"Unterirdisch": Plettenberg schießt gegen Upamecano - Doch hat er auch Recht?

Dayot Upamecano ist noch immer nicht die Abwehr-Säule, die der FC Bayern gerne hätte. Nun übt Transfer-Experte Florian Plettenberg heftige Kritik am Innenverteidiger.
Dayot Upamecano muss mächtig Kritik einstecken.
Dayot Upamecano muss mächtig Kritik einstecken. / Ion Alcoba Beitia/GettyImages
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Die Saisons von Dayot Upamecano beim FC Bayern durchlaufen oft ein ähnliches Schema. Der Innenverteidiger ist zum Saisonstart Stammspieler und überzeugt mit starken Leistungen, ehe er immer mehr Fehler in seine Performances einstreut. In den letzten Spielen zeige der Franzose immer wieder Unsicherheiten, weshalb sich natürlich die Frage stellt, ob Upamecano diesmal die gesamte Saison über Stammspieler bleiben kann. Mit Hiroki Ito befindet sich schließlich ein bis zuletzt verletzter Neuzugang in Lauerstellung.

Im Rahmen der TV-Fußball-Talkshow "Doppelpass" übte Florian Plettenberg heftige Kritik am Innenverteidiger. "Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Entwicklung bei Dayot Upamecano immer weiter zurück geht. Seit Jahren - von Zahlen belegbar - geht die Zweikampfquote herunter. Upamecano steht bei einer Zweikampfquote von unter 50 Prozent, das ist unterirdisch", zeigte sich der Transfer-Experte knallhart.

Upamecano-Zweikampfquote bei über 50 Prozent: 81 Duelle gewonnen

Böse Zungen würden nun behaupten, dass Selbiges auf die Richtigkeit der Transfer-Prognosen von Plettenberg zutrifft, sollten diese überhaupt jemals bei über 50 Prozent gelegen haben. Mit seinem Statement über Upamecano hat der Sky-Reporter zumindest teilweise Recht. In seiner ersten Bayern-Saison kam er laut Ligainsider auf 61,5 Prozent gewonnene Zweikämpfe. Dies ist bislang sein Top-Wert in der Bundesliga, nachdem er sich zu Leipziger Zeiten bei rund 60 Prozent bewegt hatte. Beim FC Bayern folgten Quoten von 55,5 und 59 Prozent. In dieser Saison steht er laut den meisten Statistik-Portalen sowohl in der Liga als auch in der Königsklasse bei 52 Prozent. Ersteres steht auch bei bundesliga.com geschrieben. Dies ist durchaus ausbaufähig, aber dann eben doch besser als "unter 50 Prozent".

Zu den Stärken von Upamecano gehört zudem, dass er durch seine Athletik in Zweikämpfe kommt, die andere Abwehrspieler gar nicht mehr erreichen würden. Mit Diogo Leite, Benedikt Gimber und Jeff Chabot haben in der laufenden Saison nur drei Innenverteidiger nach Zahlen mehr Zweikämpfe gewonnen als Upa. Mit insgesamt 81 gewonnenen Zweikämpfen ist er laut Bundesliga.com von allen Bundesligaspielern auf Rang 13 zu finden und vor Kim min-jae (79) und Jamal Musiala (73) bester Münchner.

Upamecano verliert kaum noch Bälle

Hinzu kommt, dass Upamecano in dieser Saison mit 0,38 Ballverlusten pro 90 Minuten so wenige Bälle verliert wie noch nie in seiner Bundesliga-Zeit. Zudem hat er seit 2018/19 nicht mehr so viele Bälle pro Spiel abgefangen und kommt auf die zweitbeste Passquote in seiner Karriere. Sieht man sich seine Zahlen also genauer an, ist es zu einfach zu sagen, dass seine Entwicklung immer weiter zurückgeht.

Ob Upamecano jedoch jemals der verlässliche Abwehrspieler sein kann, den die Bayern gerne hätten, steht auf einem anderen Blatt Papier. Seine Fehlerquote ist noch immer etwas zu hoch, wenngleich diese durch den Spielstil von Kompany natürlich nochmal gepusht wird. Bei all der Kritik an Upamecano und Kim min-jae sei angemerkt, dass man einen solchen Stil auch nur mit vielleicht vier, fünf anderen Bundesliga-Innenverteidigern ansatzweise an den Tag legen könnte.


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