2. Bundesliga-Prognose 23/24 - die Tabelle nach dem 34. Spieltag

Der Start der neuen Saison in der 2. Bundesliga steht unmittelbar vor der Tür. Wie werden sich die Absteiger vom FC Schalke 04 und Hertha BSC schlagen? Wer kann sich Hoffnungen auf einen Aufstiegsplatz machen? Wie ist die Situation im Abstiegskampf? Wir von 90min haben uns an eine Prognose für die Tabelle der 2. Bundesliga nach dem 34. Spieltag gewagt.

Warnung: Du wirst mit dem meisten sicherlich nicht einverstanden sein und dein Lieblingsklub kommt sowieso schlechter weg, als du denkst bzw. hoffst.

1. FC Schalke 04

Wie geht der FC Schalke 04 mit dem bitteren erneuten Abstieg um?

Das Grundgefühl bei den Knappen ist positiv. Thomas Reis hatte die Mannschaft in einer ausweglosen Situation übernommen und die Hoffnung auf den Klassenerhalt bis zum letzten Spieltag gewahrt.

Die Abgänge wiegen schwer. Moritz Jenz, Alex Kral, Tom Krauß und Marius Bülter bildeten die Achse im Team - alle vier sind nun weg. Dafür haben sich die Königsblauen aber entsprechend verstärkt. Der Kader hat definitiv gehobenes Zweitliga-Niveau. In Kombination mit dem positiven Grundgefühl könnte es Schalke an die Spitze führen.

Tabellenplatzierung 22/23: 17. Platz (Bundesliga)

2. Hamburger SV

Als Trainer der HSV schreibt Tim Walter eine ganz eigene Geschichte. Zwei Saisons hat der 47-Jährige hinter sich, zweimal scheiterte sein Team in den entscheidenden Spielen in der Relegation.

Doch die HSV-Bosse halten weiter an Walter fest. Das personelle Grundgerüst aus der vergangenen Saison bleibt bestehen. Dazu wurde sich mit Immanuel Pherai und Levin Öztunali in der Offensive namhaft verstärkt. Auch defensiv haben die Rothosen personell nachgelegt.

Es muss in diesem Jahr einfach mal klappen mit dem Hamburger SV.

Tabellenplatzierung 22/23: 3. Platz

3. Hertha BSC

Vor keiner Mannschaft in Deutschland stehen aktuell so viele Fragezeichen wie vor Hertha BSC. Das Problem: Es ist noch nicht mal klar, mit welcher Mannschaft die Alte Dame in die Saison starten wird.

Die Stars haben zu hoch datierte Verträge. 14 Abgänge stehen bereits fest, weitere acht Stars könnten noch gehen. Der Umbruch ist in vollen Zügen und das so kurz vor der Saison - kein gutes Vorzeichen.

Die zentrale Frage ist: Wie lange dauert es, bis Pál Dárdai eine Stammelf findet? Sollte das frühzeitig gelingen, wird Hertha oben angreifen.

Tabellenplatzierung 22/23: 18. Platz (Bundesliga)

4. Fortuna Düsseldorf

Fortuna Düsseldorf geht wohl mit den größten Aufstiegsambitionen seit dem Bundesliga-Abstieg 2019/20 in die neue Saison. Trainer Daniel Thioune hat die Fortuna in die entsprechenden Bahnen gebracht.

In seiner ersten vollständigen Saison in Düsseldorf befand sich die Mannschaft zu keinem Zeitpunkt nicht in den Top 8. Es ist eine Entwicklung spürbar. Einziges Problem: Viele Leistungsträger haben den Verein verlassen.

Für Thioune ist es ein hartes Stück Arbeit, diese Abgänge zu kompensieren. Wir glauben, dass ihm das dennoch gelingt.

Tabellenplatzierung 22/23: 4. Platz

5. FC St. Pauli

Es ist beeindruckend, was Trainer-Talent Fabian Hürzeler aus dem FC St. Pauli gemacht hat. Während der WM-Pause übernahm der 30-Jährige die Mannschaft und führte sie in der Rückrunde von Platz 17 auf Platz 5.

Der Trend spricht ganz klar dafür, St. Pauli zu den Aufstiegsfavoriten zu zählen. In der Rückrunde kam der FC auf einen Punkteschnitt von 2,41. Die Frage ist, ob die Mannschaft - in Anbetracht von bitteren Abgängen wie dem von Leart Paqarada - daran anknüpfen kann.

Unser Eindruck ist, dass es für St. Pauli durchaus möglich ist, im Aufstiegskampf mitzumischen.

Tabellenplatzierung 22/23: 5. Platz

6. SC Paderborn

Der SC Paderborn steht inzwischen für junge, dynamische Spieler. Zur neuen Saison haben die SCP-Verantwortlichen eine polarisierende Entscheidung getroffen: Max Kruse kam ablösefrei.

Der Neuzugang kann Fluch und Segen sein. Kruse kann durch seine spezielle Art außerhalb des Platzes für Unruhe sorgen, auf dem Feld gehört der Offensivspieler - vorausgesetzt er hat sich fit gehalten - sicherlich noch zu den besten Spielern der gesamten Liga.

Wir glauben an eine Erfolgsstory um Kruse beim SCP. Der SC Paderborn kann zumindest zwischenzeitlich oben mitspielen.

Tabellenplatzierung 22/23: 6. Platz

7. Hannover 96

Es vergeht keine Zweitliga-Saison, bei der Hannover 96 im Vorfeld nicht als Aufstiegsfavorit gehandelt wird. Es galt eigentlich nur als Frage der Zeit, bis die 96er den Wiederaufstieg schaffen.

Tatsächlich um den Aufstieg spielte Hannover in den letzten vier Jahren nie. Unter Stefan Leitl hat sich das nicht geändert. Der langjährige Bundesligist hat eine Saison im Mittelfeld hinter sich, und wie sieht das für die kommende Saison aus?

Wir gehen davon aus, dass Hannover einen Schritt nach vorn machen kann. Mit Marcel Halstenberg hat man einen Ex-Nationalspieler bekommen, der neuer Abwehrchef werden soll. Im Aufstiegsrennen wird die Leitl-Elf aber dennoch keine große Rolle spielen.

Tabellenplatzierung 22/23: 10. Platz

8. Karlsruher SC

Blickt man allein auf die Kader aller Zweitligisten, würde man den Karlsruher SC sicherlich eher im unteren Drittel verorten. Doch der KSC hat den Konkurrenten zwei entscheidende Dinge voraus: Einen guten Trainer und einen der besten Mittelfeldspieler der Liga.

Ex-Spieler Christian Eichner hat aus einem stetigen Abstiegskandidaten eine solide Zweitliga-Mannschaft geformt. Eine wichtige Rolle spielt dabei Marvin Wanitzek. Der 30-Jährige war in der abgelaufenen Saison der notenbeste Spieler der gesamten Liga (SofaScore).

Für den KSC müsste es eigentlich wieder etwas nach unten gehen, aber wir glauben an die Qualität von Eichner und Wanitzek - dazu haben sie mit Lars Stindl ungewohnte Bundesliga-Qualität im Kader.

Tabellenplatzierung 22/23: 7. Platz

9. SpVgg Greuther Fürth

Eine Zeit lang hatte es so ausgesehen, als würde Greuther Fürth der Worst Case drohen: Der Abstieg nach dem Abstieg. Aber die Fürther haben mit dem neuen Trainer Alexander Zorniger rechtzeitig die Kurve bekommen und haben die Saison in Ruhe und Ordnung ausklingen lassen.

Der Ex-Bundesligist verfügt über einen jungen, entwicklungsfähigen Kader. Mit Marco John und Max Christiansen hat das Kleeblatt zwar zwei wichtige Spieler verloren, sich dafür aber in Person von Robert Wagner, Kerim Calhanoglu und Tim Lemperle mit Top-Talenten aus der Bundesliga verstärkt - eine kluge Strategie.

Wir trauen Fürth einen Schritt in die richtige Richtung zu. Für Höheres ist das Team aber noch zu unerfahren.

Tabellenplatzierung 22/23: 12. Platz

10. 1. FC Nürnberg

Für den 1. FC Nürnberg wäre fast das Horrorszenario eingetreten. Interimstrainer Dieter Hecking konnte den Abstieg in die 3. Liga erst auf den letzten Metern abwenden - dabei brachte man den Club vor der Saison noch mit Aufstiegsambitionen in Verbindung.

Für die nächste Saison backt der 1. FC Nürnberg kleinere Brötchen. Der unerfahrene, neue Trainer Cristian Fiel erhält die Chance, wieder Ordnung zurück ins Team zu bringen. Die sportliche Qualität ist da: Daichi Hayashi, Jens Castrop und Johannes Geis könnten ein echtes Top-Trio bilden.

Wir erwarten vom Club eine ruhige Spielzeit. Damit dürften die Verantwortlichen nach der chaotische Vor-Saison durchaus leben können.

Tabellenplatzierung 22/23: 14. Platz

11. 1. FC Kaiserslautern

Dass der 1. FC Kaiserslautern nach dem knappen Aufstieg eine so ruhige Saison spielt, hätten vermutlich die wenigsten gedacht. Der FCK hatte wohl mehr Gedanken an den Aufstieg als an den Abstieg.

Die wichtigsten Spieler konnte Kaiserslautern halten. Der Großteil der Mannschaft bleibt für Trainer Dirk Schuster also bestehen - ein gutes und wichtiges Zeichen. Um erneut so weit oben mitzuspielen, fehlt es aber schlichtweg an Qualität.

Wir prognostizieren deshalb, dass dem FCK eine unaufgeregte Saison mit guten und schlechten Phasen bevorsteht.

Tabellenplatzierung 22/23: 9. Platz

12. Holstein Kiel

Holstein Kiel war die graue Maus der vergangenen Zweitliga-Saison. Mit wenigen Ausnahmen bewegten sich die Störche zwischen Platz 8 und 10. Der Blick ging nie ernsthaft nach oben oder nach unten.

Wenn man das zur neuen Saison wieder garantieren könnte, würden das einige Kiel-Fans sicherlich unterschreiben, denn die Abgänge schmerzen. Top-Torjäger Fabian Reese ist gegangen - dazu noch Leistungsträger wie Simon Lorenz, Fin Bartels und Hauke Wahl.

Eine weitere Saison als graue Maus wäre wünschenswert. Wir glauben, dass der Blick aber tendenziell nach unten geht.

Tabellenplatzierung 22/23: 8. Platz

13. 1. FC Magdeburg

Der 1. FC Magdeburg galt vor der letzten Saison bei vielen wohl als einer der großen Favoriten auf den direkten Abstieg. Damit hatte der FCM auch lange zum kämpfen. Am Ende sicherte man aber souverän die Klasse.

Ein entscheidender Faktor war dabei Baris Atik. Der 28-Jährige ist wohl einer der ansehnlichsten Spieler der Liga. An ihm wird sich Magdeburg auch in der nächsten Saison begnügen. Sein Partner Moritz-Broni Kwarteng hat den Verein dagegen in Richtung VfL Bochum verlassen.

Schafft es Magdeburg, Kwarteng zu ersetzen, steht eine ähnliche Spielzeit wie die vergangene bevor.

Tabellenplatzierung 22/23: 11. Platz

14. SV Elversberg

Auf dem Papier ist der SV Elversberg sicherlich der Abstiegskandidat Nummer eins. Das Team aus dem Saarland hat den geringsten Kaderwert der Liga - dieser ist noch nicht einmal in zweistelliger Höhe.

Es fehlt dem Team an Star-Spielern. Einziger größerer Name ist wohl Leihgabe Wahid Faghir vom VfB Stuttgart. Doch genau dieser Umstand könnte dem Underdog helfen. Statt auf Stars setzt Elversberg auf ein eingeschworenes Team.

In der 2. Bundesliga kann das die richtige Herangehensweise sein. Unser Gefühl ist, dass Elversberg das Wunder gelingt.

Tabellenplatzierung 22/23: 1. Platz (3. Liga)

15. FC Hansa Rostock

Wenn man den 13. Platz als Endplatzierung des FC Hansa Rostock liest, täuscht das darüber hinweg, dass die Mannschaft wenige Spieltage vor Schluss noch auf einem direkten Abstiegsplatz stand. Letztlich rettete sich Alois Schwartz mit seinem Team aber noch rechtzeitig.

Die Vorzeichen für die neue Saison könnten aber besser stehen. Die beiden notenbesten Spieler Ryan Malone und Lukas Fröde sind zum 1. FC Ingolstadt gewechselt (SofaScore). Der Kaderwert ist gering. Mit Sarpreet Singh, Christian Kinsombi und Sebastian Vasiliadis wurde sicher immerhin klug verstärkt.

Rostock wird bis zum Schluss um den Klassenerhalt bangen müssen. Wenn der Hansa das letztlich gelingt, wäre das ein großer Erfolg.

Tabellenplatzierung 22/23: 13. Platz

16. VfL Osnabrück

Es war das Fußball-Märchen des letzten Spieltags der vergangenen Saison: In einem fulminanten Saisonfinale sicherte sich der VfL Osnabrück den direkten Aufstieg in die 2. Bundesliga.

So gelang Trainer Tobias Schweinsteiger in seiner ersten Saison als Cheftrainer der größtmögliche Erfolg. Für den 41-Jährigen steht nun die nächste Monsteraufgabe bevor: Der Klassenerhalt im Unterhaus. Der VfL hat viele vielversprechende Spieler ablösefrei geholt - das stiftet durchaus Hoffnung. Auf der anderen Seite ist mit Ba-Muaka Simakala der Top-Torjäger der vergangenen Saison gegangen.

In Osnabrück ist allen Beteiligten bewusst, dass eine Monsteraufgabe bevorsteht. Wir trauen Schweinsteiger zu, dass er den VfL zumindest in die Relegation führt.

Tabellenplatzierung 22/23: 3. Platz (3. Liga)

17. Eintracht Braunschweig

Eintracht Braunschweig ist - neben dem 1. FC Nürnberg - einer der beiden Vereine, die zur neuen Saison einen neuen Trainer an der Seitenlinie haben. Jens Härtel ist gekommen. Der 54-Jährige war zuletzt in Rostock aktiv.

Wie schon in der vergangenen Saison, geht es für die Blau-Gelben einzig und allein um den Klassenerhalt. Im letzten Jahr hat Braunschweig das Mindestziel geschafft - allerdings auch erst auf den letzten Metern und noch mit Top-Star Immanuel Pherai. Der Offensivstar ist nun zum HSV gegangen - eine erhebliche Schwächung für die Eintracht.

Wir glauben, dass die Kaderqualität von Braunschweig nach dem Pherai-Abgang zu gering ist. Der Abstieg kann nicht erneut abgewendet werden.

Tabellenplatzierung 22/23: 15. Platz

18. SV Wehen Wiesbaden

Der SV Wehen Wiesbaden hat den Wiederaufstieg nach drei Jahren in der 3. Liga über größtmögliche Umwege geschafft. Als Viertplatzierter ging es in die Relegation, weil die Zweite des SC Freiburg davor nicht aufsteigen durfte. Dort setzte sich der SV schließlich gegen Bielefeld durch.

Umso weniger dürfte es überraschen, dass Wiesbaden als akut abstiegsgefährdet eingestuft wird. Top-Torjäger Ivan Prtajin wird zwar voraussichtlich bleiben, Kreativspieler Benedict Hollerbach dagegen wohl noch gehen. Damit verliert Wehen auch noch einen der absoluten Leistungsträger.

Aus unserer Sicht hat Wehen Wiesbaden die schlechtesten Aussichten für den Klassenerhalt. Es droht das gleiche Szenario wie beim letzten Mal, als man den Aufstieg schaffte - der direkte Wiederabstieg.

Tabellenplatzierung 22/23: 4. Platz (3. Liga)

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