"Nicht unser Anspruch" - Bayern-Frauen hadern mit Unentschieden in Oslo

In Oslo kamen die Bayern-Frauen nicht über ein Unentschieden hinaus. Dadurch wurde das Rennen ums Viertelfinale deutlich enger. Die Stimmen zum Spiel.
Enttäuschte Gesichter nach dem Unentschieden in Oslo
Enttäuschte Gesichter nach dem Unentschieden in Oslo / JONAS BEEN HENRIKSEN/GettyImages
facebooktwitterreddit

Mit viel Selbstvertrauen reisten die Frauen des FC Bayern München in die norwegische Hauptstadt. Erst vor zehn Tagen konnte das Team von Alexander Straus im Hinspiel gegen Vålerenga Oslo einen 3:0-Heimsieg einfahren. Doch bei eisigen Temperaturen tat sich der FCB auf dem Kunstrasen schwer, zwingende Chancen herauszuspielen. Nach einer torlosen ersten Hälfte war es dann Jokerin Jovana Damnjanović, die in der 75. Minute den Führungstreffer erzielte. Allerdings gaben sich die Gegnerinnen nicht auf und so köpfte Elise Thorsnes wenige Minuten vor Abpfiff den nicht unverdienten Ausgleich ein. Dennoch: Durch den späten Sieg der Gunners gegen Juventus Turin ziehen die Frauen des FCB ins Viertelfinale der Königinnenklasse ein.

Resignierter Cheftrainer

Zwar habe sein Team noch keine Partie in der laufenden Champions-League-Saison verloren, die Leistung gegen Vålerenga war dennoch "einfach nicht gut genug", wie Alexander Straus nach dem Spiel feststellte. Die Mannschaft habe ihre Gegnerinnen aufgrund der mangelnden Chancenverwertung "am Leben gehalten". Die Verteidigungshaltung der Norwegerinnen habe das Trainerinnenteam genauso erwartet. "Wenn man seinen Spielplan 90 Minuten lang nicht umsetzt, ist man immer in einer Position, in der man verletzt werden kann", so Straus ungewohnt kritisch. Weiter fügte er hinzu: "Wenn du dann im eigenen Strafraum die entscheidenden Duelle verlierst, kassierst du das Tor dann eben noch."

Auch die Bayern-Kapitänin Glódís Viggósdóttir sah den Fehler ganz klar bei der eigenen Leistung: "Wir haben sie zu oft ins Spiel gelassen. Wir haben in der Umschaltphase zu viel aufgegeben. Das liegt an uns und wir wissen, dass wir in solchen Spielen in diesem Bereich besser sein müssen.“

Sarah Zadrazil: "Extrem ärgerlich"

Sarah Zadrazil war "frustriert und verärgert" über das letztendliche Ergebnis am Donnerstagabend. Das Team sei gut in die erste Halbzeit gestartet, habe aber nach einer Chance der Norwegerinnen den Rhythmus verloren. "In der zweiten Halbzeit hatte ich das Gefühl, wir sind bis auf einen Konter voll in Kontrolle", betonte die Österreicherin. Zadrazil war überzeugt, dass die Bayern das bessere Team waren. Das Gegentor in der 88. Minute habe wehgetan. "Es ist einfach ärgerlich, wenn man last minute das Spiel noch aus der Hand gibt", so die Mittelfeldakteurin.

Zwar haben die Bayern-Frauen noch kein Spiel in der UWCL verloren, "aber es ist auch nicht unser Anspruch, hier nur einen Punkt zu holen", stellte Sarah Zadrazil klar.

FBL-EUR-C1-WOMEN-VALERENGA-BAYERN MUNICH
Jovana Damnjanović erzielte den Führungstreffer / JONAS BEEN HENRIKSEN/GettyImages

Klara Bühl tat sich laut eigener Aussage schwer, gegen die Fünferkette der Norwegerinnen anzukommen: "Es ist immer ein Verteidiger mehr da, als man denkt." Doch auch der deutschen Nationalspielerin istwarbewusst, dass ihr Team mehr Tore hätte machen müssen. "Ich glaube, das ärgert uns einfach am meisten", so Bühl.

Die Frauen des FC Bayern bleiben noch bis Samstag in Norwegen, bevor das Flugzeug dann in Richtung Freiburg abhebt. Dort spielen die amtierenden Meisterinnen am Sonntag, den 24. November um 16 Uhr gegen den SC Freiburg im DFB-Pokal um den Einzug ins Viertelfinale.