Ohne Havertz und Füllkrug: Diese Optionen hat das DFB-Team für den Angriff

Kai Havertz war unter Bundestrainer Julian Nagelsmann bislang auf der Neun gesetzt. Nun fällt er verletzt aus und auch Niclas Füllkrug fehlt verletzungsbedingt. Welche Optionen hat das DFB-Team, um die beiden im Angriff zu ersetzen?
Kai Havertz
Kai Havertz / Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages
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Wenn die deutsche Nationalmannschaft am Freitagabend (11.10.) ab 20:45 Uhr im Rahmen der UEFA Nations League bei Bosnien und Herzegowina gastiert, wird es zu einer Premiere kommen. Erstmals im Jahr 2024 wird Kai Havertz dann nämlich nicht in der Startelf des DFB auftauchen, der Offensivspieler des FC Arsenal fällt mit Knieproblemen verletzt aus. Nicht mit dabei ist auch Niclas Füllkrug, der wegen einer Reizung der Achillessehne weiter passen muss. Welche Möglichkeiten hat Bundestrainer Julian Nagelsmann, um die beiden Angreifer zu ersetzen?

Nun, zunächst einmal muss sich das Trainerteam des DFB entscheiden, auf welcher Position Havertz ersetzt werden soll. Vor und während der Europameisterschaft im eigenen Land kam der Offensivspieler nämlich ausschließlich als Mittelstürmer zum Einsatz. In den beiden zurückliegenden Nations-League-Spielen gegen Ungarn (5:0) und die Niederlande (2:2) fungierte Havertz dann jedoch als Zehner, nachdem Ex-Kapitän Ilkay Gündogan seine DFB-Karriere im Sommer beendet hatte und damit eine Lücke im offensiven Mittelfeld hinterlassen hatte. Gegen die Ungarn spielte Havertz noch gemeinsam mit Füllkrug als echten Neuner zusammen.

Gegen die Niederlande war dann Deniz Undav als Mittelstürmer aufgeboten, wechselte sich dort in seiner Rolle mit Havertz aber variabel ab. In den kommenden beiden Spielen dürfte Havertz auf der Zehn am ehesten von Leverkusen-Starspieler Florian Wirtz vertreten werden. Der 21-jährige agierte beim DFB zuletzt auf der rechten Außenbahn, könnte nun aber - wie auch im Verein unter Erfolgscoach Xabi Alonso - zentraler zum Einsatz kommen. Dass Wirtz die Zehnerposition ohne Qualitätsverlust begleiten kann, steht außer Frage. Vielmehr ist es seine beste Position.

Spannend wird jedoch, welcher Spieler dann wiederrum Wirtz auf der rechten Außenbahn ersetzen würde, denn dort gibt es keinen klaren Favoriten. Leroy Sane, der bei der EURO immer wieder auf Rechts zum Zug gekommen war, steht nämlich nicht im DFB-Kader. Daher wird die Wahl wohl auf den Stuttgarter Chris Führich oder DFB-Rückkehrer Serge Gnabry vom FC Bayern München fallen. Da beide Spieler im Verein zuletzt auf der linken Außenbahn agierten, könnte es aber auch zu einer Überraschung kommen.

Mit Jamie Leweling (VfB Stuttgart) und Kevin Schade (Brentford FC) stehen nämlich auch zwei Nachrücker im DFB-Kader, die hauptberuflich auf der rechten Offensivseite zuhause sind. Sollte einer von beiden den Zuschlag erhalten, dann aber wohl eher Leweling. Der Stuttgarter ist der formstärkere Spieler, bringt es auf zwei Scorerpunkte mehr als Schade und wurde auch zuerst für den DFB-Kader nachnominiert, sollte die Nase im direkten Duell also vorne haben.

Was aber, wenn Wirtz auf der rechten Außenbahn bleiben soll? Dann dürfte Bundestrainer Nagelsmann wohl Undav auf die Zehnerposition zurückziehen und den Stuttgarter Rekordtransfer als eine Art hängende Spitze agieren lassen. Das Mandat im Sturmzentrum dürfte dann wiederum DFB-Debütant Tim Kleindienst erhalten. Mit seiner Körpergröße von 1,94 Metern kommt der Neu-Gladbacher dem Spielertypen von Havertz bzw. Füllkrug am nächsten, auch wenn er spielerisch natürlich deutlich limitierter ist als der Arsenal-Star.

Auch ein Einsatz von Schade als Stoßstürmer ist denkbar, schließlich kam der 22-jährige auch schon bei Brentford und Ex-Verein Freiburg in der Sturmspitze zum Zug. Zudem stünde Ex-U21-Kapitän Jonathan Burkardt noch als gänzlich anderer Spielertyp fürs Angriffszentrum zur Verfügung. Mit fünf Toren und einer Vorlage zeigte sich der 24-Jährige zum Saisonstart in bestechender Form.


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