Neuzugang als Unterschiedsspieler, drei Stars auf dem Prüfstand: So plant Kovac beim BVB
Von Oscar Nolte
Auf Niko Kovac wartet bei Borussia Dortmund viel Arbeit. Der 53-Jährige übernimmt den BVB in einer desolaten Lage und gilt trotz seines Vertrags über anderthalb Jahre zunächst als Feuerwehrmann. Bezüglich des Kaders hat Kovac bereits erste Vorstellungen.
Der Bild zufolge steht im Zentrum dieser Überlegungen Neuzugang Carney Chukwuemeka, der für ein halbes Jahr vom FC Chelsea ausgeliehen wurde. Obwohl Chukwuemeka in der Hinserie bei den Blues kaum Spielzeit bekommen hat, soll er unter Kovac direkt eine wichtige Rolle spielen. Der BVB will beim jungen Engländer ins Risiko gehen und darauf setzen, dass er sich schnell entwickelt. Chukwuemeka soll auf Anhieb zum "Unterschiedsspieler" werden, heißt es im Bericht der Bild. Dank einer Kaufoption könnte der BVB Chukwuemeka im Sommer fest verpflichten. Die Option soll zwischen 35 und 40 Millionen Euro liegen.
Ebenfalls im Fokus von Kovac stehen die drei Top-Verdiener Emre Can, Niklas Süle und Julian Brandt, die aufgrund ihrer anhaltenden Formschwäche sinnbildlich für die Krise des BVB stehen. Beim Trio läuft der Vertrag jeweils im Sommer 2026 aus, Stand jetzt denkt der BVB bei keinem der drei Profis an eine Verlängerung. Kovac will die Situation jetzt neu bewerten. Sollten sich Can, Süle und Brandt wieder anbieten, ist auch eine Vertragsverlängerung nicht ausgeschlossen. Von Süle etwa, den Kovac zu seiner Zeit als Cheftrainer vom FC Bayern trainierte, schwärmte Kovac auf seiner Antritts-PK.
Emre Can indes bleibt Kapitän der Mannschaft, das bestätigte Kovac auf der Pressekonferenz und schwärmte von Can als "Führungsspieler". Zudem soll Kovac fest mit Can in der Innenverteidigung planen. Dort hatte der gelernte defensive Mittelfeldspieler aufgrund der Verletzungsmisere zuletzt regelmäßig ausgeholfen.
Taktisch will Kovac ebenfalls einiges umstellen. Statt Ballbesitzfußball soll auf Umschaltmomente gesetzt werden. "Wir wollen mit Läufen in die Tiefe kommen, die uns, aber auch dem Gegner, wehtun", kündigte Kovac bereits an. Der Bild zufolge ließ der 53-Jährige an seinen ersten drei Tagen im Amt den Spielaufbau und Offensiv-Abläufe trainieren.
Kovac' Premiere als Dortmunder Cheftrainer steigt am Samstagnachmittag. In der Bundesliga ist der VfB Stuttgart zu Gast beim BVB. Für Kovac gibt es also prompt einen ordentlichen Gradmesser.
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