfL Osnabrück | 28 |