Nuri Sahin verrät: Das ist das Hauptproblem beim BVB
Die 0:2-Auswärtsniederlage bei Eintracht Frankfurt am Freitagabend hat Borussia Dortmund endgültig in eine tiefe Krise gestürzt. Zum ersten Mal seit Spätherbst 2017 verlor der achtmalige deutsche Meister in der Bundesliga wieder drei Spiele in Folge, im anstehenden Champions-League-Spiel beim FC Bologna scheint Nuri Sahin bereits ein Endspiel um seinen Trainerjob vor der Brust zu haben. Tabellenplatz zehn nach 18 Spieltag spricht für sich, am Samstagabend (18:30 Uhr) könnte auch Borussia Mönchengladbach noch vorbeiziehen.
Schlechter stand Borussia Dortmund zuletzt vor zehn Jahren da, als Jürgen Klopp noch an der Seitenlinie der Schwarz-Gelben agierte. Wie konnte der einstige 'Bayern-Verfolger Nummer eins' in dieser Saison so krass abrutschen? Nun, die Gründe sind vielseitig. (Noch-)Chefcoach Sahin erkannte nach der Pleite in Frankfurt jedoch ein Hauptproblem im Speziellen: "Das [Verteidigen, Anm.] ist das absolute Manko bei uns. Es ist viel zu einfach, gegen uns Tore zu schießen."
Eine Erkenntnis, die 2024/25 tatsächlich nicht wegzudiskutieren ist. In der Bundesliga kassierte der BVB nach 18 Spieltagen bereits 31 Gegentreffer, einzig Werder Bremen (32), Augsburg (33), Heidenheim (36), Hoffenheim (34), Holstein Kiel (43) und Bochum (36) präsentierten sich defensiv noch anfälliger. Im Schnitt macht das 1,72 Gegentore pro Spiel - eine Bilanz, die mit einem Spitzenteam nichts zu tun hat.
Über alle 26 Pflichtspiele hinweg musste der BVB sogar schon 42 Gegentreffer hinnehmen, womit Sahin auf einen Gegentor-Schnitt von 1,61 pro Spiel kommt. Zum Vergleich: Unter Edin Terzic hatte Borussia Dortmund in der abgelaufenen Spielzeit im Schnitt lediglich 1,14 Gegentore pro Spiel bekommen, 2022/23 waren es im Schnitt 1,17 Gegentore pro Spiel gewesen.
Unter Sahin fängt sich der BVB im Schnitt also ein halbes Gegentor mehr pro Spiel als noch unter Terzic, weshalb auch Sahins Punkteschnitt (1,54) deutlich schlechter als jener seines Vorgängers (1,93) ausfällt. Doch wieso ist Borussia Dortmund 2024/25 defensiv so viel anfälliger werden? Beim Spielermaterial hat sich schließlich nicht viel verändert, der abgewanderte Mats Hummels zählte auch unter Terzic schon nicht mehr zum unumstrittenen Stammpersonal.
"Ich glaube nicht, dass Taktik das Problem ist", kommentierte Sahin nach der Frankfurt-Schlappe am DAZN-Mikrofon. Der 36-jährige Türke hat stattdessen eine andere Vermutung, die so manchem BVB-Fan nicht gefallen dürfte. "Die letzte Bereitschaft fehlt manchmal, den letzten Meter gehen zu wollen. So einfach machen es uns die anderen ja auch nicht", beschreibt Sahin. Worte, die mal wieder die Mentalitätsfrage rund um den Signal-Iduna-Park aufkommen lassen dürften.
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