Nach BVB-Abschied: Wie schlägt sich Marco Reus in den USA?

Nach zwölf Jahren beim BVB hat Marco Reus im Sommer eine neue Herausforderung in den USA angenommen. Doch wie schlägt sich der Offensivstar bei LA Galaxy?
In seiner neuen Heimat angekommen: Marco Reus
In seiner neuen Heimat angekommen: Marco Reus / Shaun Clark/GettyImages
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Für so manchen Fußballfan war der Abschied von Marco Reus vor der Südtribüne herzzerreißend. Der Offensivstar, der zuvor zwölf Jahre lang bei Borussia Dortmund spielte, ließ sich nach seinem letzten Auftritt im schwarz-gelben Trikot noch lange nach Abpfiff von der Gelben Wand feiern. Bei seinem letzten Heimspiel gegen Darmstadt (4:0) verabschiede er sich kurz zuvor mit einem traumhaften Freistoßtor und einem Assist.

Sein letzter Auftritt für den BVB folgte jedoch erst zwei Wochen später, als er im verlorenen Champions-League-Finale gegen Real Madrid (0:2) für die letzten 18 Minuten eingewechselt wurde. Da der Vertrag von Reus im Sommer auslief und sich früh abzeichnete, dass es keine weitere Verlängerung geben würde, konnte sich der 35-Jährige lange auf seine neue Herausforderung vorbereiten.

Erstes Kapitel im Ausland: Reus wollte nicht gegen den BVB spielen

Nach seinen Stationen bei Rot-Weiß Ahlen, Borussia Mönchengladbach und schließlich dem BVB wagte Reus zum Ende seiner Karriere noch einmal ein erstes Kapitel im Ausland - weit weg von Freunden und Familie. Der Ex-Nationalspieler unterschrieb einen Zweijahresvertrag in der US-amerikanischen MLS bei LA Galaxy.

Zwar gab es auch Anfragen aus dem Inland, diese Schlug Reus aber aus. "Es sind zwei Dinge. Zum einen die Verbundenheit zum BVB. Es passt nicht zu meinem Wesen, plötzlich für einen anderen Klub in der Bundesliga aufzulaufen – und dann auch noch gegen den BVB spielen zu müssen. Und zum anderen war es nun meine wohl letzte Chance, einen großen Schritt zu gehen und ein solches Abenteuer zu erleben", erklärte Reus seine Entscheidung (via Sport Bild).

Ein Einstand nach Maß - doch dann der Rückschlag

Von Heimweh war bislang aber noch nichts zu spüren. Reus lebte sich in Los Angeles prächtig ein und brachte dem Ex-Klub von David Beckham sofort einen sportlichen Mehrwert. Sein Debüt verlief wie im Traum: Beim 2:0-Heimsieg gegen Atlanta United war er mit einem Tor und einer Vorlage der klare Mann des Spiels. Und das, obwohl Reus erst in der 62. Minute eingewechselt wurde.

In den folgenden vier Spielen stand Reus dreimal in der Startelf, ein weiterer Treffer gelang ihm beim 4:2-Sieg im Stadtderby gegen LA FC. Doch dann folgte der Schock: Am 22. September musste der Offensivstar gegen die Vancouver Whitecaps (4:2) verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

"Er sagte, er hat angefangen etwas zu spüren und wollte kein Risiko eingehen. Das ist das dritte Spiel in sieben Tagen", gab Coach Greg Vanney zunächst leichte Entwarnung und schob lobend hinterher: "Es macht Spaß, ihm zuzuschauen, er ist ein schlauer Spieler. Wenn wir sehr schnell spielen oder es hin und her geht, wie das in der MLS manchmal ist, dann ist es nicht unbedingt sein Spiel. Aber ich kann nicht genug dazu sagen, wie sehr er ein Teamspieler ist und jedem hilft."

Allerdings handelte es sich bei Reus' Auswechslung doch um mehr als nur eine Vorsichtsmaßnahme. Mit einer Oberschenkelverletzung verpasste erdie beiden folgenden Ligaspiele im Oktober. Ein genaues Rückkehrdatum ist zwar nicht bekannt, Gerüchten zufolge soll Reus aber im kommenden Spiel bei Houston Dynamo (20. Oktober) wieder einsatzbereit sein.


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