Nach "sehr fragwürdigem" Platzverweis: Kleindienst schießt gegen Schiedsrichter

Eigentlich hatte Borussia Mönchengladbach am Samstagabend allen Grund zur Freude. Mit 4:2 hatte die Mannschaft von Cheftrainer Gerardo Seoane beim SV Werder Bremen gewonnen und sich in der Bundesliga-Tabelle damit zumindest temporär auf Rang sieben nach vorne geschoben. Der VfB Stuttgart kann am Sonntagabend noch vorbeiziehen, bei einem Patzer von Eintracht Frankfurt sind aber auch die Champions-League-Plätze für Gladbach nur noch zwei Punkte entfernt. Vermeintlich alles super also, aber nur auf dem Papier.
Denn ein kleines 'Geschmäckle' blieb nach dem Auswärtssieg in Bremen, da die Borussia ihren Topstürmer Tim Kleindienst für das nächste Heimspiel gegen RB Leipzig (29.03.) verlor. Der 29-jährige Angreifer hatte in der ersten Minute der Nachspielzeit, als das Spiel längst entschieden war, noch die Gelb-Rote Karte gesehen und muss nun erstmals in der laufenden Saison zusehen.
Kleindienst selbst zeigte nach Spielende in der Analyse bei Sky Sport wenig Verständnis für seinen Platzverweis. "Das ist halt bitter, weil das für mich absolut fern von Gelb-Rot ist", begann der DFB-Stürmer und redete sich anschließend in einen wahren Rausch: "Für mich hat da dieser ganze Ablauf nicht gestimmt. Erstens spiele ich den Ball, dank euch habe ich die Szene ja nochmal gesehen. Der Schiedsrichter hat es mir ans Herz gelegt, es nochmal zu tun und jetzt bin ich noch mehr überzeugt, dass es auf keinen Fall Gelb ist."
Kleindienst hatte zunächst den Ball gespielt, im Nachgang dann aber Bremens Amos Pieper am Fuß getroffen. Schiedsrichter Timo Gerach wertete dies als Foul und zeigte daraufhin die zweite Gelbe Karte. "Natürlich triffst du ihn im Nachhinein, aber im Fußball geht's ja auch darum, den Ball zu spielen. Ich bin als erstes am Ball und dann ist es halt eine Art Pressschlag. Natürlich trete ich ihm dann auf den Fuß, aber das gehört am Ende auch irgendwo dazu. Man muss ja nicht gleich für jedes Schnickschnack-Foul eine Gelbe Karte rausholen", schäumt Kleindienst.
Doch nicht nur die Gelbe Karte an sich, auch die Art und Weise machte den Gladbacher Mittelstürmer sauer. "Am Ende zeigt er mir eine Gelbe Karte und weiß nicht mal, dass ich schon Gelb habe. Das ist ja das nächste", schoss er gegen den Unparteiischen. "Dann muss er erstmal auf seinen Zettel schauen, weil drei Bremer Spieler dahinlaufen und dann fällt ihm ein: Ah, ich habe ja schon Gelb. Und die erste Gelbe ist halt genauso."
Die erste Verwarnung hatte Kleindienst bereits in der sechsten Spielminute bekommen, nachdem Gegenspieler Senne Lynen beim Gerangel mit dem Gladbacher zu Boden gegangen war. "Die schubsen mich da im Sechzehner. Was soll ich machen?", fragt Kleindienst und argumentiert: "Ich bin 1,94 Meter groß. Wenn neben mir einer steht, dann treffe ich ihn halt am Hals und nicht an der Brust wie die bei mir. Ich jammere da auch nicht die ganze Zeit rum. Es ist sehr fragwürdig, aber umso schöner ist es, dass wir denen hier mal richtig schönen einen reingehauen haben."
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