Nach Bochum-Pleite: Didi Hamann nimmt den BVB komplett auseinander
Von Oliver Helbig

Borussia Dortmund ist schon wieder auf dem harten Boden der Realität angekommen. Nachdem der BVB unter der Woche mit einem souveränen Auswärtssieg bei Sporting Lissabon in der Champions League ein kurzes und umjubeltes Revival feiern konnte, gab es im tristen Bundesliga-Alltag gleich wieder einen herben Rückschlag, der die aufkeimende Hoffnungsblase umgehend zum Platzen brachte. Mit 0:2 gingen die Borussen auswärts im kleinen Revierderby gegen den VfL Bochum baden und finden sich nun tiefer im tristen Mittelfeld der Bundesliga wieder, als ihnen lieb ist. Und als wäre die Situation nicht ohnehin schon schwer genug musste man wie zu erwarten auch nicht lange auf die nächste Watschn von Sky-Experte Didi Hamann warten. Dieser zerlegte den BVB nach Abpfiff komplett in seine Einzelteile.
"Die Dortmunder spielen wie eine Jugendmannschaft. Professionalität, Seriosität oder Leidenschaft waren nicht zu sehen. Bei der Truppe weiß ich gar nicht, was ich sagen soll. Da ist Hopfen und Malz verloren. Alles was Grundvoraussetzung sein sollte, zeigen sie nicht. Die brauchen keinen Trainer, sondern einen Zauberer", wetterte der Ex-Profi nach der Dortmunder Niederlage.
Besonders Julian Brandt bekam es von Hamann ab. "Was Brandt heute gespielt hat, war unterirdisch. Der ist jetzt Ende Zwanzig, ewig im Verein und einer der Spieler, an denen du dich aufrichten musst. Wenn so einer eine Passquote von 70 Prozent hat und Bälle über das ganze Spiel verliert, dann brauchst du dich nicht wundern. Du musst irgendwann mal den Spielern wie Brandt oder Sabitzer sagen "es ist genug" und diese Spieler ersetzen. Es geht nicht anders", schoss Hamann in Richtung des BVB-Mittelfeldstars.
In den Augen Hamanns muss BVB-Coach Niko Kovac einen einschneidenen Schritt gehen - besser jetzt als später oder gar zu spät. "Wenn es nicht geht und wenn keine Besserung in Sicht ist, musst du irgendwann mal einen Schnitt machen. Vor dieser Entscheidung stehen sie jetzt bei sechs bis acht Spielern. Das mag teuer werden, vor allem wenn du nicht in die Champions League kommst. Aber mit der Truppe, so wie die zusammengestellt ist, ist Hopfen und Malz verloren." Beim BVB liegen also schon nach wenigen Tagen seitdem Kovac im Amt ist erneut die Nerven komplett blank.
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