NWSL: Beide deutsche Torhüterinnen verpassen Final-Einzug
Seit Sonntagabend steht es fest: Das Finale der Playoffs in der amerikanischen Profiliga NWSL wird ohne deutsche Beteiligung stattfinden. Nachdem sich alle deutschen Spielerinnen mit ihren jeweiligen Teams für die heiß begehrten Playoffs um den Meistertitel qualifizieren konnten, schafften es mit Ann-Katrin Berger und Almuth Schult nur zwei von ihnen ins Halbfinale des Wettbewerbs. Dort erlebten die deutschen Torfrauen spannende Spiele, mussten sich aber jeweils ihren Gegnerinnen geschlagen geben.
Berger erst im Elfmeterschießen überwindbar
Bereits am Samstag kämpfte Deutschlands Nummer eins Ann-Katrin Berger mit ihrem Team NJ/NY Gotham FC im Duell gegen Washington Spirit um den Einzug ins Finale. In der ersten Halbzeit hatte Gotham zwar mehr Ballbesitz, konnte aber keinen gefährlichen Abschluss in Richtung gegnerisches Tor bringen. Anders sah das bei Washington Spirit aus, die schon in der ersten Hälfte Berger auf die Probe stellten.
Nach Wiederanpfiff folgte dann die kurze Erlösung für Gotham FC: In der 56. Minute erzielte Esther González den wichtigen 1:0-Führungstreffer für das Team von Ann-Katrin Berger. Washington Spirit investierte jetzt alles, riss jegliche Statistiken an sich und feuerte zehn Abschlüsse auf die deutsche Torfrau ab - doch Berger blieb vorerst unüberwindbar. So dauerte es bis zur dritten Minute der Nachspielzeit, in der Washington einen Freistoß am rechten Rand des Sechszehners bekam. Nach der Flanke von Morris, stieg Hal Hershfelt in die Luft und köpfte das Leder unhaltbar über Berger hinweg zum 1:1-Unentschieden.
So ging es in die Verlängerung, in der abermals Ann-Katrin Berger durch Glanzparaden in den Fokus rückte. Weniger prunkvoll war dann das folgende Elfmeterschießen für NJ/NY Gotham FC: Während die Schützinnen auf Seiten von Gotham alle Elfmeter verschossen, konnte Washington alle drei Schüsse an Ann-Katrin Berger vorbei ins Netz befördern. Somit schied am Samstagabend bereits die erste deutsche Torfrau aus dem Turnier aus.
Marta beendet Schults Finaltraum
Almuth Schult stand mit Kansas City Current am Sonntagabend dem amtierenden Playoff-Meister der NWSL Orlando Pride gegenüber. Auch für Schult begann das Spiel nach Maß: In der 33. Minute konnte Debinha eine flache Hereingabe aus spitzen Winkel über die Linie drücken. Orlando Pride machte jetzt weiter Druck und belohnte sich nur acht Minuten später durch ein Tor von Haley Hanson für ihre Mühen - Almuth Schult war bei diesem Abschluss machtlos (41.).
Nach der Pause entwickelte sich das Spiel zu einer munteren Begegnung. Während Schult nur wenige Minuten zuvor einen Freistoß parieren konnte, konnte sie bei einem Abschluss von Babra Banda aus kurzer Distanz dem Leder nur hinterhersehen. Mit der 2:1-Führung im Rücken spielte Orlando Pride weiter befreit auf, doch auch Kansas City gab sich nicht auf.
Die Partie wurde dann in der 82. Minute durch einen besonderen Moment entschieden: Banda eroberte den Ball im Mittelfeld, Marta schnappte sich die Kugel und dribbelte in gewohnter Marnier durch die Abwehr auf Almuth Schult zu. Eine Körpertäuschung später und die brasilianische Legende schob den Ball zur 3:1-Führung für Orlando Pride ein. In der 13. Minute der Nachspielzeit bekam Kansas City noch einen Elfmeter zugesprochen, den Vanessa DiBernardo auch verwandeln konnte - mehr als Ergebniskosmetik war das jedoch nicht.
In der Nacht zum Sonntag, dem 1. Dezember 2024, kommt es im Endspiel der NWSL erstmals seit 2019 wieder zum Aufeinandertreffen der beiden besten Mannschaften der regulären Saison: Orlando Pride und Washington Spirit.