Wundertüte 2. Bundesliga: Die Tops und Flops im Unterhaus

Wenn es schlecht läuft kommt auch noch Pech dazu
Wenn es schlecht läuft kommt auch noch Pech dazu / Alexander Hassenstein/Getty Images
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Beim Wort Spannung denken die meisten Fußball-Fans an das WM Finale 2014 oder an den Champions-League-Sieg der Bayern 2013. Dabei gibt es eine Liga, die Jahr für Jahr die Nerven bis zum Zerreißen auf die Probe stellt: die 2. Bundesliga. Auch in dieser Saison deutet sich ein echter Nervenkampf bis zum Ende an. Vor allem an der Spitze der Tabelle geht es eng zu. Und ganz unten im Keller befinden sich Teams, von denen das so nicht zu erwarten war. 90min hat die Tops und Flops der bisherigen Saison in Liga zwei parat.

Nicht nur Mannschaften enttäuschten und überraschten, auch Spieler taten selbiges. Des Weiteren sorgten Ungleichheiten zwischen Liga eins und Liga zwei für Spannungen und Irritationen.

1. Top: Holstein Kiel

In Kiel dürfen sie jubeln und träumen
In Kiel dürfen sie jubeln und träumen / Alexander Scheuber/Getty Images

Bei den Wettanbietern sorgt die 2. Bundesliga für ein großes Grinsen - die Liga ist unberechenbar. Seinen Anteil daran hatte insbesondere Holstein Kiel. Der Tabellenerste spielt eine super Runde und darf nach der verlorenen Relegation 2018 wieder einmal von der Bundesliga träumen. Eine clevere Transferpolitik im Sommer trägt zum aktuellen Erfolg stark bei. So wurde der beste Scorer, Fin Bartels, im Sommer ablösefrei aus Bremen geholt. Schwerwiegende Abgänge gab es nicht zu verzeichnen.

2. Top: Simon Terrode

Wenn Simon Terodde den Ball so trifft gibt es für den Keeper nichts zu lachen
Wenn Simon Terodde den Ball so trifft gibt es für den Keeper nichts zu lachen / Oliver Hardt/Getty Images

Mr. Zuverlässig tut das, was er am besten kann: treffen - aber eben nur in Liga zwei. Dort schießt er in gewohnter Manier alles auseinander. Mit 14 Treffern in 13 Partien ist der Mittelstürmer auf dem besten Weg, zum vierten Mal die Torjägerkanone in Liga zwei abzustauben. Wahnsinn! Ob seine Treffer reichen, den HSV in Liga zwei zu hieven, wird die Zeit zeigen; Fakt ist jedoch, ohne ihn wären die Hanseaten weit weg von Bundesligaträumen.

3. Flop: Quarantäne-Auslegung in Liga zwei

Eigentlich ist Verstappen Torhüter, gegen Darmstadt spielte er im Feld...
Eigentlich ist Verstappen Torhüter, gegen Darmstadt spielte er im Feld... / TF-Images/Getty Images

Es ist ein leidiges Thema und keiner kann und will es noch hören: Corona. Allerdings sollte darüber eben doch noch einmal gesprochen werden. In der Bundesliga häufen sich die Corona-Fälle, aber macht nichts - kurz die betroffenen zwei, drei Spieler in Quarantäne schicken und ab gehts.

In Liga zwei sieht das anders aus: Die Würzburger Kickers erhielten zwei Spielabsagen aufgrund eines Corona-Falles im Mitarbeiterteam. Am 13. Spieltag mussten die Würzburger dann aber doch mit 14 Spielern gegen Darmstadt antreten. Die Partie war eigentlich abgesagt worden, da weniger als 16 Spieler verfügbar waren. Kurzfristig kamen ein paar Spieler aus der Quarantäne und das Spiel wurde doch angesetzt.

Da aber drei Würzburger Spieler verletzt waren, hatte Trainer Trares trotzdem lediglich 14 Spieler zur Verfügung und wechselte sogar Torhüter Verstappen als Feldspieler ein; ein organisatorisches und bürokratisches Desaster. Nicht auszumalen, wenn das den FC Bayern, Borussia Dortmund oder auch Leverkusen betroffen hätte. Dann wäre wohl einiges anders gelaufen...

4. Flop: St.Pauli

Boris Tashchy und seine Kollegen sind ratlos
Boris Tashchy und seine Kollegen sind ratlos / Oliver Hardt/Getty Images

So haben sich die Kiez-Kicker die neue Saison sicher nicht vorgestellt. Auf Rang 17 unter dem Tannenbaum sitzen, das wird ein spärliches Weihnachtsfest in Hamburg. Beschenkt wurden nur die Gegner. Magere acht Punkte kamen für die Norddeutschen zu Stande. Den Abgang von Top-Torjäger Henk Veerman konnte die Pauli-Offensive nicht auffangen. Der 17-jährige Igor Matanovic ist eine Sturmhoffnung, mehr allerdings bisher noch nicht.

5. Flop: Linton Mainas Bundesligaträume

Durfte diese Saison erst zweimal jubeln
Durfte diese Saison erst zweimal jubeln / Pool/Getty Images

Talentiert, schnell und jung: Linton Maina war eine große Versprechung, für Hannover und auch für Deutschland. Im Sommer buhlten mehrere Bundesligisten um den Flügelstürmer, er stand kurz vor dem Wechsel zum VfL Wolfsburg. Heute stehen die Wölfe auf einem Champions-League-Rang und er mit den 96ern im grauen Mittelfeld der 2. Bundesliga. Sieben Punkte hinter dem Relegationsplatz drei; der Aufstieg rückt in weite Ferne.

Auch persönlich läuft es nicht rund: Acht Einsätze und zwei Torbeteiligungen ließen den 21-Jährigen aus dem Fokus der Bundesligaklubs rutschen. Er ist noch jung und wird wieder aufstehen, aber vorerst sieht es nicht optimal aus.