Plan B mit Palhinha: Warum der FC Bayern vielleicht doch am Portugiesen festhalten sollte - Ein Kommentar

Joao Palhinha gilt bislang eher als Transferflop denn als echte Verstärkung für den FC Bayern München. Der Portugiese scheint deshalb im Sommer schon wieder gehen zu können, doch vielleicht kann man beim Rekordmeister noch einmal umdenken und mit einem kleinen Kniff gleich zwei Baustellen auf einen Schlag schließen.
Hatte während seiner bisherigen Bayern-Zeit noch nicht viel zu lachen: Joao Palhinha
Hatte während seiner bisherigen Bayern-Zeit noch nicht viel zu lachen: Joao Palhinha / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Schwindelerregende 51 Millionen Euro überwies der FC Bayern München im vergangenen Sommer für Joao Palhinha an den Premier-League-Klub FC Fulham und sicherte sich damit die lang ersehnte Verstärkung für das defensive Mittelfeld. Eine der hohen Ablösesumme entsprechende Rolle wurde dem Portugiesen jedoch noch nicht zuteil und so spielt Palhinha bislang eher die Rolle des Ergänzungsspielers als die des Leistungsträgers und erhofften Bessermachers. Kein Wunder also, dass der Portugiese in München schon wieder auf dem Abstellgleis zu stehen scheint und den deutschen Rekordmeister im Sommer wohl verlassen darf. Doch vielleicht könnte Palhinha die perfekte Lösung für ein anderes Transferproblem der Münchner sein.

Der Palhinha-Durchbruch blieb bislang aus

Das zentrale defensive Mittelfeld des FC Bayern ist hart umkämpft. Neben dem künftigen Kapitän Joshua Kimmich und dem hochgelobten Eigengewächs Aleksandar Pavlovic ist auch der wiedererstarkte Leon Goretzka ein großer Konkurrent für Palhinha, der bislang hinter den Erwartungen zurückblieb und sich in München noch nicht richtig durchsetzen konnte. Dass die Bayern den Nationalmannschaftskollegen von Cristiano Ronaldo im Sommer noch einmal zu Geld machen und das Gehalt des 29-Jährigen einsparen könnten, um die große Transferoffensive unter anderem mit Florian Wirtz und neuen Abwehrstars zu ermöglichen, liegt daher durchaus im Bereich des Möglichen.

Doch nach dem Aus im DFB-Pokal und in der Champions League sowie dem derzeit noch beruhigenden Vorsprung in der Bundesliga könnten die letzten Wochen der laufenden Saison für die Bayern zu einem Schaulaufen werden. Der Rekordmeister muss nur noch die Meisterschale über die Ziellinie bringen und die Zeichen dafür stehen mehr als gut. Zeit also, sich in den verbleibenden Saisonspielen dem einen oder anderen Experiment zu widmen, um Klarheit für den anstehenden Transfersommer zu bekommen und genau hier könnte das Palhinha-Problem zum Problemlöser einer weiteren Bayern-Baustelle beitragen.

Bayern-Abwehr wackelt

Die Innenverteidigung der Münchner wirkt nicht sattelfest und steht fast wöchentlich in der Kritik. Zu selten zeigen Dayot Upamecano und Min-jae Kim das erhofft große Format, um auch international mit der Elite mithalten zu können. Der Traum vom Champions-League-Finale in der heimischen Allianz Arena ist unter der Woche schmerzlich geplatzt. Allgemein bereitet die Defensive den Bayern-Bossen zu oft Kopfzerbrechen. Kein Wunder also, dass z.B. auch ein Min-jae Kim schon im Sommer wieder den Abflug machen und die Bemühungen, ihn zu halten, sich in Grenzen halten könnten. Dann benötigen die Bayern aber erst Ersatz für den häufig unglücklich agierenden Südkoreaner der auch im Spiel nach vorne regelmäßig erhebliche Schwächen aufzeigt. Und genau hier könnte nun Palhinha ins Spiel kommen.

Plan B: Palhinha zum Innenverteidiger umschulen

Warum nicht den Portugiesen als Innenverteidiger testen? Der defensive Mittelfeldspieler machte in der englischen Premier League auf sich aufmerksam, als er in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten mit Abstand die meisten Tacklings der wohl besten Liga der Welt zum Erfolg seiner Mannschaft beisteuerte. Nicht umsonst gilt er als einer der besten Zweikämpfer der Welt und verbindet diese defensive Stärke mit seiner Spielintelligenz nach vorne. Diese Rolle könnte Palhinha auch eine Ebene weiter hinten einnehmen und sich als starker Mann der Abwehrzentrale neu erfinden.

Damit würde er bei den Bayern gleich zwei Baustellen auf einen Schlag schließen - vorausgesetzt, die Idee geht auf und Palhinha überzeugt dann auch in seiner neuen Rolle. Gerade im so dominanten Spiel der Bayern in der Bundesliga würde Palhinha die spielstarke Rolle des Sechsers einfach als Innenverteidiger etwas weiter hinten spielen und könnte sich in den nächsten Monaten an die neue Jobbeschreibung in der bayerischen Viererkette gewöhnen. Mit einer stattlichen Körpergröße von 1,90 m, guter Physis und einer ordentlichen Spitzengeschwindigkeit von rund 33 km/h würde die Überlegung einer Umschulung für den bisherigen Transferflop durchaus Sinn machen. Vorausgesetzt, Palhinha lässt sich darauf ein und wagt ein solches Experiment.

Abwehr-Duo der Zukunft? Dayot Upamecano und Joao Palhinha
Abwehr-Duo der Zukunft? Dayot Upamecano und Joao Palhinha / ANP/GettyImages

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