Nach rechtsextremen Äußerungen: Bayern-Spielerin ändert Trikotnamen

Aufmerksamen Fans der Frauen des FC Bayern München dürfte eine Neuerung zur Winterpause bereits aufgefallen sein: Auf dem Trikot der 18-jährigen Alara Şehitler steht nicht mehr wie gewohnt ihr Nachname unter der Nummer. Zukünftig ziert alleinig der Vorname 'Alara' den Rücken des Spielgewands.

Die Mittelfeldspielerin der amtierenden Meisterinnen ist eines der größten Talente des deutschen Frauenfußballs. Mit nur 18 Jahren gehört sie fest zum Aufgebot der Münchenerinnen und konnte sich durch ihre guten Leistungen auch für die Nationalmannschaft empfehlen, wo sie im November des vergangenen Jahres gegen die Schweiz ihr Debüt feiern durfte. Damals trug die Bayern-Spielerin noch 'Sehitler' (gesprochen: Sche-hitler) auf dem Rücken. Den Nachnamen hat Alara von ihrem Vater. In der Türkei bedeutet der Name so viel wie Märtyrer. Doch aus der Zusammensetzung ihres Nachnamens lässt sich bereits ahnen, weshalb die 18-Jährige diesen ändern wollte. Für Rechtsextreme, Populisten und Neonazis war dieser Name vor allem in Verbindung mit der deutschen Nationalmannschaft gefundenes Fressen für ihre Propaganda und rechtsextreme Gesinnung. Zudem sah sich Alara Şehitler schlechten und geschmacklosen Witzen und Wortspielen ausgesetzt.

Wie die SportBild erfuhr, habe sich die Bayern-Spielerin seit längerem mit einer Namensänderung auf ihrem Trikot beschäftigt. Den konkreten Wunsch äußerte Alara Şehitler dann im vergangenen Jahr. Der FC Bayern sowie die deutsche Nationalmannschaft unterstützten sie bei ihrem Vorhaben. Auch die UEFA genehmigte den Antrag der Namensänderung rasch. Mittlerweile kann das Trikot der Nummer 14 im FC Bayern Shop bereits ausschließlich mit ihrem Vornamen gekauft werden. Dass eine Spielerin nur mit dem Vornamen aufläuft, ist zudem ein Novum im Kreise des Deutschen Fußball-Bundes.

Viele Experten sehen Alara Sehitler als das Talent und die Zukunft des deutschen Frauenfußballs. Mit nur 18 Jahren etablierte sie sich bereits im Star-Ensemble des FC Bayern. Dort sammelte sie erst in der zweiten Mannschaft Erfahrung, bevor die junge Allrounderin im Oktober 2023 ihr Debüt in der ersten Mannschaft feierte. Wettbewerbsübergreifend kommt Alara dabei bereits auf 21 Partien im Dress der Münchenerinnen. Diese Zahl dürfte sich bis zum Ende der Saison noch erhöhen - dann aber mit "Alara" auf dem Rücken.