Nach Polzin-Verbleib: HSV trifft nächste wichtige Entscheidung
Von Simon Zimmermann
Merlin Polzin hat seine Chance genutzt. Der Interimscoach wird zum festen Cheftrainer befördert und soll dem HSV 2025 endlich die ersehnte Bundesliga-Rückkehr bescheren. Der 5:0-Heimsieg über Greuther Fürth am vergangenen Samstag war noch einmal ein deutliches Bewerbungsschreiben. In den vier Polzin-Partien nach dem Baumgart-Aus blieben die Rothosen ohne Niederlage (zwei Siege, zwei Remis), auf Rang drei geht es in die Winterpause.
"In den knapp vier Wochen gemeinsamer Trainingsarbeit ist eine deutliche Entwicklung erkennbar, auf die wir in 2025 aufsetzen und aufbauen wollen. Merlin und sein Team genießen nicht nur in der Mannschaft, sondern auch bei uns Verantwortlichen volles Vertrauen. Das sind eindeutige Argumente, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen", begründete Sportvorstand Stefan Kuntz die Entscheidung, mit Polzin als Cheftrainer weiterzumachen.
Unter Polzin soll es in der Vorbereitung auf die Rückkrunde auch einen Kurswechsel geben. Während Vorgänger Baumgart auf ein Winter-Trainingslager verzichten und lieber in Hamburg bleiben wollte, will Polzin in wärmere Gefilde. Geplant ist nun ein Trainingslager. Anfang Januar soll es für eine Woche ins türkische Belek gehen. Dort will der neue, feste Chefcoach sein Team optimal auf die zweite Saisonhälfte vorbereiten. "Es gilt unsere Spielidee, die von mutigem und zielstrebigem Offensivfußball und gemeinschaftlichem Verteidigen geprägt ist, weiter zu vertiefen", so Polzin. Wie das im Optimalfall aussehen soll, sah man bereits am vergangenen Samstag gegen Fürth.
Legt der HSV im Winter personell nach?
Als man am Wochenende nach dem Jahresabschluss gegen Fürth die Polzin-Entscheidung traf, ging es in einer gemeinsamen Analyse auch über die Ausrichtung für die Rückrunde. Im Fokus dabei stand natürlich auch das Vorgehen auf dem Januar-Transfermarkt. Immerhin muss der HSV noch länger auf Ersatzkeeper Matheo Raab (Handbruch) und Torjäger Robert Glatzel (Sehnenabriss) verzichten. Gegen Fürth fehlte zudem auch Angreifer Ransford Königsdörffer wegen einer Knieverletzung, der aber zum Trainingsauftakt im Januar wieder fit sein soll.
Kuntz, Polzin und Co. sollen sich laut kicker einig gewesen sein: Der Kader ist in der aktuellen Besetzung stark genug, um den Aufstieg zu schaffen. Auf Neuzugänge im Winter will man daher verzichten.
Ein Vorgehen, das nachvollziehbar ist. Schließlich hat das Team zuletzt unter Polzin bewiesen, dass es zur absoluten Liga-Spitze gehört. Die Ausfälle konnten dabei gut kompensiert werden, weil der HSV-Kader bereits breit besetzt ist. Im Sturm konnte Davie Selke überzeugen. Der Sommer-Neuzugang steht jetzt bei zehn Saisontreffern. Zudem machte auch Youngster Otto Stange auf sich aufmerksam. Als Joker gegen Fürth erzielte der 17-Jährige sein erstes Zweitliga-Tor.