2. Bundesliga: Wahnsinn in Fürth! Bochum und Fürth steigen auf, Kiel muss in die Relegation
Von Oscar Nolte
Mit ordentlich Nervengeflatter ist der 34. Spieltag der 2. Bundesliga über die Bühne gegangen. Mit dem VfL Bochum und Holstein Kiel stehen die beiden direkten Aufsteiger fest, Greuther Fürth muss gegen den 1. FC Köln in die Relegation.
Im Tabellenkeller konnten sich der VfL Osnabrück und Jahn Regensburg direkt retten, während der SV Sandhausen in die Relegation und Eintracht Braunschweig direkt in die 3. Bundesliga muss.
Wer will denn nun hoch?! - fragte sich der Zuschauer der Zweitliga-Konferenz am Samstagnachmittag spätestens, als auch dem VfL Bochum die Nerven zu flattern begannen. Zuvor schien nur der VfL seine Hausaufgaben souverän zu machen, während in den Parallelspielen Holstein Kiel und Greuther Fürth ihre Ausgangspositionen aber mal so richtig in den Sand setzten.
In Fürth ging Fortuna Düsseldorf in der 26. Minute durch Peterson in Führung. In Bochum erzielte nur drei Spielminuten später Pantovic den Führungstreffer für die Gastgeber. Damit war zu diesem Zeitpunkt klar: für den VfL geht es in Liga Eins! Galt auch für Holstein Kiel, die gegen Darmstadt seit der 18. Minute mit 1:0 führten. Als dann auch noch Fürths Stach nach einem überharten Einsteigen in der 45. Minute zurecht die glatt rote Karte sah, schien an der Tabellenspitze alles klar zu sein.
Klarheit gab es zur Halbzeit auch in Braunschweig schon: zweimal Kittel und einmal Meißner hatten den Hamburger SV gegen den BTSV zur Pause mit 3:0 in Führung geschossen. Die Braunschweiger standen damit als zweiter direkter Absteiger neben den Würzburger Kickers fest - sollte nicht noch ein Fußball-Wunder passieren.
Das würde zumindest Jahn Regensburg nicht liefern: der SSV führte zur Pause gegen den 1. FC St. Pauli mit 2:0, legte nach dem Seitenwechsel noch das 3:0 nach und sicherte sich somit einen gesicherten Startplatz für die kommende Zweitliga-Saison. Der VfL Osnabrück, der dank eines direkten Freistoßtores von Kerk und der SV Sandhausen, die in Bochum zurücklagen, kämpften zwischen Regensburg und Braunschweig gegen den. Relegations-Platz.
Fürth dreht in Unterzahl das Spiel - Kiel versagen die Nerven
Nach dem Seitenwechsel begann dann der Wahnsinn - und das Nervengeflatter! Bochum kassierte von Sandhausen den Ausgleich und spürte plötzlich wieder Druck. Kiel ließ sich im eigenen Stadion sogar komplett die Butter vom Brot nehmen und geriet durch einen Dursun-Doppelpack gegen Darmstadt sogar in Rückstand! Gleichzeitig machte Greuther Fürth trotz Unterzahl richtig Alarm und glich gegen Düsseldorf aus. Die Fortuna antwortete postwendend und traf nur vier Minuten später erneut zur Führung - Fürth steckte jedoch nicht auf und glich nach 70 Minuten erneut durch Green aus. Hieß zu dem Zeitpunkt: Relegation für Kiel, Bundesliga für Greuther Fürth.
Deutlich mehr Ruhe hatte der VfL Bochum, doch auch nur aufgrund der Schützenhilfe aus Kiel und Fürth. Gegen Sandhausen mühte sich der VfL, hielt jedoch mit dem 1:1 den Kurs auf den direkten Aufstieg und die Meisterschaft in der 2. Bundesliga.
Derweil drehte Aue das Spiel gegen Osnabrück und zementierte für den VfL damit den Relegationsplatz. Selbst bei einer Sandhausener Niederlage in Bochum brauchte Osnabrück einen Sieg für den direkten Klassenerhalt. In Bochum, im tiefsten Ruhrgebiet, fiel dann auch schließlich die Entscheidung: Kapitän und Dauerläufer Losilla brachte den VfL in Führung und stieß das Tor in die Bundesliga damit endgültig auf. Schöne Geschichte für den Franzosen! Zulj machte in der 87. Minute den Deckel drauf - Bochum steigt als Meister nach elf Jahren wieder in die Bundesliga auf!
Osnabrück fing sich gegen Aue nicht mehr und verlor letztlich verdient mit 2:1. Während Sandhausen damit definitiv in der Liga bleibt, spielt der VfL in der Relegation gegen Ingolstadt um den letzten Platz in der 2. Bundesliga.
Offen blieb damit nur noch eine Entscheidung: Fürth oder Kiel. Die Störche zerfielen gegen Darmstadt und gingen sogar mit 1:3 in Rückstand. Greuther Fürth hatte damit alle Karten in der Hand, musste weiterhin in Unterzahl nur noch das Unentschieden gegen Düsseldorf verteidigen. Die Kleeblätter machten es aber noch besser: der eingewechselte Abiama traf nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung zur Fürther Führung und damit dem Ticket für die Bundesliga!
Kiel kam zwar gegen Darmstadt nochmal durch Fin Bartels heran, am Ende reichte es aber nicht. Greuther Fürth steigt mit einer Wahnsinns-Leistung in Unterzahl gegen Fortuna Düsseldorf direkt in die Bundesliga auf, Kiel muss gegen den 1. FC Köln in die Relegation.
2. Bundesliga: alle Ergebnisse des 34. Spieltags
VfL Bochum - SV Sandhausen: 3:1
Greuther Fürth - Fortuna Düsseldorf: 3:2
Holstein Kiel - SV Darmstadt: 2:3
Erzgebirge Aue - VfL Osnabrück: 2:1
HSV - Eintracht Braunschweig: 4:0
Jahn Regensburg - St. Pauli: 3:0
Hannover 96 - 1. FC Nürnberg: 1:2
Heidenheim - KSC: 1:2
Würzburger Kickers - SC Paderborn: 1:1