Nach Stuttgart-Pleite: Didi Hamann zerlegt BVB-Star!

Neuer Trainer, neues Glück? Nicht für Borussia Dortmund! Nach einem kleinen Zwischenhoch unter Interimstrainer Mike Tullberg zuletzt scheint der BVB unter dem neuen Chefcoach Niko Kovac genau dort weiterzumachen, wo sie unter Nuri Sahin vor knapp zweieinhalb Wochen aufgehört hatte - mit dem Verlieren. Am Samstag misslang das Kovac-Debüt nämlich, Schwarz-Gelb verlor vor heimischen Fans mit 1:2 gegen den VfB Stuttgart und bleibt in der Bundesliga-Tabelle damit auf Platz elf stecken - inzwischen schon (mindestens) sechs Punkte hinter den Champions-League-Rängen.

Während die Mannschaft von Kovac zumindest hintenraus nach der Gelb-Roten Karte gegen Julian Ryerson und dem Anschlusstreffer durch Julian Brandt nochmal Moral zeigte und in den finalen Minuten des Spiels auf den Ausgleich drängte, versprühte ein Spieler am Samstagnachmittag jedoch kaum Torgefahr: Serhou Guirassy. Der Dortmunder Mittelstürmer blieb im Duell mit seinem Ex-Klub weitestgehend abgemeldet und hatte mit einem Ballverlust in der 61. Spielminute auch noch entscheidenden Anteil am vorentscheidenden 0:2-Rückstand.

Speziell dessen Nicht-Reaktion auf den eigenen Ballverlust dürfte so manchen BVB-Fan am Samstag zur Weißglut gebracht haben. "Der Ball ist noch in und am Sechzehner. Wo läuft Guirassy hin? Der sagt hier eigentlich: 'Defensiv hab ich nichts mit am Hut. Wisst ihr, was ihr macht: Macht ihr die Defensive. Ich geh dann schonmal nach vorne.' Das ist nicht Teamdenken", kritisierte Sky-Experte Erik Meijer später in der Analyse und fand damit noch verhältnismäßig angenehme Worte.

Denn Sky-Kollege Didi Hamann wurde anschließend noch deutlicher. "Das ist genau der Punkt: Alles für den Erfolg zu machen", begann der langjährige Bundesliga-Profi und meinte: "Wenn das der Deniz Undav ist, der Ermedin Demirovic, der Nick Woltemade: Die sagen: 'Der Ball ist verloren, zurück in den Sechzehner, ich muss das Ding rausköpfen und dann geht's weiter'." BVB-Stürmer Guirassy offenbarte diesen Teamgedanken am Samstag nicht - und das könnte nun Konsequenzen haben.

"Der Niko [Kovac, Anm.] ist einer, der greift durch. Disziplin ist für ihn, glaube ich, das A und O", meint Hamann und sagt daher: "Nach so einer Aktion könnte ich mir vorstellen, dass der Herr Guirassy erst mal am Mittwoch neben ihm sitzt." Dann steht für Borussia Dortmund das wichtige Champions-League-Playoff-Hinspiel gegen Sporting Lissabon an. Ob Kovac dort wirklich freiwillig auf den Toptorjäger verzichten wird? Zumindest mit einer Ansage rechnet Hamann in jedem Fall: "Das wird er ihm mit aller Deutlichkeit sagen und zeigen - weil das, was der Guirassy da gemacht hat, […] das geht nicht."

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