"Nicht in der Lage": Harte Sahin-Kritik im Doppelpass - doch Effenberg hält dagegen

Die Situation beim BVB ist denkbar schwierig. Zahlreiche Verletzte machen Trainer Nuri Sahin das Leben als Coach der Borussen immer schwerer, doch im Doppelpass wollte ein Experte dem Coach diese Tatsache nicht als Ausrede durchgehen lassen.
BVB-Coach Nuri Sahin
BVB-Coach Nuri Sahin / Alex Grimm/GettyImages
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Es wird einfach nicht ruhiger um Borussia Dortmund. Nach dem Heimsieg gegen RB Leipzig und dem Champions-League-Erfolg gegen Sturm Graz hatte man gehofft, auch auswärts endlich den Bock umstoßen zu können, doch am Ende hagelte es eine 1:3-Niederlage beim FSV Mainz 05, bei der alte Wunden der vergangenen Wochen schnell wieder aufbrachen. Ein Grund für die aktuelle Krise der Schwarz-Gelben ist sicherlich die Situation um die zahlreichen verletzten Leistungsträger. Das war auch Thema im Doppelpass auf Sport1 am Sonntagvormittag und sorgte für ein Hin und Her zwischen Ex-Profi Stefan Effenberg und Sport1-Experte Alfred Draxler.

Stefan Effenberg suchte nach Erklärungsansätzen für die aktuelle Situation des BVB in der Personalsituation und beantwortete die Frage, ob die Dortmunder Krise auf das Verletzungspech zurückzuführen sei: "Mit Sicherheit ist das ein ganz entscheidender Punkt." Doch so einfach wollte der Journalist Alfred Draxler die Borussen nicht davonkommen lassen.

"Es ist richtig, dass der BVB viele Verletzte hat und dass das sicherlich ein Nachteil ist aber da stehen ja noch elf erstklassige Spieler auf dem Platz und was ich dann eben nicht verstehe ist, dass es mit Emre Can - ich sag mal einen Blackout gab - dass auch andere Spieler immer wieder mittendrin einen Blackout haben", so Draxler und fügte an: "Das zeigt ja, dass beim BVB die Nerven blank liegen."

Für Draxler ist es verwunderlich "dass man trotz einer guten ersten Elf die Leistung nicht auf den Platz bringt." In der Einschätzung des 71-Jährigen ist offensichtlich klar, dass Nuri Şahin einen erheblichen Teil der Schuld an der aktuellen Situation trägt. "Ich fürchte eben, dass der Trainer nicht die ärmste Sau ist, sondern dass er nicht in der Lage ist dieser Mannschaft eine Festigkeit zu geben. Dass er nicht in der Lage ist die Spieler da hinzubringen, dass sie auf dem Platz mal ohne diese Blackouts zurechtkommen", so das gnadenlose Urteil Draxlers der zudem mit Nachdruck klarstellte: Das ganze nur mit Verletzungspech [zu erklären Anm. d. Red.] ist mir einfach zu einfach!"

BVB-Situation: "Unfassbar schwierig"

Stefan Effenberg wollte Draxler wiederum nicht vollends zustimmen. "Wichtig ist ja eine Achse und wenn bei Dortmund alle fit sind ist es eine herausragende Achse. Jetzt hast du aber bei dem Spiel [gegen Mainz Anm. d. Red.] einen Kobel nicht dabei, einen Anton nicht dabei, ein Groß wird auf rechts geschoben - dann fehlt dir ja schon was", so der Ex-Bundesligaprofi und ergänzte: "Der einzige der spielt in der Achse ist Guirassy vorne - alles andere ist weggebrochen."

Draxler widersprach Effenberg allerdings umgehend und definierte für sich die BVB-Achse: "Du hast Can, du hast Brandt, du hast Guirassy", doch Effenberg verteidigte den BVB dennoch weiter: "Wenn du so viele Ausfälle hast an das Top-Niveau heranzukommen - gilt für jede Mannschaft - ist unfassbar schwierig."

"Nerven liegen komplett blank"

Draxler wollte den BVB aber nicht aus der Verantwortung nehmen. "Der Emre Can ist Nationalspieler, Brandt ist Nationalspieler - der ist jetzt gerade wieder berufen worden - das ist doch eine Achse! Wenn er sich dann selbst wieder aus dem Spiel nimmt, dann versteht man das halt nicht - außer die Nerven liegen komplett blank", so Draxlers niederschmetterndes Fazit. Am Ende fand sich bei diesem Thema also keine Einigkeit unter den beiden Gästen im Doppelpass.


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